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Wahrheit zerstört Armut

Aus der März 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Kampf gegen die Armut, der das Denken der Menschen in den Vereinigten Staaten heute so sehr beschäftigt, ist ein praktischer Ausdruck liebevoller Fürsorge für den Nächsten. Das Ziel ist, durch angemessene soziale und wirtschaftliche Maßnahmen die großen Härten auszugleichen, die der rasche Wandel auf technischem Gebiet für viele Menschen ohne deren eigenes Verschulden mit sich gebracht hat.

Für Nahrung, Unterkunft, Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erziehung der Kinder zu sorgen, ist eine wichtige und dringliche Verpflichtung für die Menschen. Wenn jedoch Mangel, Entbehrung und Hoffnungslosigkeit losigkeit für die Dauer geheilt werden sollen, muß der Kampf gegen die eigentliche Ursache von all diesem gerichtet sein — gegen die sterbliche, irrige Auffassung vom Sein mit den damit verbundenen Begrenzungen. Wenn das Bemühen erfolgreich sein soll, muß es sich auf die Erkenntnis von der wahren Natur des Problems gründen.

Ein Kampf gegen die Armut, der sich auf die korrekte Begriffsbestimmung von Armut gründet, ist nichts Neues in der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr’istjən s’aiəns.]. Diese lehrt, daß Armut im wesentlichen eine Eigenschaft des menschlichen Denkens ist, nicht in irgendwelcher Form oder irgendwelchem Maße eine Knappheit der Materie, und daß daher das Vorhandensein von Materie in jeglicher Menge nicht den wahren Reichtum ausmacht. Armut ist eins der Ergebnisse der falschen materiellen Auffassung vom Leben und dessen stets vorhandenen Hilfsquellen. Diese Armut des Verständnisses kann sich auf der menschlichen Ebene als ein unbefriedigtes grundlegendes Bedürfnis zeigen oder als schlechte Gesundheit, unzureichende Fähigkeiten, Mangel an Gelegenheit oder Mangel an Unternehmungsgeist und Energie, das eigene Los zu verbessern.

Chronische Armut tritt gleichzeitig mit chronischer Ergebung in falsche materielle Annahmen auf. Dies gilt besonders für jene Gebiete in der Welt, wo die vorherrschenden religiösen Lehren großer Volksmassen u.a. Ergebung in Armut und Krankheit fordern.

Die Christliche Wissenschaft bejaht die Erklärung des Paulus, der erkannte, daß obgleich das menschliche Leben materiell zu sein scheint, dessen Härten mit den Mitteln und Wegen der Materie nicht wirklich beseitigt werden können. Der Apostel schreibt (2. Kor. 10:3–5): „Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen. Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“ Menschliche Unwissenheit über das göttliche Prinzip austreiben heißt die durch diese Unwissenheit hervorgerufene Verarmung heilen.

Da Armut einen Teil der falschen Daseinsauffassung ausmacht, wird ihr dadurch ein Ende gesetzt, daß man zur Wahrheit des Seins erwacht. Wo man den Reichtum der göttlichen Liebe und den widergespiegelten Reichtum des Menschen, des Kindes Gottes, wissenschaftlich versteht, gibt es keine Armut. Kein Gefühl des Mangels oder der Unsicherheit belastet das Bewußtsein, das einen Schimmer von dem Christus erlangt hat und das, während es sich zu ihm erhebt, bereichert wird durch das Verständnis von der absoluten Wirklichkeit des einen unendlichen Lebens, das seine eigenen Offenbarwerdungen gen unaufhörlich erhält.

Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß uns in der Bibel, die voll von Hinweisen auf die Armen ist, nirgends berichtet wird, daß Christus Jesus von einem Menschen gebeten wurde, ihn von Armut zu heilen. Wenn wir den niedrigen Lebensstandard eines Teiles der Bevölkerung von Juda und Israel zu jener Zeit bedenken, dürfen wir dann nicht folgern, daß das klare Verständnis des Meisters von dem Christus, der Wahrheit, diejenigen, die wegen körperlicher Heilung zu ihm kamen, aus ihrer Ergebung in das Böse heraushob und damit gleichzeitig ihr Gefühl der Armut zerstörte?

Die wissenschaftliche Überzeugung von dem wirksamen Einfluß des Christus, der Wahrheit, die uns ein Verständnis von den Reichtümern des Lebens gibt, ist eine beständige Quelle des Guten für alle, die die geistige Tatsache erfaßt und daher für sich selbst angenommen haben, daß sie als Kinder Gottes ein unerschöpfliches Erbe besitzen. Um wieder mit den Worten des Paulus zu sprechen (Röm. 8:16, 17): „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.“

Solange wir glauben, daß die Versorgung ihrer Natur und ihrem Ursprung nach materiell sei, wird sie nach der Materie bemessen, die das wesentliche Element der Begrenzung ist; ob viel oder wenig, es ist immer nur eine bestimmte Menge da. Diese begrenzte, verworrene Auffassung könnte den, der danach lebt, veranlassen, veranlassen, furchtsam anzusammeln und zurückzuhalten, obwohl die göttliche Liebe ihn zu geben drängt. Ein solcher Mensch ist in der Tat arm. Das richtige Verständnis von Substanz andererseits würde ihn befähigen, in reichem Maße zu geben, ohne zu fürchten, seine eigene Versorgung in irgendeiner benötigten Form des Guten zu verringern. Der Verfasser der Sprüche wußte dies, denn er sagte (11:24, 25): „Einer teilt aus, und hat immer mehr; ein anderer kargt, da er nicht soll, und wird doch ärmer. Die Seele, die da reichlich segnet, wird gelabt; und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden.“

Nicht Furcht vor Armut, sondern das Verständnis, daß das Gute in unendlichem Maße geistig vorhanden ist, und die nachdrückliche, intelligente Anwendung dieses Verständnisses führen dazu, daß die Annahmen von Mangel oder Knappheit an irgend etwas Gutem aus dem menschlichen Denken und ihre Vergegenständlichung aus der menschlichen Erfahrung verschwinden.

Aber das Trachten nach materiellen Mitteln, nur um diese anzuhäufen, führt nicht zu Reichtum, sondern macht in Wirklichkeit arm, arm an Freude und Nützlichkeit. „Wer eilt zum Reichtum und ist neidisch, der weiß nicht, daß Mangel ihm begegnen wird“ (Spr. 28:22).

Die Christliche Wissenschaft bietet uns allen Gelegenheit, die unwandelbare Vollständigkeit, das vollauf befriedigende Wesen des Lebens wissenschaftlich zu verstehen und damit auch unsere eigene unmittelbare Beziehung, als unbegrenzte Widerspiegelung Gottes, zu seiner unendlichen Substanz. Dieses Verständnis vertreibt den chronischen Traum von Mangel, wenn sich der Wissenschafter der Fürsorge der Liebe bewußt wird, die darin zum Ausdruck kommt, daß ihm die Fülle des Lebens zum praktischen Nutzen zur Verfügung steht. Auf diese Weise können wir den Krieg gegen Armut jeder Art gewinnen und anfangen an einem reichen Leben teilzuhaben, reichlich versorgt mit allem, was gut und schön ist, mit allem, was man braucht, um seinen wahren Stand als Erbe Gottes darzutun. Der unendliche Reichtum des göttlichen Gemüts ist unser, damit wir zu unserem eigenen praktischen Nutzen und dem unserer Mitmenschen uns seiner bedienen und ihn mit anderen teilen.

Unsere Führerin Mary Baker Eddy weist den Weg, auf dem der einzelne in dem Krieg gegen die Ansprüche der Armut den Sieg gewinnen kann, indem sie schreibt (Vermischte Schriften, S. 306): „Der Psalmist sagt:, Er hat Seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten.‘ Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut. Welch’ herrliches Erbe wurde uns durch das Verständnis von der allgegenwärtigen Liebe zuteil! Mehr können wir nicht erbitten, mehr können wir nicht verlangen, mehr können wir nicht haben. Diese holde Gewißheit ist das, Schweig und verstumme‘ gegen alle menschlichen Ängste, gegen Leiden jeder Art.“

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