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„Ich küsse das Kreuz und erwache“

Aus der September 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sehen wir in einer Aufgabe, vor die wir gestellt sind, sei es Krankheit, Unklarheit, Mangel oder irgend eine andere Schwierigkeit, die erfreuliche Gelegenheit, sie zu überwinden? Gott, das Gute, ist das All in allem, und eine große Freude im Leben ist das Beweisen, daß dies wahr ist. Tritt man allem, was der Allheit und Güte Gottes zu widersprechen scheint, mit dem Verständnis entgegen, daß Gott das einzige Gemüt ist, so sieht man, daß der anscheinende Widerspruch nur ein Irrtum des materiellen Sinnes ist. Hat man den Irrtum bloßgestellt und zurückgewiesen, so hat er keine Macht mehr über den sterblichen Menschen und verschwindet. Die menschliche Schwierigkeit ist mit andern Worten geheilt. Sieht man, daß der Mensch die geistige Idee des einen Gemüts ist, so hört die Furcht vor Mißerfolg, vor Fehlern oder Mißgeschick auf, uns zu verfolgen, und wir sehen statt dessen in jeder Wendung auf dem Lebenswege eine neue Gelegenheit. Wer die Freude des Überwindens kennt, für den wird die Welt in der Tat lichter.

In der Christlichen Wissenschaft versteht man unter dem Kreuz die Last, die man zu tragen scheint, wenn man durch die Vergegenwärtigung der Allheit und Güte Gottes die Unwirklichkeit der Trugvorstellung des materiellen Sinnes beweist. Diese Last kann zuweilen sehr schwer scheinen; denn die Wahrheit, mit der man dem Irrtum entgegentritt, stellt die Wesenlosigkeit, das Nichts, von vielem bloß, was dem menschlichen Sinn teuer ist. Leibliche Genüsse, falsche Verantwortlichkeiten, Stolz auf Erfahrung, behagliches Festhalten am Alten, sogenannte Befriedigung darin finden, Leute zu klassifizieren und zu beurteilen; das Verlangen, menschlich unfehlbar zu erscheinen — dies sind nur einige der Erdenlasten, die das Kreuz schwer erscheinen lassen. Wir müssen diese Dinge aufgeben, um das reine Denken zu haben, das den Irrtum bloßstellt und zerstört. Wenn das sterbliche Überlegen einwendet, daß das Kreuz durch Gedanken von außerhalb schwer sei, brauchen wir nur die erbarmungsvollen Worte dessen zu beachten, der dem Übel der Welt entgegentrat und es überwand (Matth. 11, 28—30): „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. ... Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Das Kreuz kann uns nicht niederdrücken, wenn wir lieben, wie Jesus liebte. Das niedergeschlagene Herz braucht nur die Sanftmut und Demut, die alles für Christus aufgibt. Mary Baker Eddy zeigt in ihrem Gedicht „Christus meine Zuflucht“ die Veränderung, die unvermeidlich stattfindet, wenn jemand, der die Wahrheit sucht, nicht mehr der materiellen Daseinsauffassung zuneigt, sondern sich der Freude zuwendet, den Geist, Gott, auszudrücken. Ein Teil des Gedichts lautet (Gedichte, S. 12):

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