Ich möchte meine große Dankbarkeit ausdrücken für die Christliche Wissenschaft und für das Licht, das sie in unser Leben bringt. Schon in früher Jugend hatte ich mich abgewandt von aller Religion, da ich nicht den Begriff eines Gottes annehmen konnte, der sowohl Gutes wie Böses sendet. Bei meinem Suchen nach einer höheren Lebensauffassung erforschte ich verschiedene Philosophien; doch keine erwies sich als vollkommen logisch und befriedigend, bis ich schließlich die Christliche Wissenschaft kennen lernte.
Ich besuchte einen Vortrag über diese Wissenschaft, der in Paris gehalten wurde, und ich war gleich tief beeindruckt von der Klarheit und Logik der dort gegebenen Erklärungen. Hier war der Begriff von einem Gott, den ich verehren und anbeten konnte, einem Gott, der all-liebend ist und vollkommen gut, dessen Augen so rein sind, „daß [er] Übles nicht sehen mag“. Ich verschaffte mir das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mrs. Eddy und begann, die Gottesdienste zu besuchen. Das war vor über sechzehn Jahren, und seitdem ist mir die Christliche Wissenschaft immer wertvoller geworden. Sie ist mir unter allen Umständen ein zuverlässiger Führer und Helfer gewesen und hat mich gelehrt, mich rückhaltlos auf Gott zu verlassen.
Auch körperlich habe ich zahlreiche Beweise von der Macht der Wahrheit über den Irrtum erlebt. Erkältungen und Influenza sind schnell überwunden worden; ein sehr schmerzhafter Anfall von Darmgrippe und Fieber wurde in zwei Stunden durch das Lesen von Stellen aus „Wissenschaft und Gesundheit“ geheilt.
Die Wissenschaft hat mir auch geholfen, das sogenannte Lampenfieber zu überwinden, und hat mir Ruhe und Gleichgewicht verliehen, wenn ich öffentlich auftreten mußte. Während ich Solistin bei einer Gruppe Christlicher Wissenschafter in meiner Heimatstadt war, hatte ich Gelegenheit zu beweisen, daß die Stimme immer Ausdruck finden kann, wenn sie im Dienste Gottes gebraucht wird. Als ich eines Sonntagmorgens aufwachte, hatte ich Halsschmerzen und bemerkte, daß ich ganz heiser war und kaum ein Wort hervorbringen konnte. Ich wies dies falsche Sinnenzeugnis zurück und hielt unentwegt fest an der Wahrheit, daß Gott uns alles gibt, was wir brauchen, und zwar zu der Zeit, wenn wir es nötig haben. Ich versuchte nicht, zu sprechen oder zu singen, oder auch nur ausfindig zu machen, ob der Halszustand sich gebessert habe; ich machte mir nur immerwährend klar, daß der Irrtum das göttliche Gesetz der Harmonie nicht stören konnte. Ich ging zum Gottesdienst, ohne mir irgendwelche Sorge zu machen, und als der Zeitpunkt für das Solo gekommen war, erklang natürlich meine Stimme mit vollkommener Freiheit und Leichtigkeit.
Bei einer Gelegenheit wurde ich auch schnell von einem Anfall von Hexenschuß geheilt, der sich ganz plötzlich einstellte, als ich in einem fremden Lande einen Zug bestieg. Ich erklärte sofort mit Bestimmtheit die Wahrheit von der geistigen Vollkommenheit des Menschen. Indem ich während des ganzen Tages an dieser Wahrheit festhielt, gelang es mir, die aggressive Suggestion zu überwinden, die mich zu lähmen drohte, und, wenn auch mit Schwierigkeit, ohne Hilfe in Züge einzusteigen und auszusteigen, sowie die langen, schwierigen Zollabfertigungen zu überstehen. Jeder Schritt jedoch und jede Bewegung waren schmerzhaft, und sobald es mir möglich war, setzte ich mich mit einer Ausüberin in Verbindung und bat um Beistand. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich vollkommen geheilt: aller Schmerz war verschwunden, und ich konnte mich wieder ohne Schwierigkeit bewegen. Ich war sehr dankbar für das schnelle Überwinden dieses Irrtums, welcher einen, der menschlichen Annahme nach, tagelang behindern kann, wenn man ihm nachgibt.
Ich bin unaussprechlich dankbar für die Christliche Wissenschaft und für den immerwährenden Trost und den Schutz, die sie uns während der Kriegsjahre gewährte. Auch bin ich dankbar für alle Unternehmungen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und für den Segen des Klassenunterrichts. Mein Herz ist erfüllt von Dankbarkeit für Mrs. Eddy, jene von Gott inspirierte Frau, die den Mut hatte, einer feindlichen Welt gegenüberzutreten und diese herrliche Wahrheit zu verkünden, welche die ganze Menschheit segnet.— Straßburg, Frankreich.
