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Ein Kind zu sein

Aus der September 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein-Kind-zu-sein erhält in der Christlichen Wissenschaft eine wunderbare neue Bedeutung. In seinem wissenschaftlichen und schönsten Sinne bedeutet es, das Kind Gottes, der göttlichen Liebe, zu sein, ganz und gar lieblich, liebenswert und geliebt. Es bedeutet, immer umsorgt, beschützt und bewacht zu sein von unserem Vater-Mutter Gott, der all-harmonisch ist. Es bedeutet, keine Verbindung irgendwelcher Art mit irgendeiner materiellen Vorstellung zu haben, denn Gottes-Kind-zu-sein hat nichts zu tun mit Unreife oder Erwachsen-werden oder Altern.

In der Christlichen Wissenschaft heißt ein-Kind-zu-sein, das Kind Gottes zu sein, der das unendliche Höchste Wesen ist. Gottes Widerspiegelung oder Sprößling ist vollständig gottähnlich, in jeder Hinsicht gut.

Denjenigen, die in ihrer Kindheit ein zerrüttetes Heim, lieblose oder mangelhafte Fürsorge erfahren haben, erstattet die Christliche Wissenschaft die Jahre wieder, „welche ... die Heuschrecken gefressen haben“ (Joel 2:25). Jemand, der beim Unternehmen seiner ersten geistigen Schritte von Gott geleitet und gestützt wird, wird von Mary Baker Eddy ein „Kind“ genannt (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207):

„Holde Gegenwart,
Die schützend birgt, was noch des Werdens harrt,
Liebreich des Nestlings zagen Flug bewacht:
Dein Fittich trag empor mein Kind heut Nacht !“

Jesus nannte seine Jünger zärtlich „Kinder“. Als er nach seinem Siege über das Grab wieder am Ufer des Galiläischen Sees erschien und sah, wie seine Jünger sich mühsam mit der Materie abplagten, fragte er sie (Joh. 21:5): „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“ Unmittelbar danach zeigte er ihnen, wie sie im Geiste arbeiten konnten, und mit dem Zeugnis vom ewigen Leben befriedigte er ihr Sehnen nach dem Beweis, daß seine Lehren wahrhaftig waren.

Das Verlangen, geliebt zu werden und jemandem anzugehören, ist in jedem Kinde stark ausgeprägt. Wer mit Liebe im Herzen in ein Waisenhaus oder ein Heim für kranke Kinder geht, wird finden, daß die Kleinen nach seiner Zuneigung verlangen. Gottes Liebe zu Seinen Kindern wird niemals jemandem verweigert, und weder der Mangel menschlicher Eltern noch Trennung von unseren Lieben kann uns Seiner Liebe berauben. Paulus sagte (Röm. 8:38, 39): „Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.“

Heute haben wir in der Christlichen Wissenschaft ein Heilmittel für jede Kinder-Krankheit und -Sorge. Ob wir in menschlicher Hinsicht noch Kinder sind, oder ob wir einige Sorgen der Kindheit in unser Erwachsenenleben mitgenommen haben, diese heilende göttliche Wissenschaft kann uns die scheinbar verlorene Vollkommenheit unserer geistigen Kindschaft wiedererstatten.

Erwachsene brauchen nicht sehnsüchtig auf ihre Kindheitstage zurückzuschauen; durch die Christliche Wissenschaft sind sie heute in die Lage versetzt, eine Verwirklichung vom Guten und von Harmonie zu erleben, die weit über das hinausgeht, was sie je in ihren Kindheitstagen geträumt haben mögen. Die Zärtlichkeit der mütterlichen Liebe ist ein Vorgeschmack der himmlischen Liebe, und das ist die Liebe, die man immer um sich spüren kann, wenn man zu der Erkenntnis erwacht, Gottes eigenes Kind zu sein.

Die Eltern, die ihr Kind lehren, daß Gott ihm Vater und Mutter ist, geben ihrem Kinde den vollen Segen von Gesundheit, Intelligenz und geistiger Vollkommenheit — göttlichen Eigenschaften. Das Kind wiederum wird dann die Eltern zutiefst lieben, denn es erkennt und schätzt intuitiv die Wahrheit. Vererbungsgesetze werden über ein Kind, das so erzogen ist, keine Macht haben, und es wird frei sein, sich in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz des Fortschritts zu entwickeln.

Der Erwachsene, der die Idee seiner Gottes-kindschaft annimmt, wird falsche Verantwortlichkeit von sich abfallen sehen, und er wird für Gott empfänglich sein. Es wird ihm das Kleid der Gerechtigkeit gegeben, das Gewand des Verständnisses und der Ring der Autorität. Seine Versorgung wird reichlich sein. Er wird nicht ängstlich für morgen planen oder bedauernd auf gestern zurückblicken. Er wird unschuldig sein und seine Unschuld immer seine Verteidigung sein lassen. Er wird nicht verletzen noch verletzt werden, denn sein Vater-Mutter Gott wacht über ihm. Er wird in einem wunderbaren Universum von Licht, Schönheit und Farbe wohnen, denn er wird die Seele verstehen. Er wird Macht und Herrschaft über die ganze Erde haben, das heißt, über seine falschen Annahmen von der Erde, denn er vertraut auf die göttliche Intelligenz. Solch ein Kind zu sein, lohnt wahrhaftig alle unsere Bemühungen, Geistigkeit zu erlangen.

Die Christliche Wissenschaft, die der Tröster ist, macht die Lehren Christi Jesu praktisch anwendbar und ruft alle Dinge, die er sagte, zurück in unsere Erinnerung. Er machte es klar (Matth. 18:3): „Es sei denn, daß ihr euch umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Mrs. Eddy sagt uns dazu (Vermischte Schriften, S. 110): „Geliebte Kinder, die Welt braucht euch — und mehr als Kinder, denn als Männer und Frauen. Sie braucht eure Unschuld, Selbstlosigkeit, treue Liebe, eure reine Lebensführung. Ihr müßt auch wachen und beten, daß ihr diese Tugenden unbefleckt bewahrt und sie nicht durch die Berührung mit der Welt verliert.“

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