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Eine praktische Lebensregel

Aus der Juni 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Allen, die im täglichen Leben Fortschritte machen möchten, gibt Mary Baker Eddy in ihren Schriften viele hilfreiche Anweisungen. Im Handbuch Der Mutterkirche zum Beispiel legt unsere Führerin unter dem Titel „Forderung Gottes“ eine praktische Regel des Verhaltens dar. Hier schreibt sie (Art. XXIV, Abschn. 5): „Gott fordert, daß Weisheit, Sparsamkeit und brüderliche Liebe alle Handlungen Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, kennzeichne.“ Aus dieser Erklärung wird ersichtlich, daß die drei Eigenschaften: Weisheit, Sparsamkeit und brüderliche Liebe, das Denken und Handeln des Christlichen Wissenschafters im täglichen Leben kennzeichnen müssen.

Der Schreiber der Sprüche hat uns viel über Weisheit zu sagen. Er spricht davon, daß ihr Wert größer ist, als der des Goldes, des Silbers und der kostbaren Steine — in der Tat größer, als jeder irdische Besitz. Er vergleicht Weisheit mit einem Baum des Lebens, der die Menschen vor dem Bösen bewahrt. Wie kann diese Weisheit erlangt werden? Keineswegs durch Bücher und Erfahrung allein, sondern durch die Erkenntnis und die Demonstration der geistigen Selbstheit des Menschen.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß Weisheit eine dem Menschen innewohnende Eigenschaft ist, und Hand in Hand mit dieser Eigenschaft geht geistiges Verständnis. All die irdische Weisheit der Zauberer und Weisen war nicht imstande, den Traum des Königs Nebukadnezar zu deuten. Doch Daniel, der reines Herzens war, und sich beständig an das göttliche Gemüt um Führung wandte, erklärte die Bedeutung dieses Traumes. Und Jesus, der schon als Knabe im Tempel die Rabbiner durch seine Worte erstaunte, sagte später bei einer besonderen Gelegenheit (Matth. 11:25): „Ich preise dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.“

Die Weisheit, welche Christliche Wissenschafter in ihren Familienangelegenheiten, im Geschäftsleben und in Kirchenfragen benötigen, erfordert kindhafte Empfänglichkeit und das tiefe Verlangen, den Willen Gottes zu tun. Diese Weisheit befähigt die Menschen, mit neuen Zungen geistiger Inspiration zu reden, doch zu schweigen, wenn das menschliche Denken noch nicht bereit ist, einen weisen Rat anzunehmen. Der Prophet Daniel sagte (12:3): „Die Weisen aber werden leuchten wie der Glanz der Himmelfeste, und die viele zur Gerechtigkeit geführt, wie die Sterne immer und ewig“ (Zür. Bibel, Dan. 12:3).

Wahre Weisheit ist die Grundlage wahrer Sparsamkeit. Das Wort Sparsamkeit bedeutet nicht Geiz oder Knausern; noch, daß wir unsere Besitztümer in der Scheune oder einer Bank anhäufen; oder unser Licht unter einen Scheffel setzen. Wer wahre Sparsamkeit walten läßt, braucht sich nichts zu versagen, das gut und nützlich ist. Wahre Sparsamkeit hält uns auch keineswegs davon ab, das Gute, das wir besitzen, mit andern zu teilen.

In seiner eigentlichen Bedeutung steht das Wort Sparsamkeit für haushälterisches, weises Walten in eigenen Angelegenheiten, sowie in denen der Kirche, der Familie, des Berufs — kurzum auf allen Lebensgebieten. Sie bedeutet ein Walten ohne Verlust oder Vergeudung. Sparsamkeit verlangt auch Vernunft im Handeln und ist somit eng verbunden mit der weisen Führung unserer täglichen Geschäfte. Weise sein bedeutet Wirtschaftlichkeit und achtsames Walten. Und sparsam sein heißt, Weisheit zum Ausdruck bringen.

Wahre Sparsamkeit beruht auf Prinzip, auf Gott, der ewigen, gesetzmäßigen, höchsten regierenden Macht des Universums. Die Sterne veranschaulichen in ihrem Lauf die wohlgeordnete, weise Leitung des göttlichen Universums. Der Mensch, der die Eigenschaften des göttlichen Prinzips widerspiegelt, kann nicht unweise, unordentlich, verschwenderisch oder unbedacht in der Verwendung der Mittel sein, mit denen Gott ihn beständig versorgt.

Die Christlichen Wissenschafter werden von ihrer Führerin dazu ermahnt, wahre Sparsamkeit walten zu lassen, und ihre „Zentner“, ihre „Talente“, wie beschränkt sie auch erscheinen mögen, mit Weisheit und Verständnis zu gebrauchen. Denn wie Jesus sagte: Wer mit seinen „Zentnern handelt“, wird mehr gewinnen, wer sie aber vergräbt oder verschwendet, wird gestraft werden, daß er nicht mit ihnen „gehandelt“ hat.

In einer Zeit der Teuerung bewies der Prophet Elia, als die zur Verfügung stehenden materiellen Mittel auf eine Handvoll Mehl und ein wenig Öl beschränkt schienen, daß die göttliche Liebe uns unbegrenzt versorgt. Und als Ergebnis hiervon, wurden eine Witwe und ihr Haus vor dem Verhungern bewahrt, denn das Mehl ward nicht aufgezehrt, und der Krug blieb stets mit Öl gefüllt. Weises Walten, verbunden mit Hingabe an das Gute und mit Liebe zu Gott und den Menschen, ist der Schlüssel zur Lösung jedes Problems auf jedwedem Lebensgebiet.

An denjenigen, den eine schwere Schuldenlast oder ein Verlust drückt, der arbeitslos ist oder in unharmonischen menschlichen Beziehungen lebt, ergeht der Mahnruf, alles, was er in seinem Hause hat, in weiser, sorgsamer und liebevoller Art zu verwenden. Jedes Problem fordert ernsteres Studium und größere Hingabe an die Wahrheit. Es wird von uns gefordert, selbst das wenige, das uns zu Gebote stehen mag, in Dankbarkeit und mit Weisheit zu gebrauchen. Immer ertönt der Mahnruf, zu wachen, zu beten und zu arbeiten. Unsere Führerin schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche, Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 203): „Güte und Menschenliebe beginnen mit Arbeit und hören niemals damit auf. Alles, was wir tun, ist des Erwägens wert, und das Beste von allem ist nicht zu gut; es bedeutet Wirtschaftlichkeit und Reichtum.“ Und weiter sagt sie: „Unsere Gedanken erzeugen unsere Handlungen.“

Da Gedanken Handlungen erzeugen, ist es wichtig, daß diese Gedanken sowohl auf der göttlichen Liebe beruhen, wie auf der Erkenntnis von Gott als der Quelle wahrer Weisheit und Sparsamkeit. Der Apostel Paulus schrieb (1. Kor. 13:1): „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“

Unsere Führerin sagt uns, daß der einfachste und tiefste Rat des Apostels Johannes ist, daß wir uns untereinander lieben sollen. Und sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 266): „Allumfassende Liebe ist der göttliche Weg in der Christlichen Wissenschaft.“ Diese Liebe, im täglichen Leben gehegt und betätigt, umfaßt im Denken alle Menschen als Kinder Gottes. Diese Liebe ist weise im Urteil und dem sorgsamen Walten geweiht. Weisheit, Sparsamkeit und Liebe — diese drei bilden die wahre Grundlage des täglichen Lebens in der Familie, in der Kirche, im Beruf — auf allen Gebieten menschlichen Handelns.

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