Beweggründe sind von großer Wichtigkeit in der Christlichen Wissenschaft. Ohne rechten Beweggrund ist es unmöglich, ein rechtes Ergebnis zu erlangen. Es ist notwendig, immerwährend unsere Beweggründe zu bewachen; denn nur durch absolut ehrliche Absichten können rechte Ergebnisse erreicht werden. Schon manche Krankheit ist geheilt worden durch die Berichtigung eines falschen Beweggrundes. Das menschliche Gemüt ist nicht immer willig, zurechtgewiesen zu werden. Es sucht gar oft sein Ziel zu erreichen in einer Weise, die nicht vom göttlichen Prinzip gelenkt wird. Das menschliche Gemüt bemüht sich, Gesundheit und Glück zu finden durch Mittel und Wege, die nicht immer in Harmonie sind mit der rechten Entfaltung des göttlichen Planes. Der göttliche Plan führt immer zu Erlösung, das heißt, zum Überwinden alles dessen, das Gott, dem Guten, unähnlich ist. Geistiger Fortschritt verlangt ein Aufgeben materieller Dinge — ein Opfer, welches das sogenannte fleischliche oder sterbliche Gemüt nicht immer willig ist darzubringen; doch wenn das Menschliche dem Göttlichen untergeordnet wird, dann werden wir finden, daß an Stelle des menschlichen Planens eine stille Erwartung des Guten tritt, eine frohe Gewißheit rechter Entfaltung, und geistige Zufriedenheit. Die Wege Gottes sind die einzig rechtmäßigen, und diese Wege werden uns offenbart im Verhältnis zu unserer Treue zu Ihm.
Der Christliche Wissenschafter, der seine Beweggründe sorgfältig bewacht, wird sich selbst viel Kummer und Leid ersparen. Als Jesus seine Jünger mahnte, zu wachen und zu beten, gab er zweifellos dem Wort „wachen“ eine sehr weite Bedeutung. Was ist es, das wir bewachen oder wovor wir uns hüten sollten, um vor Sünde und Krankheit bewahrt zu bleiben? Ein wichtiger Punkt ist, daß wir über unsere Beweggründe Wache halten.
Man sollte sich selbst fragen: „Warum plane ich, so und so zu handeln? Ist mein Beweggrund selbstlos, ehrlich und rein?“ Eine kurze Untersuchung unserer Beweggründe offenbart oft einen versteckten Irrtum, der einem Wunsch zugrunde liegt, und der, wenn er nicht berichtigt wird, gar schnell zu schlimmeren Irrtümern führen kann. Wenn diese Irrtümer sich einstellen, so ist der Betroffene manchmal geneigt anzunehmen, daß die Christliche Wissenschaft versagt habe, während die ganze Zeit das „Versagen“ der anfänglichen Unfähigkeit zuzuschreiben ist, mit einem Beweggrund zu beginnen, der absolut ehrlich, absolut selbstlos, absolut rein ist.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.