Jeder Mensch kann sich selbst als das gesegnete Kind Gottes kennen, umfangen von der Wärme Seiner Liebe. Christus Jesus erklärte seinen Jüngern diese Wahrheit, und einer von ihnen wiederholte die Botschaft beständig, indem er die Gläubigen ermahnte, ihre Sorgen auf Gott zu werfen und hinzufügte (1. Petr. 5:7): „Denn er sorgt für euch.“
Der wirkliche Mensch ist nicht ein einsamer, isolierter Sterblicher, der durch Zufall oder grausame Umstände von Gesellschaft und Liebe getrennt ist. Er ist der Ausdruck Gottes, der göttlichen Liebe, des Schöpfers von allen, der den Menschen nicht nur zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat, wie die Bibel berichtet, sondern ihn in diesem Gleichnis erhält. Es ist nicht möglich, daß der unendlich weise und liebevolle Vater Seine Schöpfung vergessen oder das Interesse an ihr verlieren könnte. Jeder individuelle Ausdruck Seiner Güte bleibt für immer der Gegenstand Seiner Fürsorge, und wir können uns darauf verlassen, daß die geistigen Gaben der Freude und Erfüllung immer ein Teil unserer rechtmäßigen Erfahrung sein müssen.
Einige mögen sagen: „Ich kann das kaum glauben, bin ich doch allein in der Welt und habe weder Verwandte noch Freunde, die sich um mich kümmern.“ Einer großen Menge Menschen, unter der sich gewiß auch manche befanden, die so dachten, predigte Christus Jesus (Luk. 12:32): „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Die Lahmen, die Blinden, die Tauben und die Verkrüppelten wurden durch sein Wort geheilt. Sicherlich fand auch das einsame Herz gleichermaßen Trost.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es das Verständnis Christi Jesu von der Vaterschaft Gottes und von Seiner nie versagenden Liebe und Fürsorge für Seine Kinder war, das ihn befähigte, die Kranken zu heilen. Die göttliche Kraft zu heilen ist nicht auf einen einzelnen Menschen oder auf einen besonderen Zeitabschnitt beschränkt. Das christusähnliche Verständnis von Gottes Liebe ist zeitlos und kann heute angewendet werden, um alle zu segnen, die in Not sind.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, studierte ernsthaft die Heilige Schrift, und von ihr her empfangen die Lehren der Christlichen Wissenschaft ihre Autorität. Durch Vernunft und Offenbarung wurde es Mrs. Eddy klar, daß das Universum der Schöpfung Gottes vollkommen ist und immer bleiben muß. Alle Formen der Disharmonie sind dem Gesetz Gottes entgegengesetzt und sollten als unwirklich zurückgewiesen werden.
In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy (S. 231): „Gott ist nicht der Urheber sterblicher Disharmonien. Daher nehmen wir die Schlußfolgerung an, daß Disharmonien nur ein Fabeldasein haben, daß sie sterbliche Annahmen sind, welche durch die göttliche Wahrheit und Liebe zerstört werden.“ Diese logische Beweisführung half Mrs. Eddy, viele wunderbare Heilungen zu vollbringen, und sie lehrte ihre Schüler, das Gleiche zu tun.
Die Bibel erklärt, daß Gott die Liebe ist. Er verleiht Seinen Kindern alles Gute. Wenn man das versteht, dann sieht man, daß ein einsames, langweiliges, trübes Dasein nicht der Wille des Vaters ist, sondern nur eine armselige Fälschung des wahren Lebens, das des Menschen rechtmäßiges Erbe ist. Das Heilmittel liegt darin, sich voller Erwartung der Wahrheit des Seins und den Verheißungen von Gottes nie versagender Fürsorge zuzuwenden. Wenn dann das Licht der göttlichen Liebe das Herz erleuchtet, wird die menschliche Erfahrung umgewandelt werden. Die dunklen Schatten der Einsamkeit werden verschwinden, und befriedigende Beweise von der Gegenwart der göttlichen Liebe werden in Erscheinung treten.
Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 304): „Unwissenheit und falsche Annahme, die sich auf eine materielle Auffassung der Dinge gründen, sind es, die geistige Schönheit und Güte verborgen halten. Paulus, der dies verstand, sagte:, Weder Tod noch Leben, ... weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes‘.“
Es gibt keine menschliche Macht, die fähig ist, den Menschen von der Liebe und Fürsorge des Vaters zu trennen. Was auch immer die traurige menschliche Annahme zu sein scheint — sei es Armut, Einsamkeit, Furcht oder Zweifel — sie wird verschwinden, wenn diese große Tatsche verstanden wird. Niedergeschlagenheit und Leere geben unvermeidlich der Freude und Erfüllung Raum, wenn die herrliche Wahrheit von Gottes Liebe zu Seinem geliebten Kind im menschlichen Bewußtsein erwacht.
Alle, die Einsamkeit oder Entmutigung zu erleben scheinen, können versichert sein, daß der Vater Seine Kinder nicht vergißt noch aus den Augen verliert. Die göttliche Liebe ist immer nahe, um uns zu segnen. Wenn man dieses Verständnis gewinnt, wird die Wüste der menschlichen Hoffnung blühen wie ein fruchtbarer Garten und uns das holde und befriedigende Bewußtsein von Gottes liebevoller Freundlichkeit bringen.
