Zu allen Zeiten haben die Menschen geglaubt, daß der Besitz materieller Reichtümer Erleichterungen und Sicherheit in ihr Leben bringen würde. Viele haben jedoch dann gefunden, daß die Reichtümer an sich ihnen nicht die Sicherheit, die Harmonie und das Wohlbefinden brachten, die sie zu erlangen gehofft hatten. In ihrer Enttäuschung und Ernüchterung haben sich nun viele Menschen in den letzten Jahren dem Studium der Christlichen Wissenschaft zugewandt und haben erfahren, daß ihre Probleme durch die Nutzbarmachung der Lehren dieser Wissenschaft gelöst wurden.
Wenn unsere Beweggründe und Handlungen frei sind von Habsucht, Neid, Furcht und dem selbstsüchtigen Verlangen, Materie anzuhäufen, und wenn wir uns beständig bemühen, von Gott verliehene Eigenschaften wie Liebe und selbstlose Dienstbereitschaft auszudrücken, dann kann uns nichts daran hindern zu beweisen, daß unsere Tätigkeit dem Streben nach den geistigen Reichtümern der göttlichen Liebe gleichkommt. In dem Maße, wie unser Bewußtsein geläutert wird, hören wir auf, unsere Tätigkeit als etwas anzusehen, das nur um persönlichen Gewinns willen ausgeführt wird, und wir bestreben uns, unsere Tätigkeiten auf die Höhe zu bringen, die von Christus Jesus dargestellt wurde, der sagte (Luk. 22:27): „Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“
Um wirklich helfen zu können, muß man erkennen, daß alle Menschen in ihrer wahren Selbstheit die Natur und die Eigenschaften Gottes widerspiegeln und von Ihm regiert werden. Dieser wahre Gedanke über unseren Nächsten wird Mißtrauen, Verdammung und selbstsüchtigen Wettbewerb auslöschen.
Wenn wir klarere Vorstellungen von Gott und von des Menschen Beziehung zu Ihm gewinnen, sehen wir, daß der Mensch, der Ausdruck Gottes, ewiglich vom Geist erhalten wird. In dem Maße, wie sich das Verständnis von der göttlichen Liebe in unserem Denken erweitert, werden wir erkennen, daß Gott uns beständig mit Seinen Reichtümern versorgt, und sogar in der menschlichen Erfahrung wird es dann weder Mangel noch Begrenzung geben.
Mary Baker Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 340): „Die göttliche Liebe ist unendlich. Daher ist alles, was wirklich existiert, in und von Gott und offenbart Seine Liebe.“ Die müde, kämpfende Menschheit, die nach materieller Herrschaft und materiellen Reichtümern strebt und diese als die Mittel ansieht, um Erleichterungen und Sicherheit zu erlangen, würde gut daran tun, zu erkennen, daß die Liebe, der Geist, die einzig wirkliche Substanz ist. Wenn das materielle Denken durch geistiges Verständnis ersetzt wird, wird dies zu einem glücklicheren, friedvolleren und fortschrittlichen Tagesablauf führen.
Gott, die göttliche Liebe, drückt durch den Menschen beständig Seine geistigen Reichtümer aus. Diese bestehen aus göttlichen Ideen, die unendliche Eigenschaften Gottes wie Intelligenz, Herrschaft, Tätigkeit, Liebe, Güte und Vollkommenheit offenbaren.
Wenn geistige Ideen nutzbar gemacht werden, dann sind harmonische Resultate sicher. In ihrem Werk „Vermischte Schriften“ erklärt Mrs. Eddy (S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut. Welch' herrliches Erbe wurde uns durch das Verständnis von der allgegenwärtigen Liebe zuteil!“
Wenn man bei seinen Bemühungen, geistige Reichtümer zum Ausdruck zu bringen, scheinbar keinen Erfolg hat, sollte man sich fragen: „Habe ich irgendwelche Furcht oder irgendeinen Zweifel, daß Gott die einzige Quelle aller wahren Versorgung ist?“ Wenn wir die falschen Suggestionen von Furcht, Begrenzung, Mangel, materiellen Gesetzen oder persönlichem Sinn in unser Denken einlassen, so lassen wir die falsche Annahme gelten, daß die Versorgung zuweilen verlorengehen oder unbeständig sein kann.
Sind wir vielleicht nicht bereit, die Annahme aufzugeben, daß die Materie eine wirkliche Versorgung sein kann? Laßt uns rechte Gedanken haben, durch das Wissen, daß Gott uns mit allem versorgt, was für unsere Erhaltung notwendig ist.
Obgleich wir in der Christlichen Wissenschaft erkennen, daß die wahre Versorgung geistig ist, so lehrt diese Wissenschaft doch nicht, daß es Sünde sei, ein großes Bankkonto, ein großes Geschäft oder ein schönes Heim zu haben. Wenn unsere materiellen Besitztümer durch ehrliche Methoden erworben wurden, können wir sie als eine gerechte menschliche Belohnung für geleistete gute Dienste ansehen.
Geld versetzt uns in die Lage, unseren Verpflichtungen voll und prompt nachzukommen. Wenn man seinen Nächsten liebt, wird man niemals unnötig zurückhalten, was man ihm schuldet. Auf diese Weise wird unser Geschäftssinn das Göttliche nachahmen, denn Gott, die Liebe, enthält Seinen Ideen niemals etwas Rechtes oder Gutes vor.
Der Christliche Wissenschafter erkennt klar, daß das Geld stets der Diener, niemals der Meister sein sollte. Wer sich unter die Regierung des göttlichen Prinzips stellt, wird seine zeitlichen Angelegenheiten stets weise handhaben. Diejenigen Menschen, mit denen er Geschäfte macht, und diejenigen, die seine Freunde und Nachbarn sind, werden ihn als großzügig, freundlich, liebevoll und ehrlich kennen. Er wird seine Kirche und andere rechte Unternehmungen treu unterstützen.
Vor vielen Jahren mußte ich mich darüber entscheiden, ob ich in meiner Stellung verbleiben und in einer Weise arbeiten sollte, die ich als den Lehren der Christlichen Wissenschaft entgegengesetzt erkannte, oder ob ich mich von der Firma zurückziehen sollte. Vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet war die Stellung gut, aber ich wußte, daß ich nicht ein Christlicher Wissenschafter sein und dann meine Arbeit in der Weise verrichten konnte, wie die Firma es wünschte. Nachdem ich darüber im Gebet gearbeitet hatte, gab ich meine Stellung bei der Firma auf.
Zum ersten Mal, seit ich die Schule verlassen hatte, war ich ohne Arbeit. Weil die allgemeine Geschäftslage schlecht war und in jenen Tagen nur wenige Stellungen zu haben waren, wollte mir das sterbliche Gemüt beständig einflüstern, daß ich hätte weiterarbeiten sollen. Aber ich wußte, daß ich in Wirklichkeit eine Idee Gottes, des Gemüts, war, und daß Er allein der wahre Arbeitgeber ist.
Ich wußte, ich war beständig damit beschäftigt, Ihn auszudrücken, und es konnte keine materielle Bedingungen, keine materiellen Umstände geben, die meine Arbeit unterbrechen oder aufhalten konnten. Ich versuchte, so gut ich es konnte, die geistigen Reichtümer der Lauterkeit und der geistigen Substanz als mein eigen zu bekunden. So war es für mich unmöglich, arbeitslos zu sein, während ich mit dieser geistigen Arbeit beschäftigt war.
Innerhalb von drei Tagen fand ich Arbeit, die mir zusagte, und die vom menschlichen Standpunkt aus gewinnbringender war als die vorherige Beschäftigung. Zu meiner großen Freude erkannte ich auch, daß ich nun mehr Zeit hatte, die Christliche Wissenschaft zu studieren. Ich bin stets dankbar dafür gewesen, daß ich einen festen Standpunkt eingenommen hatte, um in Übereinstimmung mit dem göttlichen Prinzip zu arbeiten, denn dadurch konnte ich in einem gewissen Grade beweisen, daß die Reichtümer des Geistes immer verfügbar sind.
Christus Jesus sagte (Matth. 6:33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Wenn wir dieses Gebot verstehen und ihm gehorchen, so wird dies gute Ergebnisse bringen. Wenn wir die Annahme von der Materie als Substanz aufgeben und Gott an die erste Stelle in unserem Leben setzen, werden wir erkennen, daß im Verhältnis zu unserer Aufrichtigkeit und unserem Vertrauen all unser Bedarf gedeckt wird.
Gott hält nichts zurück, was für Sein Kind notwendig ist. Harmonie, Trost, Sicherheit, Intelligenz und Liebe sind eingeschlossen in Gottes Plan für all Seine Kinder, und diese Reichtümer des Geistes können hier und jetzt kundgetan werden.
