Schon als Kind konnte ich mich nicht mit Halbheiten begnügen. Ich mußte allen Dingen auf den Grund gehen, und ich begann früh, nach dem Sinn des Lebens zu fragen und wurde ein rastloser Sucher nach Wahrheit und Licht.
Ich wurde in dem Glauben erzogen, daß Leiden Gottes Wille sei, und daß wir durch Leiden und Sterben in den Himmel kommen. Da ich diese Gedanken als wahr in mein Bewußtsein aufnahm, begann meine Gesundheit nachzulassen. Meine Kräfte fingen an zu schwinden, und ich war ständig müde. Später brach ich in einem fremden Lande wiederholt zusammen. Das Übel wurde schließlich als Zirkulationsstörung in hohem Grade bezeichnet.
Ich war mehrere Jahre lang nicht fähig, meinen Unterhalt zu erwerben, und war allein und ohne Angehörige. Da kam die Macht der Finsternis herangeschlichen und höhnte: „Du hast vergebens nach dem Sinn des Lebens gesucht. Dein Leben hat doch keinen Sinn mehr; du bist hilflos, eine Last für die wenigen Freunde, die du hast. Mach ein Ende! Ein solches Leben hat überhaupt keinen Sinn mehr!“ Ich drehte das Wortspiel des Versuchers um und antwortete: „Gott wird meinem Leben einen Sinn geben., Hebe dich weg von mir, Satan!‘ “ Und der Satan floh.
Je größer meine Not und Hoffnungslosigkeit wurden, um so mehr wuchs mein Vertrauen, daß Gott mir helfen würde. Ich hatte alles, was ich besaß, für nutzlose materielle Behandlungen verschwendet, und ich stand davor, der sozialen Fürsorge zur Last zu fallen. Wie die Kanaaniterin fing auch ich an, um die „Brosamlein“ zu beten, „die von ihrer Herren Tisch fallen“ (Matth. 15:27), nur um soviel Gesundheit, daß ich meinen Unterhalt ehrlich verdienen könne.
Da erfuhr ich durch einen Herold der Christlichen Wissenschaft von der Christlichen Wissenschaft. Ich beschloß, diese Lehre zu untersuchen, mich aber nicht irreleiten zu lassen. Selbst als Preis für eine Heilung würde ich keine Irrlehre annehmen. Ich betete von ganzem Herzen, Gott möge meine Augen öffnen, damit ich Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden wisse; und Gott erhörte mein Gebet! Ein Christlicher Wissenschafter erklärte mir, wie das erste und zweite Kapitel des ersten Buches Mose den Unterschied zwischen der wahren Schöpfung und dem sterblichen Begriff derselben zeigen. Diese Erklärung überzeugte mich. Ich wußte sofort, daß diese Wissenschaft die Wahrheit ist, und ich erkannte sie dankbar an als die Erhörung meines Gebets.
Am selben Abend besuchte ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die mir eine Behandlung gab, und während sie für mich betete, las ich einige Verse im Johannesevangelium. Durch die Bedeutung der Worte Jesu (Joh. 8:51): „So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich“, ging mir ein neues Licht auf.
Ich begann zu verstehen, daß Gott Leben, Prinzip, vollkommenes Gemüt, und daß der Tod eine Illusion ist. In ungefähr 30 Stunden wurde ich von einer Krankheit geheilt, die langjährige ärztliche Behandlung nicht hatte heilen können. Meine Sehnsucht nach Aufklärung wurde erfüllt, mein Hunger nach der Wahrheit gestillt. Ich erlebte Erlösung durch den Christus, die Wahrheit, und ich wurde erfüllt von einem höheren Sinn des Lebens.
Unsagbare Freude und Jubel erfaßten mich, und ich erklärte dankbar in den Worten des Psalmisten: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen“ (Ps. 118:17). Diese Heilung erfolgte vor mehr als 12 Jahren, und seitdem bin ich bei guter Gesundheit.
Ich bin der göttlichen Vorsehung tief dankbar dafür, daß ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde, die das Urchristentum wiedergebracht hat; ebenso unserer edlen Führerin, Mary Baker Eddy, die unbekümmert um den Widerspruch der Welt den Mut hatte, der leidenden Menschheit ihre große Offenbarung zu bringen. Ich danke Gott für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, für Klassenunterricht und für die köstliche Perle der Wahrheit, die mich und andere hundertfach gesegnet hat. — São Paulo, Brasilien.
