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Die Einheit der Wissenschaft

Aus der Juli 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Unterweisungen der Christlichen Wissenschaft stimmen in allen Punkten mit den Lehren der Heiligen Schrift überein. In keiner Hinsicht wird diese Tatsache deutlicher als in ihren Erklärungen und ihrem Beweis von der Einheit Gottes. „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr“ (5. Mose 6:4). Dieses Thema liegt jedem Lobgesang Gottes zugrunde. Es wird heute in jeder Äußerung der Christlichen Wissenschaft ausdrücklich betont. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 267): „Gott ist Einer. Die Allheit der Gottheit ist ihre Einheit.“ Weil Gott Einer ist, besitzt alles, was sich auf Gott bezieht, eine ihm innewohnende Einheit. In dieser klaren Unterscheidung bleibt jede Idee ewiglich unteilbar, sowohl in der Individualität als auch in der Wesenheit.

Die Vollkommenheit des Seins wird niemals entstellt, weil sie von der Allheit Gottes umschlossen ist. Das göttliche Prinzip kann durch nichts begrenzt werden; denn das göttliche Prinzip schließt beides in sich, die Unendlichkeit und den Mittelpunkt jener Unendlichkeit — den Umkreis wie auch den Mittelpunkt. Aus dieser Quelle gehen alle Ideen in der ganzen Schöpfung immerdar hervor.

Mittels der Göttlichen Wissenschaft erhält Gott die unbegrenzte Entfaltung des Guten. Diese Wissenschaft, wie sie bei der Lösung der sogenannten Probleme der Menschheit angewandt wird, ist die Christliche Wissenschaft, die Entdeckung Mrs. Eddys. Wenn sich „Wissenschaft“ auf die Dinge des Geistes bezieht, ist es ein Ausdruck von umfassender Bedeutung. Man muß sich dieser Wissenschaft als Lehrstoff mit besonderer Ehrerbietung nähern. Es erforderte Demut auf Seiten Mrs. Eddys, die Offenbarung der Wissenschaft zu empfangen, und Demut ist unerläßlich, um auch nur den kleinsten Teil derselben zu verstehen.

Wenn Gott Einer — ein Einziger — ist, so ist Seine Wissenschaft ebenfalls eine — eine einzige. Wenn Gott angebetet werden soll, so kann Er nur durch die Anwendung der Wissenschaft jener Anbetung verehrt werden. Diese Anbetung in ihrem wahren Sinn bedeutet, Gott sowohl im Leben wie auch durch Intelligenz widerzuspiegeln. Als das völlige Gleichnis Gottes erfüllt der Mensch das göttliche Gesetz in jedem Punkt.

Die Wissenschaft des Gemüts, das Gott ist, ist die Wissenschaft von Leben, Wahrheit, Liebe, die ebenfalls Gott darstellen. Es gibt nur eine Wissenschaft, und diese besitzt die eine absolute Eigenschaft der Vollkommenheit, sowie die der Allgegenwart und die der Allmacht. Aus diesem Grunde erforscht die Menschheit das Wesen dieser Wissenschaft in ihrer mannigfachen Anwendung auf die gegenwärtigen scheinbaren Nöte der Menschheit. Sie bildet die Grundbestandteile der beweisbaren Wissenschaften, wie jene, die in den Ingenieurberufen benutzt werden, in der Musik, der Chemie, der Astronomie und dergleichen.

Der Wissenschafter, der sich mit der göttlichen Wissenschaft befaßt, muß, von einem geistigen Standpunkt aus gesehen, nicht nur Ingenieur, Rechtsanwalt, Chemiker, Musiker sein, sondern ebenfalls Chirurg und Arzt, Theologe und Schriftsteller. Durch eine Kenntnis dieser Wissenschaft versteht man, daß Gott in der Lage und willens ist, jene Macht zu verleihen, durch die Berge versetzt, Gesetze göttlich geregelt, chemische Eigenschaften mit Überlegung verändert werden, Harmonie wiederhergestellt wird, Knochen zusammengefügt, Kranke geheilt und sogar Tote auferweckt werden. Diese Vorgänge beweisen die Folgerichtigkeit der Wissenschaft. Diese Wissenschaft, das heißt, die Christliche Wissenschaft, zu studieren, bedeutet, in das weiteste und heiligste Betätigungsfeld aller menschlichen Bestrebungen einzutreten.

Die Frage mag gestellt werden: „Wie kann die Wissenschaft die mathematischen Gleichungen erklären, die in Fehlern auslaufen, die chemischen Experimente, die zu unerwarteten Explosionen führen, die Ehen, die in Scheidungen enden, den rasenden Sturm und den unzeitigen Tod?“ Paulus hatte einen Namen für solche Begebenheiten, als er Timotheus in seinem ersten Brief an ihn warnte, „das Gezänke der falsch berühmten Kunst“ zu vermeiden (6:20). Die Erklärung ist: Solange der Glaube an falsche Götter, das heißt, an mehr als das eine unendliche Gemüt, Gott, im menschlichen Bewußtsein zurückzubleiben scheint, wird es, der Annahme nach, unzählige mutmaßliche Umkehrungen der Wissenschaft des Menschen geben. Oft erfährt ein nützlicher Begriff einer Wissenschaft eine angenommene Abweichung in dem irregeleiteten fleischlichen oder sterblichen Gemüt, das überhaupt kein Gemüt ist, sondern nur eine Lüge, die alle Lügner einschließt.

Was ist das Ende dieser Falschheit, die sich hinter einem durchsichtigen Deckmantel der Mythologie versteckt? Mrs. Eddy gibt die Antwort in „Wissenschaft und Gesundheit“, wo sie sagt (S. 215): „Jede Eigenschaft und jeder Zustand der Sterblichkeit geht unter, verschlungen in die Unsterblichkeit.“

Wir müssen mit der Wissenschaft vertraut sein, um ihr Gegenteil aufdecken zu können. Die Göttliche Wissenschaft ist eine einzige Wissenschaft. Unechte Wissenschaft nehmen so viele Verkleidungen an, wie es verschiedene Vorstellungen von Gott gibt, und derer scheint es eine Legion zu geben. Aber die Christliche Wissenschaft wird jede einzelne dieser Fälschungen verfolgen, überrennen, aufdecken und schließlich zerstören. Daher unser Glaube an die Wissenschaft und unsere nie endende Liebe zu ihr. Die Wissenschaft ist unendlich vollständig, unendlich gründlich, unendlich genau. Sie irrt niemals. Sie versagt nie. Und da sie allgegenwärtig ist, wird sie früher oder später unbedingt von jedem menschlichen Wesen auf Erden angenommen werden. Sie wird sich schließlich seiner annehmen. Sie wird es erretten, heilen, erneuern und umwandeln.

Die Wissenschaft ist sowohl Tröster wie auch Heiler. Sie ist sowohl liebreich wie auch stark. Sie ist schön und herrlich. Sie ist immer zu Hand. Sie spornt die Macht an, die die Knospe zu Blühen bringt und die Schöpfung regelt. Sie beherrscht die Elemente und verwandelt die Nacht zum Tage. Sie umfaßt die Höhen und lotet die Tiefen der Erde aus. Sie veranlaßt alle Verbesserungen der Gesetze und jede Besserung der Regierung. Sie ist das Zeichen und Siegel des göttlichen Prinzips, die wahre Ausstrahlung der Intelligenz des Gemüts.

Gott zeigte Moses und Aaron eine Probe der Wissenschaft, als Moses, dem göttlichen Geheiß gehorchend, Aaron aufforderte, seinen Stab vor Pharao hinzuwerfen und dieser zur Schlange wurde. Für den geistigen Sinn bedeutete dieser Stab die Weisheit. Dann warfen die Zauberer und Zauberkünstler des Pharao ihre Stäbe auf die Erde, um Aaron nachzuahmen. Diese Stäbe stellten Fälschungen der Weisheit dar, daher überhaupt keine Weisheit, sondern Lügen. Aarons Stab oder Schlange verschlang all die andern (siehe 2. Mose 7:8–12).

Wenn nun gleicherweise der Fehdehandschuh der Wissenschaft dem Irrtum vor die Füße geworfen wird, so fordert damit die Wissenschaft den Irrtum heraus — die Wissenschaft nachzuahmen. Sie deckt die verborgenen Annahmen der falschen Wissenschaft auf, die überhaupt keine Wissenschaft ist. Sie bringt die entgegengesetzten Versuche des Materialismus oder des Gemüts in der Materie, der Wissenschaft des Seins zu widerstehen, ans Licht. Mesmerismus, Hypnotismus und alles ihnen Ähnliche treten auf den Plan; doch nur, um letzten Endes von der unendlichen, allmächtigen Wissenschaft Gottes — die die Christliche Wissenschaft darstellt — verschlungen zu werden.

Diese Wissenschaft durchdringt allen Raum, sie ist wahrlich der Odem des Allmächtigen. Sie ist der Wind Gottes, der über das ganze endlose Universum des Gemüts hinweht. Sie ist die Intelligenz aller Wirksamkeit und vermittelt überall das Gute, im Gehorsam gegen das göttliche Prinzip. Sie bekundet die Liebe, die unermeßlich ist und die allen Ideen, sowohl den unendlich kleinen wie auch den unendlich großen, die heilige Liebe und erhabene Stärke der einen hehren Gottheit zuteil werden läßt.

Die Wissenschaft ist die Milch des Wortes und die Speise der christlichen Macht. Die Wissenschaft ist der Christus, der bei jedem Heilungsvorgang anwesend ist, wo das Göttliche das Menschliche berührt und es zur sündlosen Vollkommenheit im Gemüt erhebt. Die Wissenschaft ist solch eine Einheit, daß man unmöglich anders von ihr denken kann, als in Begriffen von der Allheit des Guten. Sie ist daher nicht weit entfernt, sondern hier, unwiderstehlich hier und jetzt. Sie ist das Reich Gottes in allem wirklichen Bewußtsein. Das wahre Bewußtsein ist geistig, denn in der Länge und Breite von Gottes Universum gibt es nichts anderes als geistiges Bewußtsein.

Es gibt nur einen Gott, und daher kann es nur eine Wissenschaft geben. Es gibt kein sogenanntes materielles Gesetz, keine sogenannte materielle Wissenschaft, die ihr vergleichbar wären. Und weil es nur eine Wissenschaft gibt, gibt es nur einen unendlichen Ausdruck Gottes, nämlich den Menschen, einschließlich des Universums. Der individuelle, vollkommene Mensch ist eine individuelle Idee, die in diesem unendlichen Ausdruck eingeschlossen und stets untrennbar von Gott ist. Durch die Einheit der Schöpfung wird die Einheit der Wissenschaft göttlich bestätigt.

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