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„Diese lebendige Wahrheit“

Aus der Juli 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Forschen nach der Wahrheit ist das Abenteuer eines jeden einzelnen. Die Wahrheit muß notwendigerweise individuell erkannt und betätigt werden. Durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft wissen wir, daß die Wahrheit Gott ist, das unendliche, lebendige Prinzip, das seine eigene Tätigkeit und Macht aufrechterhält. Wahrheit ist ein anderer Name für das ewige Gemüt. Wenn die Wahrheit verstanden und befolgt wird, ist sie die lebendige Gegenwart, die wirkende Macht und die unfehlbare Führung in den menschlichen Angelegenheiten.

Christus Jesus, unser Wegweiser, bewies die heilende Macht der Wahrheit in seinem Wirken. Er wußte, daß kein Problem so schwierig ist, daß die göttliche Wahrheit es nicht heilen könnte; daher besaß sein Herangehen an die hartnäckigsten Ansprüche des sterblichen Gemüts göttliche Autorität.

Der Meister sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand (Matth. 12:13): „Strecke deine Hand aus!“ Zu dem Hauptmann, dessen Knecht krank war, sagte er (Matth. 8:7): „Ich will kommen und ihn gesund machen.“ Zu denen, die um Jairus' Tochter trauerten, sprach Jesus (Luk. 8:52): „Weinet nicht; sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.“ Er behauptete die Wahrheit hinsichtlich jeder Phase des Irrtums. Die Wahrheit ist das ureigene Wesen der Intelligenz. Sie ist alles, was notwendig ist, um jegliches Problem zu lösen, ungeachtet seiner Hartnäckigkeit.

Nur das, was Gott schafft, ist wirklich und wahr. Wenn wir der göttlichen Wahrheit erlauben, die geistigen Tatsachen des Seins zu entfalten und die Annahmen des sterblichen Gemüts zu beseitigen, die unser Denken umwölken, so lassen wir die Wahrheit in unseren Angelegenheiten wirken. Das Ergebnis ist Harmonie.

Unser großes Bedürfnis ist daher, mehr von der Wahrheit zu wissen und Gott in unserm Verständnis näher zu kommen. Mary Baker Eddy weist den Weg mit nicht mißzuverstehender Klarheit. Sie schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 180): „Der einzige Weg zu dieser lebendigen Wahrheit, welche die Kranken heilt, ist in der Wissenschaft des göttlichen Gemüts zu finden, so wie sie von Christus Jesus gelehrt und demonstriert wurde.“

Wie können wir ein Verständnis „dieser lebendigen Wahrheit“ gewinnen? Die Bibel gibt uns diese bestimmten Hinweise, denen wir folgen können: „Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre“ (Spr. 22:17). Wenn wir unser Ohr zum Hören neigen, sind wir bereit, nicht nur selbst-aufgebürdete Vorstellungen und Meinungen aufzugeben, sondern auch nach der Demut des Denkens zu streben, die auf die Stimme der Wahrheit lauscht. Diese Stimme ist nur zu hören, wenn die materiellen Sinne zurückgewiesen und zum Schweigen gebracht werden.

Die Wahrheit zu erkennen, das heißt, sie als wirkliches Bewußtsein zu demonstrieren, erfordert Hingabe. Es ist das Festhalten an der Wahrheit, das Heilung zur Folge hat. „Und [ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“, sagte Jesus (Joh. 8:32). Irrtum, das mutmaßliche Gegenteil der Wahrheit, besitzt weder Macht noch Weisheit. Auf Seite 367 von „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Weil Wahrheit allmächtig in Güte ist, hat der Irrtum, das Gegenteil der Wahrheit, keine Macht.“

Eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft litt an einer sehr schmerzhaften Ohrenentzündung. Durch die liebevolle, gebeterfüllte Arbeit eines christlich-wissenschaftlichen Ausübers ließ der Schmerz nach, und sie spürte große Erleichterung. Aber die Schmerzen kehrten in Abständen zurück, jedoch nur, um wiederum zu verschwinden, wenn sie um weitere Hilfe bat.

In dieser Weise ging es mehrere Tage fort; dann wurde das Denken der Patientin plötzlich durch Mrs. Eddys erleuchtende Erklärung gefesselt (ebd., S. 205): „Solange wir uns im Nebel des Irrtums befinden (des Irrtums der Annahme nämlich, daß die Materie Intelligenz zum Guten oder zum Bösen besitzen kann), vermögen wir einen klaren Lichtstrahl von Gott nur dann zu erhaschen, wenn die Nebel sich teilen, oder wenn sie sich in solche Durchsichtigkeit auflösen, daß wir das göttliche Bild in irgendeinem Wort oder in irgendeiner Tat wahrnehmen, die auf die wahre Idee hindeuten — auf die Allerhabenheit und Wirklichkeit des Guten, auf die Nichtsheit und Unwirklichkeit des Bösen.“

Die Wissenschafterin erkannte, daß sie das Gute in der Materie gesucht hatte, in der Annahme, daß die Materie befähigt werden könnte, Harmonie zu erzeugen. Die hypnotische Annahme von Schmerz hatte ihr Denken so umnebelt, daß sie die Offenbarung der Harmonie in dem materiellen Ohr gesucht hatte.

Eine große Freudigkeit stieg in ihrem Denken auf, als sie über die wahre Idee des Menschen nachdachte, die nicht von der Materie oder materiellen Bedingungen berührt werden kann. Der quälende Zustand des Ohres wurde schnell und dauernd geheilt. Es gab keine Rückkehr der Schmerzen. Am folgenden Tage war die Wissenschafterin in der Lage, ihre gewohnten Tätigkeiten wieder aufzunehmen; sie war vollständig genesen.

Wenn wir die Wahrheit als den Gesetzgeber betrachten, werden wir uns der unwandelbaren Wirklichkeit des geistigen Gesetzes bewußt. Wir erkennen, daß Gottes Gesetz fest, unerschütterlich, unwandelbar, vollkommen wirksam und immer verfügbar ist. Wenn wir über seine Vollkommenheit nachsinnen, erkennen wir, daß es unbeirrbar und fehlerlos ist. Wenn wir uns seines Wirkens bewußt werden, finden wir, daß es Disharmonie oder Krankheit vernichtet; denn es ist mit Macht ausgestattet. Es erweckt das Denken und führt es dazu, die Wirklichkeit wahrzunehmen.

Die Wahrheit besitzt unendliche Fähigkeiten; denn sie ist der Sitz der Intelligenz. Sie ist beweisbar. Sie ist lebendig. Sie heilt. Sie ist gut und ewig.

Die Wahrheit kennt kein Kommen oder Gehen, keine Rückfälle oder Rückschläge. Sie ist unveränderlich. Sie ist immerdar an dem Punkt der Vollkommenheit. Jeder Mensch kann sich der lebendigen Wahrheit bedienen, indem er sie als die Quelle seiner Intelligenz erkennt, und sich so eines harmonischeren und reicheren Lebens erfreuen.

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