Von der unerschöpflichen Gnade und Barmherzigkeit Gottes sang Jeremia (Klagel. 3:23): „Sie ist alle Morgen neu.“ Und er fuhr fort: „Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.“ Wie kann jemand angesichts der Tatsache, daß der Herr unser Teil ist und Sein Segen sich mit jeder Morgenröte erneuert, behaupten, daß günstige Gelegenheiten ungewiß sind oder sich, wenn überhaupt, nur einmal bieten?
Offensichtlich hegte Mary Baker Eddy keine solchen Vorstellungen von günstigen Gelegenheiten, denn in ihrer Predigt „Christian Healing“ (Christliches Heilen) finden wir die folgende Erklärung (S. 19): „Das nie ermüdende Höchste Wesen, voll Geduld mit dem Zaudern des Menschen, bietet ihm neue Gelegenheiten zu jeder Stunde.“ Darauf folgt die Bemerkung: „Wenn die Wissenschaft jedoch eine geistigere Forderung stellt und den Menschen heißt, höher zu steigen, so ist er möglicherweise ungeduldig oder bezweifelt die Ausführbarkeit der Forderung.“
Nur allzuoft ist die Unfähigkeit, eine sich bietende günstige Gelegenheit zu erkennen, oder das Widerstreben, ihre Anforderungen zu erfüllen, auf die geheime Furcht zurückzuführen, daß unsere Fähigkeiten unzureichend sind, diesen höheren Forderungen zu genügen. Wenn man sich jedoch durch das Ausmaß früherer Erfahrungen gefesselt oder durch die Erinnerung an frühere Leistungen gehemmt fühlt, so bedeutet dies, Gott aus den Augen zu verlieren, der die wahre Quelle unserer Fähigkeiten ist.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.