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Die wichtige Frage

Aus der Mai 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Daß göttliche Gedanken der Menschheit jederzeit und unter allen Umständen zur Verfügung stehen, und daß das Eingehen auf sie und ihre Anwendung von Furcht, von Krankheit, von Sünde, von allem Übel befreit, ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft. Dies war die Theologie Christi Jesu; dies ist es, was er lehrte und bewies, und er hieß andere, seinem Beispiel zu folgen.

„Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das ist die wichtige Frage“, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 462 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, wie wir diese Frage beantworten können. Wir lernen verstehen, daß nur göttliche Gedanken Wirklichkeit oder Macht haben. Wenn wir anfangen, das zu verwerfen, was das Göttliche verneint, ihm widerspricht und es falsch auslegt, erkennen wir die völlig negative Art des materiellen Denkens. Wir sehen, daß solche Gedanken unumgänglich nur ein Versuch, ein Untersuchen, Vermutung sind. Je bestimmter und praktischer wir uns dagegen an ihrer Stelle göttliche Gedanken zu eigen machen, desto größer ist unsere Fähigkeit, Gesundheit und Harmonie in unser Leben zu bringen.

Wenn Überlegung, Folgerung, Versuch und Entdeckung nicht durch geistige Wahrnehmung aufgeklärt sind, lassen sie die wichtige Frage unbeantwortet. Um zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen zu unterscheiden, muß man verstehen, daß Gott nur die Quelle des Guten ist, und daß das Böse eine Annahme ist. Dann muß man sein eigenes unveräußerliches Recht und seine unveräußerliche Macht erkennen, das Gute anzunehmen und Böses zu verwerfen.

Der allgemeine Zweck der Erziehung ist gewesen, den Menschen einigermaßen auszustatten, in einem von materiellen Voraussetzungen und Schlußfolgerungen regierten Weltall zu leben, wo geistige Werte im großen ganzen fernliegend und theoretisch scheinen. Der sterbliche Mensch, der von der Grundlage der Annahme aus handelt und persönlichen und allgemeinen Lehren der Begrenzung unterworfen ist, untersteht dadurch einem Begriff von sich selber, der weder auf göttliche Machtbefugnis über Leiden und Entbehrung, noch auf ein Verschontbleiben davon Anspruch erhebt. Dieser Begriff muß trotz großer Anstrengung und ungeheurer Arbeit immer negativ und widerspruchsvoll bleiben.

Geistige Seher haben zu allen Zeiten in göttlichen Gedanken Erhebung und Erleuchtung gesucht. Christus Jesus wandte sie unmittelbar an und heilte und befreite die Menschen dadurch. Die Christliche Wissenschaft fordert uns auf, wie er zu erkennen, was für Gedanken wirklich sind und zum Menschen gehören. Nur in dem Maße, wie wir uns das göttliche Wissen zu eigen machen, weichen negative menschliche Gedanken der Vollmacht und der Kraft, dem Vertrauen und der Gewißheit, die jede Idee des göttlichen Gemüts kennzeichnen. Erst dann sieht man, daß alles, was Furcht und Unentschlossenheit, Unbeständigkeit und Schwäche, alles, was Krankheit und Leid erzeugt hat, das Erzeugnis eines Gemüts ist, das nur die Nachahmung dessen ist, was wirklich ist.

Weil das menschliche Gemüt nicht gewußt hat, wie an seine Stelle das göttliche treten kann, hat es das Ja und Nein widersprechenden und widerstreitenden Denkens gelten lassen. Da es nicht verstanden hat, wie unmittelbar praktisch Jesu Mission war, hat es die Gedanken, die von Gott getrennt Substanz und Wirklichkeit zu haben behaupten, für unvermeidlich gehalten. Daß die Menschen dem, was nicht intelligent ist, Intelligenz, dem, was nicht Macht ist, Macht zuschreiben, hat sie nicht aus der Knechtschaft herausgeführt, sondern hat ihren Kampf nur verlängert und verschärft.

Fortschritt und Befreiung finden die Menschen einzeln und insgesamt nur in dem Maße, wie sie lernen, sich im Denken auf Gott zu verlassen. Der menschliche Verstand hat keine Lösung für die Schwierigkeiten des sterblichen Daseins. Nur die göttliche Intelligenz kann sie lösen. „Der menschliche Gedanke“, schreibt unsere Führerin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 126), „hat niemals auch nur den geringsten Teil des wahren Seins ersonnen. Die menschliche Annahme hat das Echo des Geistes nach ihrer Weise erforscht und gedeutet und hat es so anscheinend umgekehrt und auf materielle Weise wiederholt; doch hat das menschliche Gemüt niemals einen wirklichen Ton hervorgebracht, noch einen positiven Laut ertönen lassen.“

Menschliches Denken, so unerschrocken es sein, so gründliche Kenntnis oder Erfahrung es auch haben mag, kann die Menschen nie von den Strafen des sterblichen Daseins befreien. Nur wer nicht bloß ab und zu, sondern immer, angesichts jedes gegenteiligen Einwandes oder Augenscheins göttliche Gedanken als sein Denken wählt, lernt täglich, stündlich die unermeßliche Wichtigkeit seiner Wahl verstehen. Unser Recht, unsere Fähigkeit, ja die höchste Notwendigkeit, es zu tun, wenn wir Frieden und Glück finden wollen, sind uns in den Lehren der Christlichen Wissenschaft enthüllt.

Bieten sich uns unmittelbar oder voraussichtlich Erscheinungsformen des Bösen dar? Hören und sehen wir rings umher Besorgnis, Gefahr und Bedrängnis? Kommen wir in Versuchung zu glauben, daß wir die Opfer eines drohenden oder unbekannten Mißgeschicks seien oder werden können? Frönen wir der Gewohnheit abfälligen Urteilens, der Verzagtheit, der Auflehnung? Die Gedanken, von denen wir uns leiten, beherrschen oder beeinflussen lassen, sind immer entweder menschlich oder göttlich. Es fragt sich nur: Was sind sie nun? Wenn die Gottheit unser Leben gestaltet, findet keine Einflüsterung der Furcht, des Zweifels oder der Auflehnung Anklang in uns; dann ist das Denken unerschütterlich, aufbauend, des Sieges sicher. Es ist nicht verwunderlich, daß Jesaja schreiben konnte (26, 3): „Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich.“ Wir wahren uns dadurch nicht nur unsern eigenen Frieden, sondern die Macht eines bestimmten, aufbauenden Denkens, das mit seiner göttlichen Quelle und Erleuchtung eins ist, hilft auch den Mesmerismus negativen, furchtsamen Denkens für andere vernichten.

Christus Jesus brachte der Menschheit Gesundheit und Erneuerung, weil seine Gedanken nicht menschlich, sondern göttlich waren. Er befreite die Menschen von dem, was verneint: von Krankheit, von Sünde und dem Tod. Er erkannte nicht zwei Mächte, zwei Lebensmöglichkeiten, keinen andern Willen an. Seine Gedanken waren nie ein Verneinen, sondern immer ein Behaupten des Guten. Der Apostel Paulus erklärte in einer jener tiefgründigen Enthüllungen geistiger Erkenntnis, die ihn kennzeichneten (2. Kor. 13, 8): „Wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit.“ Wie nichtig und nutzlos doch im Licht dieser Erklärung das menschliche Gemüt ist! Und im ersten Kapitel desselben Briefs lesen wir ferner, daß Jesu Lehre nicht Ja und Nein war; „denn alle Gottesverheißungen sind Ja in ihm und sind Amen in ihm, Gott zu Lobe durch uns.“ In dieser göttlich vollständigen Verheißung und Erfüllung hört das Nein sterblicher Verneinung und sterblichen Widerstandes für immer auf in dem Bewußtsein der Herrlichkeit, die die Übereinstimmung von Gott und dem Menschen enthüllt.

In dem Ja bestimmten göttlichen Wissens gibt man alle Ungewißheit, alles Zögern, Zurückhalten und Umgehen auf. Göttliche Gedanken sind immer gegenwärtig und stehen dem immer zur Verfügung, der sich als wesenseins mit dem Gemüt betrachtet.

Die irdische Mission Jesu war reich an Verantwortlichkeiten, an großen und kleinen Begebenheiten. Seine Beziehungen zu denen, die an ihn glaubten, und zu denen, die ihn zu vernichten suchten, lassen erkennen, daß seine Gedanken in keinem Fall menschlich, sondern immer göttlich waren. Der Meister wahrte in allem, was er sagte und tat, den wirklichen Ton, den positiven Laut.

Laßt uns eingedenk sein, daß uns göttliche Gedanken immer zur Verfügung stehen, um jeder sich darbietenden Lage entgegenzutreten; daß man Haß mit Liebe begegnen kann; daß Krankheit durch Gesundheit ersetzt werden kann; daß Gedanken des Friedens den Aufruhr sterblichen Denkens stillen können! Wenn man erkennt, daß die Entmutigungen, die Niederlagen, die Bosheiten und Entstellungen des menschlichen Gemüts im Licht geistigen Wissens tonlos, lautlos sind, tritt an ihre Stelle die ewige Sicherheit der göttlichen Wirklichkeit.

Auf Seite 146 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt unsere Führerin: „Der Christliche Wissenschafter äußert, was harmonisch und ewig ist, und nichts anderes. Er legt das ganze Gewicht seines Denkens, seines Redens und seiner Feder in die göttliche Waagschale des Seins — für Gesundheit und Heiligkeit.“ Jeder, der dieser Definition eines Christlichen Wissenschafters treu ist, und in seinem Denken auf dem beharrt, was göttlich ist, findet Frieden und die Kraft, den Forderungen der Stunde gerecht zu werden. Für ihn ist die wichtige Frage beantwortet. Das Ja und Nein, das Verneinende und Unwirkliche des sterblichen Denkens weichen immer mehr dem Ja der geistigen Übereinstimmung, dem Anerkennen und Befolgen des Willens und der Absicht, die die Herrlichkeit Gottes ausdrücken.

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