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Erfolg

Aus der September 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es besteht eine sehr verschiedenartige Auffassung in der Welt über die Bedeutung von Erfolg, und die Art und Weise, ihn zu erlangen. Viele sind der Ansicht, daß der Erfolg in erster Linie materiell ist, sich auf materielle Weise bekundet, durch materielle Maßstäbe bemessen und mit den Mitteln und Methoden der Welt erzielt wird, und daß in dem Kampf um Anerkennung und Erfolg das Ergebnis die Mittel rechtfertigt. Andere sind der Ansicht, daß das höchste Ziel des Lebens in intellektuellen Errungenschaften besteht, wieder andere glauben, daß es im Reich der Frömmigkeit liegt, völlig getrennt von materiellem Besitz, und daß es durch Askese erlangt werden kann, dadurch daß man Armut als eine christliche Tugend hinnimmt und als einen Beweis von Demut und Gottseligkeit.

Die Christliche Wissenschaft klärt diese Begriffsverwirrung durch die wissenschaftliche Erklärung auf, daß der Erfolg im Grunde geistig ist, daß er nur durch Mittel erlangt werden kann, die in Übereinstimmung mit geistigen Zielen stehen. Wenn dies bewiesen wird, so tritt es vornehmlich durch ein hohes, geistiges Niveau in Erscheinung, das in umfassender Nützlichkeit, Gesundheit, einem inneren Glücksgefühl und reichlicher materieller Versorgung Ausdruck findet.

Wenn auch ein solcher Erfolg der Beweis des Einzelnen sein muß, so bleiben seine Segnungen doch nicht auf ihn beschränkt, sondern segnen alle, die bereit sind, diesen Erfolg zu erkennen und dadurch inspiriert zu werden. Wahrer Erfolg ist untrennbar von geistigem Fortschritt. Er wird niemals auf Kosten anderer erzielt; im Gegenteil, die reine Freude über den Erfolg eines anderen hält die Tür offen für die unmittelbare Anerkennung des Gesetzes des Guten und für die Gewißheit, daß es in unserer eigenen Erfahrung ebenso wirksam ist.

Erfolg kommt von Gott, dem Geist, der göttlichen Liebe; er ist ein Maßstab für unsere Hingabe an Ihn. Wahrer Erfolg ist daher nicht ein Ziel an sich; er ist eine Begleiterscheinung jener Hingabe. Eine Voraussetzung für den Erfolg ist daher, zu erkennen, daß menschliche Ziele und Errungenschaften, um rechtmäßig zu sein, einem göttlichen Zweck dienen müssen, daß sie niemandem Schaden zufügen dürfen, sondern die wahren Interessen aller fördern müssen. Weil die Anerkennung unserer Arbeit — die ihren gerechten Lohn in sich trägt — von Gott stammt, wird ihr menschlicher Ausdruck, da er von Gott angetrieben wird, niemals aufhören, in Erscheinung zu treten, und zwar zu der Zeit und unter den Bedingungen, die unseren Verhältnissen und Bedürfnissen am besten entsprechen.

In der Christlichen Wissenschaft erlangen wir Herrschaft über die Annahme, daß die Materie — das sterbliche Gemüt oder das Gemüt der Sterblichen — uns Anerkennung, Lohn und wahren Erfolg geben oder vorenthalten, ja daß sie auch nur einen einzigen Schritt in unserem geistigen Fortschritt aufhalten oder verhindern kann. Ferner erkennen wir, daß persönliche Antipathien, Meinungsverschiedenheiten, durch menschliche Veranlagung hervorgerufene Reibungen und Eifersüchteleien Nebenwege sind, die dazu führen, uns von unserem aufrichtigen Gott geweihten Dienen abzubringen und uns so unseres Erfolges zu berauben.

Wenn wir darüber entmutigt werden, daß der Fortschritt uns zu langsam erscheint, daß die Anerkennung fehlt, oder daß die erhoffte Belohnung auf sich warten läßt, so führt das nur dazu, unseren Blick von unserem hohen Ziel abzulenken und den Eifer unserer Bemühungen zu dämpfen. Dieser falsche Begriff von Mißerfolg kann uns der rechtmäßigen Früchte unserer Arbeit berauben und das zuweilen gerade dann, wenn wir sonst bereit gewesen wären, uns ihrer zu erfreuen.

Übermäßiger menschlicher Ehrgeiz ist ein anderes Hindernis, das das sterbliche Gemüt benutzt, um uns zu Fall zu bringen; denn es trübt den geistigen Sinn und macht uns daher blind für die Möglichkeiten des wahrhaft Guten. Das Streben, selbstlos, intelligent und zielbewußt zu dienen, inspiriert mit Liebe und führt zu wahrem Erfolg.

Ist jemand scheinbar nicht bereit oder nicht imstande, sich von der Betrachtung persönlicher Reibungen oder persönlicher Mißverständnisse und Zwistigkeiten abzuwenden, die so häufig Ursachen des Mißerfolges sind? Ist er vorwiegend damit beschäftigt, sich das Was und Wenn und Wie in menschlicher Weise auszumalen, da er glaubt, daß er ohne dies keinen Erfolg im Leben erzielen würde? Kurzum, fürchtet er sich, sich von dem materiellen Augenschein der Dinge abzuwenden und den Führungen des göttlichen Gemüts zu vertrauen ?

Möge er doch dann des lebendigen Beispiels Mary Baker Eddys gedenken, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die den höchsten geistigen Erfolg mit Anerkennung und Lohn erlangte, den die Welt seit den Tagen Christi Jesu gekannt hat. Von der Höhe ihrer geistigen Größe aus versichert sie uns: „Wenn du dich von dem Wechsel von Zeit und Sinn losmachst, wirst du weder die festen Zwecke und Ziele des Lebens noch deine Identität verlieren. Wenn du deinen Blick auf die höheren Wirklichkeiten heftest, wirst du dich zu dem geistigen Bewußtsein des Seins erheben, wie der Vogel, der aus dem Ei gekrochen ist und sich die Flügel putzt zu seinem Fluge himmelwärts“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 261).

Will uns die Suggestion einflüstern, daß es uns an Fähigkeit für ein erfolgreiches Vollbringen mangelt, daß wir nicht begabt genug sind, oder daß uns gewisse natürliche Vorzüge fehlen? Gott weist uns alles zu, was wir zu tun haben, und verleiht uns alles, womit wir es tun können. Der Mensch, Gottes geistiges Gleichnis, ist vollständig mit allem Nötigen versehen, um Gott widerzuspiegeln, und da der Mensch Widerspiegelung ist, hat er hierin vollen Erfolg. Wenn wir uns an diese Wahrheit halten, wird es uns niemals an irgendeiner Eigenschaft oder Kraft mangeln, um Zeugnis abzulegen für das Wesen Gottes, noch an der Bereitwilligkeit und der Gelegenheit, diesen höchsten Dienst erfolgreich zu vollbringen. „Denn Got ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“, schrieb Paulus (Phil. 2:13).

In Wirklichkeit braucht der Mensch nicht nach Erfolg zu streben; er hat ihn bereits, weil er Gottes Widerspiegelung ist.

Da das wahre Vollbringen von Gott erkannt und von Gott belohnt wird, kann es ihm nicht an irgendeinem Element des Guten fehlen. Aus diesem Grunde ist es unnötig, daß jemand seine Gesundheit verliert, während er sich ein erfolgreiches Geschäft aufbaut, oder daß jemand sein Geschäft aufgeben muß, um seine Gesundheit zu behalten. Nur wenn man einer falschen Vorstellung von Erfolg nachjagt, wird man die Achtung und Liebe seiner Mitmenschen verlieren.

Geistiger Erfolg ist daher nicht so sehr ein fernes Ziel als eine tägliche Errungenschaft. Er kann nicht durch irgendeine sichtbare Form der unmittelbaren Belohnung bemessen werden, sondern durch den Gehalt unseres täglichen Denkens und Lebens. Ein erfolgreiches Leben ist ein fruchtbares Leben, ein Leben, das uns täglich glücklich macht, weil wir unter Gottes Leitung täglich nützlich sein können. Sicher hat der Psalmist an einen solchen Menschen gedacht, als er sang (Ps. 1:3): „Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl.“

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