Unsere große Führerin Mary Baker Eddy lauschte immer auf die stille, kleine Stimme der Wahrheit, und als diese innere Stimme ihr gebot, die christlich-wissenschaftlichen Vorträge einzuführen, erkannte sie es als eine Botschaft von Gott, dem unendlichen Gemüt. Was vom göttlichen Gemüt ausgeht, hat einen geistigen Ursprung; es trägt Inspiration und Macht in sich und wirkt unter der Leitung des Gemüts.
Da es die göttliche Leitung war, der Mrs. Eddy beim Einführen der christlich-wissenschaftlichen Vorträge folgte, können wir jeden Vortrag als eine Gelegenheit betrachten, die Demonstration unserer Führerin zu unterstützen und zu fördern, wertzuhalten und zu beschützen. Wir müssen die Demonstration unserer Führerin lieben, um sie von der Grundlage aus, auf die sie gegründet wurde, zu fördern. Liebe zu Gott und dem Menschen, Liebe zu jeder göttlichen Idee, die Gott ihr offenbarte, war die Grundlage für alle Werke unserer Führerin. Ohne Liebe zu einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag würden wir gerade der Eigenschaft ermangeln, die eine so große Rolle in der Demonstration unserer Führerin spielte. Liebe zu einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag läßt uns keine Mühe, ihn zu fördern, zu groß erscheinen.
Der Meister erkannte klar die Immergegenwart und Allmacht der göttlichen Leitung und nahm keine andere an. Da er sich dessen bewußt war, daß er stets unter dieser Leitung stand, war er immer da, wohin das Gemüt ihn lenkte zu sein, tat er immer das, was das Gemüt ihn inspirierte zu tun, und sagte er immer, was das Gemüt ihn führte zu sagen. Mrs. Eddy bewies, daß keine Phase des Irrtums sich zwischen ihre Demonstration, die christlich-wissenschaftliche Bewegung zu gründen, und die göttliche Leitung des Gemüts drängen konnte.
Nun ist es unsere Aufgabe zu beweisen, daß kein Argument des Irrtums sich zwischen einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag oder eine Vortragsvorbereitung und diese göttliche Leitung drängen kann. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es nur ein Gemüt gibt; und sie spricht der Annahme keine Macht zu, daß das sterbliche Gemüt — ein vermeintliches Gemüt ohne Intelligenz, mit der es wirken könnte — durch irgendwelche Argumente oder Einflüsse die göttliche Führung unterbrechen kann.
In ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy (S. 199): „Die Hingabe des Gedankens an ein ehrliches, großes Werk macht dieses Werk möglich.“ Indem wir der Vortragsvorbereitung hingebende geistige Arbeit widmen, und diese Arbeit mit der Kraft des Gemüts und der Allmacht der göttlichen Liebe identifizieren, wird diese Arbeit erfolgreich sein, und wir werden die Demonstration unserer Führerin mit derselben Treue und Liebe fördern, die wir anwenden würden, wenn sie uns persönlich bei unserer Arbeit beaufsichtigte. Paulus ermahnte seine Nachfolger, ihren Gehorsam und Eifer in seiner Abwesenheit noch mehr zu betätigen als in seiner Gegenwart. (Siehe Phil. 2:12.)
Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag ist auf den Felsen, den Christus, gegründet, und diese Grundlage kann von keiner Phase des Bösen oder des tierischen Magnetismus unterminiert werden. Der Haß gegen die Wahrheit, der Widerchrist, kann das heilige Werk nicht aufhalten. Die göttliche Leitung kann nicht durch die falsche Auffassung des sterblichen Gemüts in bezug auf Leitung unterbrochen werden. Vortragsvorbereitung ist eine inspirierende Tätigkeit, und die Idee, die sie entfaltet, ist eine göttliche Idee, ebenso wie es eine göttliche Idee ist, den Nächsten zu lieben wie sich selbst; und eine göttliche Idee kann in ihrer Wirksamkeit und der Erfüllung ihrer Bestimmung in keiner Weise aufgehalten werden. Was sollte geschehen, wenn Spiritismus, Hypnotismus und andere Einflüsse der fleischlichen, dem Christus feindlichen Gesinnung sich die Macht anmaßen, den Fortschritt der Vortragsvorbereitung zu behindern? Diese Anmaßung verleiht ihnen weder Macht noch Gegenwart. Es ist die Anziehung des Geistes, die die Menschen zu einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag führt, und bei der Vorbereitungsarbeit sollte diese Tatsache gedanklich betont werden; und die Annahme, daß Apathie, mangelndes Interesse oder andere Anziehungen die geistige Anziehung vereiteln könnten, sollte verneint werden.
Es ist natürlich, daß die geistig Gesinnten, die mehr von Gott und Seinem Christus, von der Liebe und ihren Segnungen, wissen wollen, neue Gedankengänge suchen. Es ist natürlich, daß diejenigen, die durch Fehlschläge, Enttäuschungen und Mangel entmutigt sind, sowie diejenigen, die durch materiellen Besitz belastet oder der materiellen Vergnügungen müde, von dem Leben, wie es kennen, unbefriedigt sind, sich nach den erlösenden Botschaften sehnen, die ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag ihnen bringen kann. Der Christus führt diejenigen zu unseren Vorträgen, die den Christus suchen.
Alle menschlichen Schritte, die notwendig sind für aufbauende Vortragsvorbereitung, wie das Aussenden von Einladungen, das persönliche Auffordern von Freunden und Bekannten und vielleicht sogar eigene Begleiten derselben, das Anzeigen in Zeitungen und Rundfunk und dergleichen, ja all dies sollte Zeugnis davon ablegen, daß die Wissenschafter sich unter die Leitung der unendlichen Intelligenz, Weisheit und Liebe gestellt haben. Unter der Führung der Weisheit werden keine unweisen Entscheidungen getroffen werden, keine persönlichen Meinungen Einfluß gewinnen, sondern alle Einzelheiten göttlich geleitet werden. Jeder einzelne Wissenschafter kann bei dieser Arbeit mithelfen, indem er die Argumente zurückweist, die bei einem Vortrag Disharmonie verursachen könnten, wie Husten, Niesen, Spätkommen, Verzögerungen und andere Suggestionen des sterblichen Gemüts. Nichts ist zu klein oder zu groß, um von dem einen Gemüt harmonisch geleitet zu werden. Was Besseres kann man sich wünschen als die Gelegenheit, das ganze Ereignis unter die Obhut der unendlichen Weisheit und der immergegenwärtigen Liebe zu stellen?
Der Zweck eines christlich-wissenschaftlichen Vortrages ist, die Menschheit aus der Finsternis menschlicher Annahmen in das Licht der geistigen Wahrheiten zu führen und den vollkommenen, von Gott erschaffenen Menschen darzulegen, in all seiner Heiligkeit und Unsterblichkeit. Jedes Unternehmen, das im Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy vorgesehen wurde, hatte die Bestimmung, der Menschheit die heilende Wahrheit zu bringen. Geistiges Heilen ist das größte Werk, das es gibt, und wurde in vollkommenstem Grade von dem Meister ausgeübt. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 370): „Zu verschiedenen Zeiten nimmt die göttliche Idee je nach den Bedürfnissen der Menschen verschiedene Formen an. In der heutigen Zeit nimmt sie, einsichtsvoller denn je, die Form des christlichen Heilens an.“ Und dann mahnt sie: „Das ist das Kindlein, das wir lieb und wert halten sollen.“ Unsere geistige Vorarbeit sollte so gut getan werden, daß nicht einer den Vortrag unbefriedigt verläßt. Laßt uns erwarten, daß die Blinden sehend, die Tauben hörend, die Sünder umgewandelt und die Kranken gesund von dannen gehen werden.
Als Paulus vor König Agrippa stand, um sich zu verantworten, fragte er (Apg. 26:8): „Warum wird das für unglaublich bei euch geachtet, daß Gott Tote auferweckt?“ Laßt uns fragen: „Warum wird das für unglaublich bei euch geachtet, daß Gott einen jeden heilt?“
Jedes Kirchenmitglied hat Gelegenheit, sein Teil zu der gebeterfüllten Vorbereitung eines Vortrags beizutragen. Viele liebende, treue Herzen, die zusammenarbeiten, um die Demonstration unserer Führerin zu fördern, werden zum Erfolg und zu der heilenden Wirkung des Vortrages beitragen. Laßt uns nicht bis zum Tage des Vortrages damit warten, die Annahme zurückzuweisen, daß das Wetter die Menschen vom Besuch des Vortrags abhalten könnte. Wir alle wissen, daß wir in der Christlichen Wissenschaft nicht für schönes oder schlechtes, warmes oder kaltes Wetter beten, sondern dafür, daß die göttliche Leitung der Ereignisse kund werde. Bei unserer Arbeit für den Vortrag brauchen wir nicht vorzuschreiben, wie Gott wirken sollte. Wir müssen uns nur klar genug vergegenwärtigen, daß Er regiert. Dann werden die Umstände harmonisch und die Ernte unbegrenzt sein. In „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 544) schreibt Mrs. Eddy: „Alles steht unter der Leitung des einen Gemüts, Gottes.“
Auf einer Vortragsreise befand ich mich einmal in einer Lage, wo wegen eines schlimmen Schneesturms keine Züge fuhren und bereits seit 36 Stunden keine Flugzeuge abgefahren waren. Menschlich gesehen schien keine Möglichkeit für mich vorhanden zu sein, meinen Bestimmungsort rechtzeitig zu erreichen. In der Halle des kleinen Hotels, in dem ich wohnte, warteten etwa 15 Personen auf eine Beförderungsgelegenheit. Am Nachmittag kam die telephonische Mitteilung, daß an dem Tage weder Züge fahren noch Flugzeuge fliegen würden — und der Vortrag sollte doch an dem Abend stattfinden. Ich saß in der Halle und arbeitete nach bestem Wissen, indem ich in Gedanken erklärte, daß der Vortrag unter göttlicher Leitung stand; daß Mrs. Eddy Gottes Botschafterin an dieses und alle Zeitalter war; daß die Einrichtung der christlich-wissenschaftlichen Vorträge ihre Demonstration war; und daß mir nicht suggeriert werden konnte, daß Gott mich nicht an meinen Bestimmungsort bringen wollte oder könnte.
Plötzlich wandte sich ein gänzlich unbekannter Herr zu mir und sagte: „Obwohl ich mein ganzes Leben in dieser Stadt gelebt habe und seit 24 Stunden ungeduldig auf eine Beförderungsmöglichkeit warte, ist mir eben erst eingefallen, daß es hier am Ort eine kleine Fluggesellschaft gibt. Wäre es Ihnen recht, wenn ich auch für Sie, wenn möglich, einen Platz reservieren ließe?“ Natürlich erkannte ich hierin sofort Gottes Führung, die es mir ermöglichte, den Vortrag zu halten, und ich war nicht erstaunt, als dieser Herr mir einen Fahrschein brachte. Obwohl noch andere Menschen da waren, an die er sich hätte wenden können, sprach er nur zu mir — was mir bewies, daß dies eine Antwort war auf die Wahrheit, die ich im stillen erklärt hatte.
Als ich, an meinem Bestimmungsort angelangt, an den Schriftführer der Kirche telephonierte, unter deren Leitung der gemeinsame Vortrag gehalten wurde, und sagte: „Ich bin hier!“ erwiderte der Schriftführer: „Ich wußte, daß Sie hier sein würden.“ Vielen, die an dem Tage telephoniert und gesagt hatten: „Ist es nicht schrecklich, daß die Vortragende von dem Schneesturm aufgehalten wird!“ hatte dieser Schriftführer, der an dem Gedanken festhielt, daß der Vortrag unter Gottes Leitung stand, stets geantwortet: „Sie wird hier sein!“ Ich weiß, daß Gott es gewirkt hatte; doch ich war dankbar, daß ich den Vortrag und die Reise der göttlichen Leitung des Gemüts anheimgestellt hatte.
Man kann wohl sagen, daß vielleicht der wichtigste Teil der Vorarbeit für einen Vortrag darin besteht, auf die stille, innere Stimme zu lauschen, damit die Arbeit so gut getan werden kann, daß diese Demonstration unserer Führerin — die Einrichtung der christlich-wissenschaftlichen Vorträge — beschützt und gefördert wird.
Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke. Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben und die Ehre deines Königreichs rühmen und von deiner Gewalt reden.. .. Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken. Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.— Psalm 145:9–11, 16–18.
