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Versorgung ist geistig und unendlich

Aus der April 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Christliche Wissenschafter glaubt seinem Verständnis entsprechen, daß das Leben geistig ist, was in Wirklichkeit bedeutet, daß alle Erfahrungen des wirklichen Daseins im göttlichen Bewußtsein oder Gemüt bestehen. Dies ist eine vollkommen vernunftgemäße Behauptung, aber sie steht im Gegensatz zu den allgemeinen Ansichten des unaufgeklärten Denkens der Welt. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, erkannte die Wahrheiten, die den Lehren Jesu zugrunde lagen, sehr klar. Daß sie auch erkannte, was sie in sich schlossen, bewies sie in reichem Maße durch ihre Fähigkeit, die Kranken auf die von Jesus festgelegte Art zu heilen. Unsere Führerin hat ihr Verständnis des geistigen. Gesetzes im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dargelegt, so daß dieselben heilenden Wahrheiten, die sie bewies, allen zugänglich sind.

Ein Hauptpunkt und grundlegend ist die Tatsache, die man in der Christlichen Wissenschaft lernt, daß Gott die einzige Ursache ist, und daß Gott das Gemüt ist. Das ganze Weltall muß daher ein im göttlichen Bewußtsein inbegriffenes Ideenreich sein und ist es auch. Wo haben nun wir in diesem Zustand, wo das Gemüt das All ist, unsern Platz? Das Weltall des Gemüts ist von geistigen Ideen bevölkert, über die Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 503): „Diese Ideen erstrecken sich vom unendlich Kleinen bis zur Unendlichkeit, und die höchsten Ideen sind die Söhne und Töchter Gottes.“ Der Mensch besteht also mit seinem Schöpfer zusammen und schließt durch Widerspiegelung das Weltall, das Gott kennt, in sich. Da dieses Weltall ein subjektiver Zustand des göttlichen Gemüts ist, hat der Mensch Herrschaft darüber kraft der Tatsache, daß er das Gemüt ausdrückt, das Gott ist.

Dies sind die Wahrheiten, die der Meister erkannte und durch seine vollständige Herrschaft über alle sogenannte materielle Zustände bewies. Die Christlichen Wissenschafter sind Mrs. Eddy dankbar dafür, daß sie ihnen gezeigt hat, was Jesus tatsächlich meinte, und wie sie dieselbe geistige Herrschaft über widrige Umstände ausdrücken können, die er ausdrückte.

Der geliebte Jünger Johannes erkannte die Einheit und Unendlichkeit des Bewußtseins. Er schrieb in der Offenbarung (3, 8): „Ich [Gott] habe vor dir gegeben eine offene Tür“, womit er sinnbildlich die Unbegrenztheit des bewußten Seins und seiner Entfaltung beschreibt. Unsere Führerin beschreibt die wahre Beschaffenheit des Menschen in der beachtenswerten Stelle im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch (S. 258): „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“ Diese Erklärung läßt klar erkenne, daß der Mensch ewig die unendliche Vollständigkeit der Schöpfung des Gemüts offenbart, in der Gott schon alles gut gemacht hat.

Aus der Voraussetzung, daß das Leben im Bewußtsein inbegriffen ist, ergibt sich die Erkenntnis, daß Versorgung in allen ihren Formen geistig ist. Welch ein Gegensatz dies ist zu den Lehren des fleischlichen Sinnes, jener falschen Verstandesmäßigkeit, die die Annahme vertritt, daß wir in einer Welt äußerlicher Gegenstände leben, und daß Versorgung darin bestehe, wieviel solche materielle Dinge oder ihnen entsprechendes Guthaben wir anhäufen können. Dieser falsche Sinn von Substanz hat seit alters fortbestanden und zu dem Verlangen geführt, Eigentum und Materie anzuhäufen, die mit Mühe gewonnen und sorgsam der Familie hinterlassen wurden. Oft bietet sich den Menschen auch eine andere Seite des Bildes dar als Vermächtnis vom Vater auf den Sohn: die Annahme von Mangel und Beschränkung, ein Von-der-Hand-zum-Mund-leben, eine furchtsame, ängstliche, zurückhaltende, habgierige Veranlagung. Und die Ursache ist eine verkehrte, unaufgeklärte Auffassung von Subtanz.

Die Christliche Wissenschaft beweist, daß alles Gute fortdauernd, unsterblich und unerschöpflich ist. Das Gute ruht in der unwandelbaren, ewigen Seele, in dem Reich, das der Gegenstand der Lehre Jesu während seines ganzen Wirkens war; in dem Reich, wo Gesundheit, Versorgung, Tätigkeit, Freude und Wohlergehen unzerstörbar sind. Sie bestehen fort, weil sie die Offenbarwerdungen des Gemüts sind und sich immer auf eine Weise ausdrücken, die gut ist.

Was ist der Nebel, der uns zu hindern scheint, daß wir dies sehen? Eine hartnäckige menschliche Annahme, der zögernde fleischliche Sinn, der sich sträubt, der Wahrheit, dem Leben, zu weichen. Bewußt oder unbewußt nimmt die falsche Annahme viele Erscheinungsformen an: Armut, Begrenzung, Furcht, ängstliche Voraussagen und Vereitelungen, ein Gemisch, das uns nicht schreckt, wenn wir erkennen, daß solche Annahmen nur Bilder des sterblichen Gemüts sind, daß sie ohne Prinzip oder Wahrheit, also sagenhaft sind. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns sehen, daß jeder irrige Zustand nur ein mit dem Glauben an viele Gemüter verbundener Anschein ist.

Eine der wichtigsten Erklärungen des Meisters war (Matth. 23, 9): Ihr „sollt niemand Vater heißen auf Erden.“ Hier fordert uns Jesus auf, keinen andern Ursprung als den Geist, Gott, anzuerkennen. Dieses Anerkennen bewirkt zwei Dinge: es trennt einen von nicht begehrenswerten Zügen der Vererbung, und es löst einen auch los von selbstauferlegten, in der Familie herrschenden Beschränkungen einschließlich Versorgung. Es befähigt den Wissenschafter zu sehen, daß er immer eins mit jenem göttlichen Bewußtsein ist, das alles Gute in sich schließt. Dies ist die offene Tür geistigen Verständnisses, und wir können, wenn wir durch sie eingehen, mit dem Psalmisten sagen (Ps. 139, 17. 18): „Wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe! Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes.“

Das geistige Sein oder das göttliche Bewußtsein, das wir durch Widerspiegelung haben, kennt keine Begrenzung. Es ist unendlich. Die Versorgungsfrage umfaßt weit mehr, als die beschränkte Bedeutung dieses Wortes in sich schließt. Versorgung bezieht sich auf Wohlergehen in jeder Hinsicht; sie umfaßt immerzu sich entfaltende Schönheit, Vollständigkeit, Vollkommenheit und Unsterblichkeit.

Die gegenwärtige Zeit verlangt größere Hingabe und eine geistigere Wahrnehmung als je zuvor. Jede menschliche Schwierigkeit scheint mit irgendeiner Art Begrenzung verknüpft zu sein. Sie alle sind Geltendmachungen der sterblichen Annahme. Und das Heilmittel? Es ist kurz dargelegt in Mrs. Eddys göttlich eingegebenen Worten (Wissenschaft und Gesundheit, S. 470): „Mit einem Vater, d. h. Gott, würde die ganze Familie der Menschen Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Brüderschaft der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, welche die göttliche Wissenschaft ausmachen.“

Die Wissenschaft des Gemüts offenbart klar und bestimmt, daß Versorgung im weitesten Sinne geistig und unendlich ist. Wir finden den weisen Rat, den Christus Jesus in diesem Punkt gab, im Evangelium des Matthäus (6, 33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Dieses Reich Gottes ist das Reich des Gemüts; seine Tür ist nie geschlossen, und seine Schätze sind unerschöpflich. Dort ist jeder Not schon abgeholfen, und Beschränkung hat keine Stätte.

Der Christliche Wissenschafter lernt zuerst, daß ein solches Reich besteht, und dann betrachtet er sich als wesenseins damit. Das ist das Trachten danach. Wenn man sich beständig und freudig mit allem, was geistig ist, als wesenseins betrachtet, führt es dazu, daß man alles, was sterblich ist — Geburt und Tod, Begrenzung und Mangel — zurückweist. Wenn diese Annahmen verschwinden, entfalten sich die reichen Segnungen der unendlichen Liebe in zunehmendem Maße, und unsere Versorgung ist ewig gesichert.

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