Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der individuelle Ausdruck göttlicher Macht

Aus der Januar 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus war der größte Vertreter der Macht Gottes in menschlichen Angelegenheiten. In jeder Hinsicht veranschaulichte er die Behauptung aus dem ersten Kapitel des ersten Busches Mose, daß Gott dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gab. Als Jesus vor Pilatus gebracht wurde, fragte ihn dieser Vertreter der politischen Macht Roms (Joh. 19:10): „Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben?“

Da antwortete ihm Jesus (Joh. 19:11): „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von obenherab gegeben.“

In dieser Erfahrung stand Jesus nicht nur der politischen Macht eines Diktators gegenüber, sondern auch der kirchlichen Macht der Rabbiner sowohl wie dem Haß des sterblichen Gemüts mit seinem Versuch, den Christus, den Jesus veranschaulichte, zu vernichten.

Bezugnehmend auf des Meisters individuelle Beweisführung der erhabenen Macht des göttlichen Gemüts, schreibt unsere Führerin Mary Baker Eddy von seiner Erfahrung im Grabe (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 44): „Felsenkantige Wände waren im Wege, und ein großer Stein mußte von dem Zugang der Grabeshöhle hinweggewälzt werden; aber Jesus überwältigte jedes materielle Hindernis, überwand jedes Gesetz der Materie und schritt aus seiner düstern Ruhestätte hervor, gekrönt mit der Herrlichkeit eines erhabenen Erfolges, eines immerwährenden Sieges.“

Jeder individuelle Mann, jede Frau und jedes Kind ist mit der Fähigkeit begabt, die erhabene Macht des Christus widerzuspiegeln sowie die Gewalt und Majestät Gottes, des göttlichen Prinzips, und auf diese Weise des Menschen Herrschaft über die ganze Erde zu beweisen. Der Prophet Jesaja sagt von Gott (Jes. 40:29): „Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.“ Und später fügt er hinzu: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“

Was bedeutet es, auf den Herrn zu harren? Es heißt, die Gedanken zu reinigen und zu erheben, den Fußtapfen Jesu beharrlich zu folgen und die Christus-Wahrheit im täglichen Leben zu beweisen. Auf den Herrn harren heißt, die Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und das All-Wirken des Geistes, des göttlichen Gemüts, der allumfassenden Liebe, anzuerkennen. Es heißt, sich mit der Allmacht eins zu wissen als deren reine Widerspiegelung und deren Ausdruck. Es heißt, jeden Anspruch auf eine materielle Existenz, ein Leben in der Materie, zurückzuweisen, und nur das Reich des Geistes und die erhabene Regierung der göttlichen Liebe anzuerkennen.

Mrs. Eddy zeigt deutlich, wie die Menschen lernen können, auf den Herrn zu harren und sich zu dem Gipfel der Demonstration geistiger Macht zu erheben, wie Jesus es tat. Sie schreibt in dem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 160): „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein in ständiger Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, bedeutet, die unendliche Kraft individuell zum Ausdruck zu bringen; und das ist Christliche Wissenschaft.“

In dem gegenwärtigen Zustand seiner Entwicklung mag der Christliche Wissenschafter noch nicht in der Lage sein, alle Übel der Welt zu heilen, da die allumfassende Erlösung auf dem Weg individuellen Fortschritts und individueller Demonstration erlangt wird. Er kann aber viel dazu beitragen, in sich selbst einen tiefgründigen Begriff von seiner Verbundenheit mit Gott, von der geistigen Harmonie und von der Herrschaft über das Böse in seinen eigenen Angelegenheiten und seiner unmittelbaren Umgebung zu schaffen.

Indem er in der Demonstration der Wahrheit fortschreitet, segnet sein Einfluß zum Guten die ganze Menschheit. Jesus bewies dies, als er des Hauptmanns Knecht heilte, obwohl er in einiger Entfernung von dem Kranken weilte. Heute erfüllt der Christus — dieselbe Macht, die Jesus befähigte zu heilen — seine göttliche Aufgabe durch die erhabenen und geläuterten Gedanken aller derer, die für seine Kraft empfänglich sind.

In diesen Tagen des Aufruhrs unter den Völkern, des Babels der Sterblichkeit, der Zurschaustellung materieller Gewalt und mächtiger Kriegsrüstung, ist des Christlichen Wissenschafters Zufluchtsstätte im Heiligtum des Geistes, unter dem Schirm des Höchsten. Dieses Heiligtum geistiger Verbindung mit Gott und heiliger Stille wird nicht an einem materiellen Zufluchtsort gefunden. Es besteht im Herzen des einzelnen, in der vertrauenden Zuversicht und Erkenntnis der Tatsache, daß, wenn auch die Heiden toben, Gott immer noch mitten unter Seinem Volk ist.

Aus seiner eigenen Erfahrung heraus sagte der Apostel Paulus (2. Tim. 1:7): „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“

Obwohl tägliche Stunden der stillen Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe, fern vom Lärm und den Verwirrungen der Welt, von großer Wichtigkeit für den Menschen sind, so kann sich doch jeder, mitten in des Tages Arbeit, im Gebet an Gott wenden und den Trost der immergegenwärtigen Liebe und Allmacht empfangen. In ihrer Predigt „The People's Idea of God“ (Die volkstümliche Auffassung von Gott, S. 9), schreibt Mrs. Eddy: „Stilles Gebet ist ein inbrünstiges, dringendes Verlangen — hier sehen wir, wie die Metaphysik sich über die Physik erhebt, allen Glauben auf den Geist setzt und alle Augenscheinlichkeit einer anderen Macht außer der des Gemüts überwindet.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1960

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.