„Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen“ (Offenb. 3:8): „Ich möchte hier Zeugnis ablegen von der großen Entfaltung von Zufriedenheit, geistigem Wachstum und Freude, für die die Christliche Wissenschaft die Tür meines Lebens geöffnet hat.
Als unser Sohn, der damals zwölf Jahre alt war, den Wunsch äußerte, Der Mutterkirche beizutreten, war ich etwas unsicher, ob ich ihm in so jungen Jahren zu solch einem Schritte raten sollte. Doch gedachte ich dieser Sache in meinem Gebet, und machte ihn dann auf die hohen Anforderungen aufmerksam, die an alle Mitglieder Der Mutterkirche gestellt werden, und die Wichtigkeit, die Ideale der Christlichen Wissenschaft zu verstehen, denen er Treue geloben wollte. Diesen Rat nahm er sehr willig an. Als ich die Sache mit einem Lehrer der Christlichen Wissenschaft besprach, hörte ich von einem anderen Knaben, der Der Mutterkirche mit zwölf Jahren beigetreten war, und wie später, als er zur Hochschule ging, diese Mitgliedschaft ihn befähigte, nicht dem Rauchen und Trinken zu frönen. Und als er die Hochschule verließ, um dem Heere beizutreten, stützte und schützte ihn diese Mitgliedschaft während der ganzen Kriegszeit.
Mit dieser Ermutigung ausgerüstet, sagte ich unserm Jungen, daß ich gerne sein rechtes Streben unterstützen würde, daß jedoch der Ausüber, der gebeten worden war, seine Bewerbung zu empfehlen, erst eine Unterredung mit ihm haben möchte.
Dies schien mir der Anfang des geistig fortgeschrittensten Monats im Leben unsres Sohnes zu sein. Der Ausüber widmete dem Jungen viel seiner freien Zeit und gab ihm auch Aufgaben, die er studieren sollte, zusammen mit seinem täglichen Studium der Lektionspredigten aus dem Vierteljahrsheft. Diese Aufgaben waren hochinteressant, und sie erheischten nicht nur den beständigen Gebrauch der Konkordanzen sondern viel wirklich unabhängiges Denken. Nach fünf Wochen dieser systematischen Vorbereitung wurde sein Aufnahmegesuch gezeichnet und gegengezeichnet. Und dann erlebten wir den herrlichsten Beweis von Mrs. Eddys Worten in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 192): „Alles, was den menschlichen Gedanken auf gleicher Linie mit selbstloser Liebe erhält, empfängt unmittelbar die göttliche Kraft.“
Dieser Junge hatte von Geburt an zwei gekreuzte Zehen an jedem Fuß. Wir hatten uns zwar bemüht, die Wahrheit über diese Sache zu behaupten, doch mit wenig Energie und Erwartung, und wir waren allmählich dazu gekommen, uns damit abzufinden, obwohl der Junge viel weitere Schuhe tragen mußte, als es sonst nötig gewesen wäre.
Als wir eines Morgens die Lektionspredigt zusammen lasen, sah ich auf des Jungen bloße Füße und war fast überwältigt, als ich zehn vollkommen gerade Zehen erblickte. Ich hielt ein und sagte zu ihm: „Siehst du, was ich sehe?“ Als er auf seine Zehen schaute, sagte er: „Oh, es muß wohl sein, daß ich sie anders halte,“ und dann, nachdem er sich bemüht hatte, sie zu bewegen, sagte er: „Aber nein, ich kann sie garnicht mehr kreuzen.“ Für uns war dies einer der eindrucksvollsten Beweise der unpersönlichen Macht der Wahrheit, die wir erlebt hatten. Das Denken war in Harmonie mit dem Prinzip gebracht worden, und der Körper hatte sich dem automatisch angepaßt, selbst wenn keine spezifische Arbeit darüber getan worden war, da der Ausüber nie von diesem besonderen Irrtum unterrichtet worden war. Für den Knaben war dies ein greifbarer Beweis, daß die Christliche Wissenschaft heilt, wenn sie systematisch angewendet wird.
Diese Heilung erweckte neues Interesse für die Christliche Wissenschaft unter verschiedenen anderen jungen Wissenschaftern. Kurz nachdem ein Zeugnis über dies gegeben worden war, bemerkten wir, wie ein Junge, der neben uns am Strande saß, die Füße unsres Sohnes genau beobachtete. Plötzlich schaute er auf und sagte zu mir: „Das war aber eine großartige Demonstration, nicht wahr!“
Wir waren nicht nur dankbar für diese körperliche Heilung, sondern auch, weil wir daraus ersahen, daß der Junge den rechten Schritt zur rechten Zeit unternommen hatte.
Ich bin tief dankbar für die unschätzbare Hilfe, welche die Christliche Wissenschaft mir bei der Erziehung meiner zwei Kinder gewesen ist, und für unsre harmonischen Familienverhältnisse. Auch bin ich dankbar für meine eigene Zugehörigkeit zur Mutterkirche seit früher Jugend, für den Vorzug, die Sonntagsschule Der Mutterkirche besuchen zu dürfen, und für Klassenunterricht am Ende meiner Sonntagsschuljahre.
In den letzten Jahren, als wir in verschiedenen Ländern wohnten, wallte die Dankbarkeit für diese Wahrheit immer wieder in meinem Herzen auf.
Dank des Verständnisses, daß Heim ein Bewußtsein von Gottes unwandelbarer Schönheit, Größe und Ordnung bedeutet, die unparteilich all Seinen Kindern zur Verfügung stehn, haben wir immer den vollkommensten Ausdruck eines harmonischen Heims genossen, selbst in Städten, die wegen ihres Wohnungsmangels bekannt waren.
Doch bin ich sogar noch dankbarer für das wachsende Verständnis von Gottes allumfassender Liebe; das Verständnis, daß Freude, Ursprünglichkeit und Erwartung des Guten keineswegs nationale Züge sind, die an gewissen geographischen Orten leichter Ausdruck finden als an anderen; sondern daß sie dort sind, wo Gott ist,— und wo Gott ist, sind wir. Also stehen Freude, Zufriedenheit und die Wärme der Liebe uns immer zur Verfügung, bereit hier und jetzt in unsern Erfahrungskreis zu treten.—St. Louis, Missouri, U. S. A.
Ich bin der Junge, den meine Mutter in ihrem Zeugnis erwähnt. Ich bin sehr dankbar für diese Heilung, sowie auch für meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und für die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule.