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Wache über deine Beweggründe

Aus der Mai 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beweggründe sind von großer Wichtigkeit in der Christlichen Wissenschaft. Ohne rechten Beweggrund ist es unmöglich, ein rechtes Ergebnis zu erlangen. Es ist notwendig, immerwährend unsere Beweggründe zu bewachen; denn nur durch absolut ehrliche Absichten können rechte Ergebnisse erreicht werden. Schon manche Krankheit ist geheilt worden durch die Berichtigung eines falschen Beweggrundes. Das menschliche Gemüt ist nicht immer willig, zurechtgewiesen zu werden. Es sucht gar oft sein Ziel zu erreichen in einer Weise, die nicht vom göttlichen Prinzip gelenkt wird. Das menschliche Gemüt bemüht sich, Gesundheit und Glück zu finden durch Mittel und Wege, die nicht immer in Harmonie sind mit der rechten Entfaltung des göttlichen Planes. Der göttliche Plan führt immer zu Erlösung, das heißt, zum Überwinden alles dessen, das Gott, dem Guten, unähnlich ist. Geistiger Fortschritt verlangt ein Aufgeben materieller Dinge — ein Opfer, welches das sogenannte fleischliche oder sterbliche Gemüt nicht immer willig ist darzubringen; doch wenn das Menschliche dem Göttlichen untergeordnet wird, dann werden wir finden, daß an Stelle des menschlichen Planens eine stille Erwartung des Guten tritt, eine frohe Gewißheit rechter Entfaltung, und geistige Zufriedenheit. Die Wege Gottes sind die einzig rechtmäßigen, und diese Wege werden uns offenbart im Verhältnis zu unserer Treue zu Ihm.

Der Christliche Wissenschafter, der seine Beweggründe sorgfältig bewacht, wird sich selbst viel Kummer und Leid ersparen. Als Jesus seine Jünger mahnte, zu wachen und zu beten, gab er zweifellos dem Wort „wachen“ eine sehr weite Bedeutung. Was ist es, das wir bewachen oder wovor wir uns hüten sollten, um vor Sünde und Krankheit bewahrt zu bleiben? Ein wichtiger Punkt ist, daß wir über unsere Beweggründe Wache halten.

Man sollte sich selbst fragen: „Warum plane ich, so und so zu handeln? Ist mein Beweggrund selbstlos, ehrlich und rein?“ Eine kurze Untersuchung unserer Beweggründe offenbart oft einen versteckten Irrtum, der einem Wunsch zugrunde liegt, und der, wenn er nicht berichtigt wird, gar schnell zu schlimmeren Irrtümern führen kann. Wenn diese Irrtümer sich einstellen, so ist der Betroffene manchmal geneigt anzunehmen, daß die Christliche Wissenschaft versagt habe, während die ganze Zeit das „Versagen“ der anfänglichen Unfähigkeit zuzuschreiben ist, mit einem Beweggrund zu beginnen, der absolut ehrlich, absolut selbstlos, absolut rein ist.

Es ist besonders notwendig, unsere Beweggründe zum Gebet zu bewachen. Auf Seite 2 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy: „Was sind die Beweggründe zum Gebet? Beten wir, um selbst besser zu werden, oder um denen zu nützen, die uns hören; um den Unendlichen zu erleuchten, oder um von Menschen gehört zu werden?“ In diesem Abschnitt zeigt unsere Führerin die rechten und die falschen Beweggründe zum Gebet. Doch dann fährt sie sogleich fort, die rechten Motive darzulegen, indem sie selbst eine Frage stellt und beantwortet: „Nützt uns Beten etwas? Ja, das Verlangen, das da hungernd nach Gerechtigkeit ausgeht, wird von unserm Vater gesegnet und kehrt nicht leer zu uns zurück.“

Wenn man etwa Sand in den empfindlichen Mechanismus einer Uhr einführte, so würde diese nicht die richtige Zeit angeben können; ja, die Uhr würde wahrscheinlich gerade dann stehen bleiben, wenn es einem am ungelegensten wäre. Materielle Beweggründe ermangeln der Führung und Triebkraft der Wahrheit und Liebe, und sie können daher die Räder der Vernunft manchmal aufhalten. Um Erfolg bei der Demonstration zu haben, sollten wir keinem Irrtum erlauben, die Strahlen der Wahrheit abzulenken, die uns durch das geistige Verständnis erreichen, und die zu uns kommen, um unser Leben zu leiten und umzugestalten.

Ein jeder, der Gott versteht, und der den Menschen als Ebenbild und Gleichnis Gottes verstehen lernt, begreift, daß er ein Teil des vollkommenen Bildes der Liebe ist, des Bildes, das dem Moses auf dem Berge gezeigt wurde. Die Laufbahn eines jeden treuen Christlichen Wissenschafters kann in diesem vollkommenen Bilde gefunden werden. Er braucht nicht eine Laufbahn zu planen. Er entdeckt, daß er sich natürlich in dem Kreislauf des Gemüts bewegt; und so wird er immerdar durch die Macht und Triebkraft Gottes, des Geistes, aufrecht erhalten.

Ein Studium der Heiligen Schrift offenbart manchmal die bösen Wirkungen eines falschen Beweggrundes und die Lektion, die durch die berichtigende Aufklärung einer rechten Idee gelernt werden kann. Ein Beispiel hierfür ist im 2. Buch Mose zu finden. Als dem Moses die Zehn Gebote offenbart wurden, und er ihren göttlichen Ursprung erkannte, wurde es ihm auch klar, daß absolute Befolgung derselben notwendig war, wenn die Kinder Israel das gelobte Land erreichen sollten. Als er herabkam von dem Berge und fand, daß das Volk das goldene Kalb anbetete, war er entsetzt und erzürnt über ihren Götzendienst. Er wußte sehr wohl, daß sie der ihnen auferlegten Zucht widerstanden hatten, und er wandte sich natürlich an Aaron, um zu erfahren, wie das alles geschehen wäre. Aaron versuchte seine Handlungsweise zu rechtfertigen. Und es war doch gerade Aaron geween, der ihre goldenen Geschmeide von ihnen gesammelt, im Feuer geschmolzen und zu einem goldenen Kalb geformt hatte. Aaron hatte versucht, das Volk zu beschwichtigen, aber er wagte nicht, dies Moses zu gestehen.

Hier können wir einen falschen Beweggrund erkennen. Die Erklärung, die Aaron dem Moses von den Geschehnissen gab, war eine falsche Darstellung der Tatsachen. Er sagte: „Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf's ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden“ (2. Mose 32:24).

Aarons Erzählung gemäß war das Kalb zufällig entstanden; aber Moses, der die Sicherheit des göttlichen Prinzips verstand, wußte, daß die Wirkungen der Wahrheit nur nutzbringend und unwandelbar sein konnten, und ließ daher die Behauptung nicht gelten, daß irgend etwas zufällig entstanden sei. Er erkannte den falschen Beweggrund in Aarons Denken, und es wurde ihm klar, daß ein neuer Anfang gemacht werden mußte; und so sandte er einen Aufruf durch das ganze Lager: „Her zu mir, wer dem Herrn angehört!“ Dieser Aufruf erschallt heutzutage von neuem auf der ganzen Erde. Wessen Beweggründe werden von dem göttlichen Prinzip inspiriert? Möge ein jeder Wahrheitsucher diesen Ruf hören und ihm Folge leisten!

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