Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Sonntagsschullehrer

Aus der März 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus, der größte geistige Lehrer der Welt, erkannte die Wahrheit der biblischen Prophezeiung: „Sie werden alle von Gott gelehrt sein“ (Joh. 6:45), und so bemühte er sich darum, die Gedanken seiner Schüler aus der Erstarrung der engen, sterblichen Annahmen in den Glanz und die Wärme wahrer, geistiger Inspiration zu erheben. Er begegnete ihnen auf ihrem mentalen Niveau und hob sie zu seiner geistigen Größe empor, in Übereinstimmung mit seiner Erklärung: „Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir.“

Mrs. Eddy war eine treue Nachfolgerin Jesu und eine hervorragende Lehrerin. Sie erkannte die individuelle Empfänglichkeit und entzündete den Funken der Inspiration in den Gedanken ihrer Schüler.

Der Lehrer in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule hat Mrs. Eddy als Beispiel vor sich. Ihrer Demut, Stärke und Liebe sollte er nacheifern. Die Bibel sowie „Wissenschaft und Gesundheit“ und das Handbuch Der Mutterkirche von unserer Führerin können in die Klassen mitgenommen werden. Lehrer sowie Schüler sollten auch ein für die Wahrheit empfängliches Herz mitbringen. Das göttliche Prinzip hat unendlich viele Möglichkeiten, sich auszudrücken, und das Bewußtsein, das willig ist, es zu empfangen, hat sich der Ursprünglichkeit bereits geöffnet.

Die Sonntagsschüler haben Freude daran, Ideen miteinander auszutauschen, die sich auf die in den Lektionspredigten aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft ans Licht gebrachten Wahrheiten gründen. Man wird Erfolg beim Lehren haben, wenn man die Gedanken der Schüler durch inspirierte Fragen und Antworten anregt. Sehr oft sind die Beiträge der Schüler zu geistigen Themen eine große Freude für beide Teile, für den Lehrer und sie selber. Wenn es uns schwierig erscheint, einfache geistige Wahrheiten in Worte zu kleiden, dann wollen wir daran denken, daß uns das unendliche Gemüt mit reichen Fähigkeiten versieht. Lebendigkeit und Schönheit kennzeichnen die Erklärungen und die Redeweise dessen, der demütig auf Gottes Weisungen hört und Ihn seine Worte lenken läßt.

Gott offenbart sich in der Weisheit und dem Verständnis Seiner Idee, des Menschen, der auch die Vielfalt, Frische, das Interesse und die Farbigkeit des Gemüts kundtut. Bei der Vorbereitung für unsere Sonntagsschulklassen ist es interessant zu entdecken, wieviele Hinweise auf Literatur, Kunst, Medizin oder Mathematik in einer einzigen Lektionspredigt als Beispiele dienen, um die reine Metaphysik zu erklären.

Eine umfangreiche formelle Erziehung ist nicht erforderlich, um die Christliche Wissenschaft [Christian Science] zu verstehen oder einen guten Unterricht in unseren Sonntagsschulen zu erteilen; aber es gibt der Sprache und Rede Farbe, wenn man etwas mehr von den edleren Dingen in der Kunst und der Welt der Bücher kennt, und verfeinert darüber hinaus die Diskussion in den Klassen jeder Altersstufe.

Bloßer Intellektualismus entspricht nicht dem Zweck und nicht zur Bedingung für das Lehren in unseren Sonntagsschulen gemacht werden; doch ist eine Wertschätzung der Worte, die Mrs. Eddy gebraucht, wesentlich, um ihre Lehren zu verstehen. Sie betete, um die geeigneten Worte zu finden, in die sie die sich ihr entfaltenden Ideen kleiden konnte. Und wir müssen beten, um ihre Bedeutung zu verstehen. Mrs. Eddy wußte, daß nur der reine Gedanke geistige Tatsachen erfassen kann. Alle Schriften von Mrs. Eddy waren durch die Vollkommenheit des Christus in ihrem Bewußtsein inspiriert. In „Rückblick und Einblick“ sagt sie (S. 85): „Auch dessen seid versichert, daß Bücher und Unterricht nur eine aus dem Himmel der Wahrheit und Liebe herabgelassene Leiter sind, an der Engelsgedanken auf und nieder steigen, auf ihren Schwingen des Lichts den Christusgeist tragend.“

„Wissenschaft und Gesundheit“ enthält keine nichtssagenden Sätze, und die Besprechung von Sätzen aus dem Lehrbuch sollte niemals zu Langeweile führen. Mrs. Eddy vermied Mittelmäßigkeit.

In den Sonntagsschuldiskussionen sollten menschliche Meinungen und persönliche Vermutungen keinen Platz haben, obgleich individuelle Ausdrucksweise und ein Miteinander-teilen teilen von Ideen nicht nur wünschenswert, sondern auch für das vernunftgemäße Denken von besonderem Anreiz sind. In jeder Lektion liegt ein reicher Schatz an ursprünglichen Gedanken, die von den Schülern sowohl wie von dem Lehrer ans Licht gebracht werden können. Eine der Aufgaben, die das Unterrichten in der Sonntagsschule stellt, ist die Vermittlung geistiger Wahrheiten durch passende, lebendige Worte und Beispiele.

Das Unterrichten in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule sollte eine beglückende Verbindung von Geben und Nehmen sein. Auf der Seite des Lehrers ist tiefe Demut vonnöten, um der Klasse die Versicherung zu geben, daß Gelehrsamkeit nicht den Platz geistigen Verständnisses einnehmen kann.

Die Schüler sollten ermutigt werden, sich freimütig zu äußern. Das empfängliche Herz ist ein ungebundenes Herz. Keine Begrenzung des Gedankens, des Wortes oder des Ausdrucks kann hier eindringen. Die Willigkeit, umfassend zu denken, eröffnet dem Gedanken eine endlose Vielfalt des Ausdrucks. Der Lehrer, der seinen Unterricht aus tiefstem Herzen liebt, wird diese Liebe durch seine Schüler in einer Ehrerbietung für die Christliche Wissenschaft und ihre Entdeckerin und Gründerin erwidert finden. Diese Liebe wird ausströmen, um die Welt zu segnen und zu heilen.

Mrs. Eddy sagt in dem Buch „Vermischte Schriften“: „Die Demut ist Linse und Prisma für das Verständnis des Gemüts-Heilens; man muß sie besitzen, um unser Lehrbuch zu verstehen; sie ist unerläßlich für das persönliche Wachstum; sie weist auf den Plan ihres göttlichen Prinzips und Gesetzes der Ausübung hin“ (S. 356). Die Welt hungert nach dem Verständnis der Lehren Jesu, und „Wissenschaft und Gesundheit“ erklärt sie. Die Norm guten Unterrichts in unseren Sonntagsschulen wird so hoch sein wie unsere Fähigkeit, Mrs. Eddys Worte zu verstehen, und im Verhältnis zu unserer Demut wird diese Fähigkeit wachsen.

Auf Seite 195 in „Wissenschaft und Gesundheit“, beginnend mit Zeile 17, finden wir zwei bedeutungsvolle Abschnitte; hier macht unsere Führerin klar, wie wichtig es ist, sich mit akademischen Fragen zu befassen, die das geistige Wachstum des Schülers fördern und ihm gleichzeitig eine nützliche und erfolreiche Laufbahn sichern. Lehrer, deren Schüler Ober- oder Hochschulen besuchen, werden diese Abschnitte als hilfreich empfinden. Es sollte dem Schüler gezeigt werden, daß es keinen Konflikt geben muß zwischen dem Unterricht, den er in der Sonntagsschule erhält, und seiner akademischen Ausbildung rechter Art. Sorgfältig wird der Lehrer den Schüler zu der Erkenntnis führen, daß geistiger Fortschritt der wichtigste Punkt in seiner Laufbahn ist. Dadurch wird der Gedanke in natürlicher Weise von den höchsten menschlichen Annahmen zur göttlichen Wirklichkeit übergehen, und die akademische Arbeit wird ihren Zweck erfüllen.

Die Sonntagsschulerziehung in der Christlichen Wissenschaft isoliert den Schüler nicht von der Gesellschaft, sondern macht ihn wegen seines praktischen Wissens um die Möglickeit, das Göttliche auf die menschlichen Angelegenheiten anzuwenden, für die Menschheit wertvoller.

Durch den selbstlosen Wunsch, der Sache der Christlichen Wissenschaft in einer ihrer wichtigsten und lebendigsten Tätigkeiten zu dienen, wird der Lehrer in einer Sonntagsschulklasse in einem gewissen Sinn selbst ein Schüler, und auf diese Weise werden sie alle „von Gott gelehrt“ sein.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1965

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.