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Was ist unsere Aufgabe?

Aus der September 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft offenbart nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung — Geist und seine geistigen Ideen. Diese Offenbarung ist für alle Menschen von höchster Bedeutung. Jeder aufrichtige Mensch, der diese Bedeutung erkennt, beginnt sofort damit, die Irrtümer der materiellen Sinne zu berichtigen und die Zustände und das Handeln im menschlichen Dasein vollendeter zu gestalten. Mary Baker Eddy schreibt in Beziehung auf die geistige Natur des Seins (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 265): „Diese wissenschaftliche Auffassung vom Sein, welche die Materie für Geist aufgibt, deutet keineswegs darauf hin, daß der Mensch in der Gottheit aufgeht und seine Identität einbüßt, sondern diese Auffassung verleiht dem Menschen eine erweiterte Individualität, eine umfangreichere Sphäre des Gedankens und der Tätigkeit, eine umfassendere Liebe, einen höheren und dauerndern Frieden.“

Wer würde nicht bereitwillig eine solche Erbschaft antreten — „eine erweiterte Individualität, eine umfangreichere Sphäre des Gedankens und der Tätigkeit, eine umfassendere Liebe, einen höheren und dauernderen Frieden?“ Als Kinder Gottes besitzen wir bereits dieses Erbe durch Widerspiegelung. Unser Werk, unsere eigentliche Aufgabe ist, dieses Erbe anzuerkennen und im täglichen Leben zu beweisen, daß wir es besitzen.

Gott läßt Seine Schöpfung niemals im Stich, sondern erhält sie auf dem Punkt der Vollkommenheit und der beständigen Frische durch den Christus, durch die Macht und Tätigkeit Seiner vollkommenen Natur. Das ist Gottes Werk, und Jesu Aufgabe war es, den Menschen die ewige Liebe Gottes zu Seinen Ideen und Seine andauernde Fürsorge für ihr Wohlergehen zu offenbaren und zu beweisen. Im Alter von zwölf Jahren sagte er zu seinen Eltern (Luk. 2:49): „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Seine Mission hatte eine doppelte Bedeutung: das beständige Bewußtsein vom Einssen mit dem Geist zu erhalten und die Macht des Christus zu beweisen; die Irrtümer des materiellen Sinnes zurückzuweisen und die Harmonie des geistigen Sinnes in das menschliche Leben zu bringen. Das war die Aufgabe, der Jesus sein gesamtes Denken und seine Energie widmete und es ist die wahre Aufgabe eines jeden.

Bedeutet das, daß wir unsere Tätigkeiten in der Familie, in der Schule oder auf anderen Gebieten des menschlichen Lebens aufgeben oder einschränken sollten? Nein. Es bedeutet aber, daß wir die geistigen Wahrheiten der Schöpfung niemals aus dem Auge verlieren, sondern auf jedem Gebiet der menschlichen Tätigkeit ihren Einfluß beweisen sollten. Laßt uns sehen, wie das auf das Betätigungsfeld, das wir allgemein als Geschäftsunternehmungen kennen, praktisch angewendet werden kann.

Jeder Mensch, der zum Beispiel einen Laden besitzt, Waren anfertigt oder in einem anderen Beruf arbeitet, ja überhaupt jeder, der irgendeine Arbeit verrichtet, weiß, daß diese Arbeit in der rechten Weise angefangen werden muß. Gibt es einen besseren Anfang, als jeden Tag mit dem klaren Verständnis von Gott als Geist zu beginnen, als der Quelle aller Intelligenz, aller Versorgung, aller Tätigkeit und aller harmonischen Beziehungen? Wer versteht, daß der Mensch nicht ein begrenzter, enttäuschter, unbedeutender oder nichtssagender Sterblicher ist, sondern das Kind Gottes, Sein geistiges Bild und Gleichnis, der erkennt, daß er die Fähigkeit hat, die Herrschaft der Seele zum Ausdruck zu bringen, sowie die unumschränkte Macht der göttlichen Liebe, welche jede Notdurft reichlich stillt.

Wenn der Geschäftsmann das wahre Verständnis von Gott, dem Menschen und der rechten Tätigkeit in sich gefestigt hat, ist er ausgerüstet, es mit den Ereignissen des Tages aufzunehmen. Er weiß, daß jede Geschäftstätigkeit, geistig gesehen, dem göttlichen Gemüt entstammt und daher vollkommen, nützlich, unzerstörbar, fortschrittlich und fruchtbar ist. Sie wird von dem unfehlbaren Gesetz und der Ordnung des göttlichen Prinzips regiert und von den unbegrenzten Quellen der Seele versorgt. Mit einem Gefühl tiefer Dankbarkeit erkennt der umsichtige Geschäftsmann, daß die Kräfte des göttlichen Gemüts, wie er sie dank der Christlichen Wissenschaft verstehen gelernt hat, ihm und dem Geschäftsunternehmen, dem er angehört, all die nützlichen, tüchtigen und intelligenten Arbeitskräfte zuführt, die zur Erreichung eines rechtmäßigen Zieles erforderlich sind.

Da er die Allheit und Allmacht des Geistes versteht, erkennt er, daß es keine entgegengesetzte Macht gibt, die Mangel, Untätigkeit, Entartung, Mißverständnisse oder Streitigkeiten erzeugen könnte. Für sich selbst und für alle Menschen nimmt er Jesu Worte als wahr an (Joh. 5:30): „Ich kann nichts von mir selber tun“, und (14:10): „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke“.

Anstatt sich durch die unharmonischen Suggestionen der Furcht, der Selbstunterschätzung und der Geschäftsrisiken und -unsicherheiten an allen Seiten gehemmt zu fühlen, begreift er, daß er selbst und sein Unternehmen tatsächlich versorgt sind und sich dank der Erkenntnis der Macht und Kraft des allgegenwärtigen Gemüts weiterentfalten. Ein Christlicher Wissenschafter tritt im Geschäftsleben konsequent in die Fußtapfen Jesu, im demütigen Gehorsam gegen das Mosaische Gesetz, die Bergpredigt und die Gebote des Meisters. Diese Grundregeln, vertieft durch tägliches, gebeterfülltes Forschen in der Bibel und in den Schriften Mrs. Eddys, weisen den Kurs, den das Handeln einschlagen muß und verleihen demjenigen beständig neue Anregung, der auf irgendeinem Gebiet des menschlichen Wirkens erfolgreich sein möchte.

In ihren Ausführungen über den Wert, den die Christliche Wissenschaft für jedes menschliche Handeln hat, erklärt Mrs. Eddy in Miscellaneous Writings (S. 252): „Sie ermutigt und stärkt den Geschäftsmann und sichert der Ehrlichkeit den Erfolg. Den lieben Kindern ist sie Freude und starker Schutz; dem Gelehrten ein Nachschlagewerk, dem Armen eine Versorgung; ja, sie ist die köstliche Perle, von der unser Meister sagte, daß der Mensch, der sie findet, hingeht und alles verkauft, was er hat und sie kauft.“

Was ist dies „Alles“, was wir verkaufen müssen — dieser Preis, den wir zahlen müssen, um in Gottes „Geschäft“ einzutreten und mit jedem wertvollen Bemühen Erfolg zu finden? Es ist die Willigkeit, begrenzte menschliche Meinungen, traditionelle Annahmen und Methoden und die materielle Vorstellung vom Dasein aufzugeben. Es fordert von uns die Bereitschaft, das Gemüt zu haben, das auch in Christus Jesus war. Es ist der Brauch, häufig eine gewisse Zeit dem stillen Gebet und der Gemeinschaft mit Gott zu widmen sowie dem Streben, Gottes Willen zu tun.

Das ist der Preis, den wir als Lohn für geistige Herrschaft und erfolgreiches Bemühen zahlen müssen. Und als ein Ergebnis davon, können auch wir mit dem Apostel sagen (Phil. 4:13): „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus“. Die Kraft des Christus in uns regieren lassen: das ist unsere wahre Aufgabe, des Vaters „Geschäft“, auf das sich jedes wahrhaft erfolgreiche menschliche Bemühen und Tun gründen muß.

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