Jeder Bericht über Disharmonie ist für uns in jedem Fall eine Aufforderung zum Gehorsam gegenüber Mrs. Eddys Mahnung auf Seite 428 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „Wir müssen das Bewußtsein des Daseins immerdar festhalten, und früher oder später müssen wir durch Christus und durch die Christliche Wissenschaft Sünde und Tod meistern.“
Das „Bewußtsein des Daseins“ bedeutet für den Verfasser das beharrliche Sich-Bewußtsein der unlösbaren Einheit von Gott und Mensch, von Prinzip und Idee, ein Wissen um immergegenwärtige, unverletzbare Vollkommenheit.
Am besten bereiten wir uns für die Aufgabe eines jeden neuen Tages vor, wenn wir Gottes Allmacht anerkennen und beten, in allen Lagen beweisen zu können, daß Sein Reich gekommen ist.
In dem Bereich des allumfassenden Gemüts kann es keinen Kampf geben. Eine alles in sich schließende Allmacht kann nicht gegen sich selber kämpfen. Doch in der äußeren Welt, über die uns die körperlichen Sinne berichten, behaupten zahlreiche Impulse, unabhängigen, eigenmächtigen Kräften zu entspringen und Macht zu haben. Intelligent Wachsamkeit und geistiges Erkennen der Nichtsheit falscher Ansprüche helfen uns, solche Einflüsterungen zu entlarven und deren Machtlosigkeit zu beweisen.
Unsere Kampfmittel sind Waffen des Lichts. Mit ihnen sind wir bevollmächtigte Soldaten im Reich der göttlichen Weisheit und Liebe. Befolgen wir Anordnungen und Befehle, sind wir fähig, den Willen Gottes zu tun. Wenn wir die Allmacht Gottes geistig widerspiegeln, sind wir wachsam, uns gegen das Böse zu verteidigen, und empfänglich für das Gute, stets bereit, das Schwert des Geistes zu gebrauchen, bis der Sieg errungen ist. Paulus schreibt im Römerbrief (8:31): „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?“
Der Verfasser hat es sich zur Gewohnheit gemacht, zu Beginn jeder Autoreise im „Bewußtsein des Deseins“ zu verweilen, in dem es keinen Raum für Unfälle gibt. Auf einer längeren Fahrt vor einigen Jahren wurde seine Freude durch die Größe, Schönheit und Harmonie erhöht, die das unendliche Gemüt jeden Tag in unerschöpflicher Mannigfalt offenbart.
Doch plötzlich wurde sein Verständnis von der Wirklichkeit auf eine harte Probe gestellt. Mitten in einer Stadt lief ein etwa neunjähriges Mädchen blindlings hinter parkenden Wagen hervor in die Fahrbahn. Obwohl das Auto nur eine mäßige Geschwindigkeit hatte, wurde das Kind erfaßt und auf die Straße geworfen. Es erhob sich sofort und lief schreiend in eine Seitenstraße, wo sich gleich eine Menge Leute versammelte.
Dieser Unfall war eine Versuchung zu glauben, daß es eine Kraft gäbe, die die Harmonie des Wirklichen stören oder sogar für ungültig erklären könnte. Ich rief mir jedoch das Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ (2. Mose 20:3) ins Gedächtnis, zusammen mit der Stelle aus „Wissenschaft und Gesundheit“, Seite 228: „Es gibt keine von Gott getrennte Macht. Allmacht besitzt Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen, heißt Gott die Ehre versagen.“
Der Verfasser fragte sich: „Was ist ein Unfall? Liegt ihm ein Gesetz zugrunde? Hat ihn jemand geplant oder verwirklicht? Gibt es eine legitime Kraft, die ihn wahr machen könnte?“ Seine Antwort lautete, daß der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, weder die Autorität noch die Mittel hat, sich aus der göttlichen Allgegenwart zu lösen, noch kann er zum Werkzeug oder Opfer eines wesenlosen Irrtums werden.
Könnte sonst irgendeine andere Ursache in das wundersame Gefüge der Harmonie des Lebens eingreifen, der Allmacht trotzen und Freude in Leid verwandeln? Sagte nicht Christus Jesus (Matth. 7:11): „So nun ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten“?
Was für Zumutungen stellen die materiellen Sinne an uns! Mrs. Eddy führt auf Seite 255 von „Wissenschaft und Gesundheit“ aus: „Der sterbliche Mensch hat ein Bündnis mit seinen Augen geschlossen, um die Gottheit mit menschlichen Begriffen zu verkleinern. Mit dem materiellen Sinn im Bunde gewinnen die Sterblichen begrenzte Anschauungen von allen Dingen.“ Der materielle Sinn möchte sagen, dieses Kind sei aus dem immergegenwärtigen Schutz und der Obhut Gottes herausgefallen und zu Schaden gekommen.
Es konnten bei dem Kind keine Verletzungen gefunden werden. Unaussprechliche Dankbarkeit erfüllte das Denken des Fahrers, daß er sich vom „Bewußtsein des Daseins“ nicht hatte trennen lassen. Ein Verkehrspolizist, der gesehen hatte, was geschehen war, bezeichnete den Fahrer des Autos als schuldlos.
Das Bündnis, das der sterbliche Mensch „mit seinen Augen geschlossen [hat], um die Gottheit mit menschlichen Begriffen zu verkleinern“, war ungültig. Das ununterbrochene „Bewußtsein des Daseins“ hatte den Beweis von der unauflöslichen Einheit des Menschen als einer vollkommenen Idee mit Gott, dem vollkommenen Prinzip, erbracht.