Kinderkrankheiten als einen notwendigen Teil des Lebens der Kinder zu betrachten, ist ein Irrtum, den nur die Christliche Wissenschaft berichtigen kann. Jede aggressive Suggestion von Krankheit sollte durch das Wissen der Wahrheit zum Schweigen gebracht werden. Als Christliche Wissenschafter erkennen wir Gott als das einzige Gemüt an, von dem jede wahre Idee ausgeht. Dann erkennen wir, daß Er das Gemüt einer jeden Idee ist, und wissen, daß die Kinder, da sie tatsächlich geistig und nicht materiell sind, im Geiste, und nicht in der Materie leben. Daher teilen sie Gutes mit, und können nur für das empfänglich sein, was ein Segen ist. Folglich leben sie ewiglich in Sicherheit.
Wenn die Eltern die Vaterschaft und Mutterschaft Gottes verstehen und anerkennen, und wenn sie einsehen, daß irgend eine angeblich von Gott getrennte Macht der Basis und Wirklichkeit entbehrt, da Er die einzige Macht ist, so werden sie verstehen, wie sie Gottes Fürsorge und Liebe für ihre Kinder demonstrieren können.
In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 582) gibt Mrs. Eddy die geistige Definition von „Kindern“ als: „Die geistigen Gedanken und Vertreter von Leben, Wahrheit und Liebe.“ Hieraus ist leicht ersichtlich, daß Eigenschaften wie Unschuld, Sanftmut, Reinheit, Vertrauen, Glauben an das Gute, freudige Tätigkeit, unbegrenzte Energie, wie ein Kind sie zum Ausdruck bringt, Früchte des Geistes und daher gefeit sind gegen die Annahmen des sterblichen Gemüts. Wenn manchmal ein Irrtum mit ihnen verbunden zu sein scheint, so können wir wissen, daß er machtlos ist und keinen Urheber hat. Jesus liebte die kindliche Denkart und bezog sich darauf in seinen Gesprächen mit den Jüngern. Einmal sagte er (Matth. 18:10): „Sehet zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“
Die folgende Heilung wurde bewirkt, als etwas von dieser Wahrheit verstanden worden war. Eine Mutter, die ihr Töchterchen andern anvertrauen mußte, während sie ihrer Beschäftigung nachging, bat einen Ausüber um Behandlung für die Kleine, deren Gesicht von einem Hautausschlag bedeckt war. Der Ausüber benutzte die Erklärung Jesu und beanspruchte für das Kind die Reinheit, die seiner geistigen Selbstheit zugehörte. Am dritten Tage war das Kind geheilt und wieder in der Sonntagsschule. Außerdem entfaltete sich größere Harmonie in dem Heim.
Die Christliche Wissenschaft lehrt Eltern und Kinder, wie sie die Furcht vor Ansteckung überwinden können. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 176): „Wahrheit handhabt die bösartigste Ansteckung mit vollkommener Sicherheit.“ Jede Heilung, die in dieser Weise zustande kommt, trägt dazu bei, in der ganzen Welt diese falsche Annahme ihrer Macht zu berauben, und das macht unsere Arbeit notwendig und wertvoll.
Die Eltern eines Mädchens, das an Diphtherie schwer erkrankt war, ließen einen Arzt kommen, da diese Krankheit polizeilich gemeldet werden mußte. Als ein Spezialist sagte, ein Luftröhrenschnitt sei notwendig, um das Leben des Kindes zu retten, weigerten sich die Eltern, ihre Zustimmung zu geben, mit der Erklärung, daß sie Anhänger der Christlichen Wissenschaft seien, und um christlich-wissenschaftliche Behandlung gebeten hätten. Der Arzt kam mehrmals an dem Tage, um nach dem Kinde zu sehen; und bei seinem letzten Besuch sagte er: „Ja, wer auch immer heute für dich gebetet hat, hat die Erhörung seiner Gebete empfangen.“ Das Mädchen war vollkommen geheilt. In demselben Haus wurde eine jüngere Schwester völlig vor Ansteckung bewahrt.
Während das Kind heranwächst, sollten die Eltern die Wichtigkeit der zu wählenden Laufbahn des Kindes im Auge behalten. Sie können sich vergegenwärtigen, daß das Kind göttlich geleitet werden wird, zu erkennen, was sich wohl als die zweckmäßigste Wahl erweisen wird, und dann daran festhalten, daß, was auch immer Gottes Wille für Sein Kind sei, sich unter Seiner Führung entfalten wird.
Wenn die Schulprüfungen beginnen, haben die Eltern Gelegenheit, das Kind auf des Menschen Verbundenheit oder Einssein mit der göttlichen Intelligenz, ja mit Weisheit und Leistungsfähigkeit, hinzuweisen, sowie auch auf die Fähigkeit des Kindes, diese Intelligenz zum Ausdruck zu bringen. Die Eltern können ihr Kind in seinem wahren Sein sehen, als Widerspiegelung von Eigenschaften wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Reinheit und Empfänglichkeit für alles Gute. Auf diese Weise wird alle Furcht verscheucht und das zuversichtliche Vertrauen gefestigt, daß die immergegenwärtige Liebe Gottes genügt, um allen Bedarf zu decken.
Auch sollten die Eltern sich daran erinnern, daß Jesus seinen Jüngern sagte, daß sie, wenn sie nicht wie die Kindlein würden, nicht ins Himmelreich kommen könnten. Die Offenbarung der Wahrheit zeigt einem jeden, wie er sich selbst als ein Kind Gottes erkennen kann, als eine göttliche Idee, die eins ist mit allem, was geistig, harmonisch und vollkommen ist.
Das Verstehen und Betätigen der Wahrheit, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist — nicht ein Sterblicher, belastet mit Erblichkeit, Altersannahmen, Krankheiten und Sünden, sondern immerdar verbunden mit seinem Schöpfer — befähigt uns, reines Herzens zu sein. Es befreit uns von sündhaften Annahmen, und macht uns aktiv in unserer Arbeit und Nützlichkeit, so daß wir nur Gutes erwarten, Licht und geistiges Verständnis ausstrahlen und auf all unseren Wegen beweisen, daß wir zu Gottes Ideenfamilie gehören. Wir finden, daß wir einen wahren Lebenszweck haben, eine göttliche Bestimmung, und daß wir sowohl wie unsere Kinder ewiglich von dem Gesetz der Liebe regiert werden.
