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Gott und der Mensch

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Frage:, Was ist Wahrheit‘, erschüttert die Welt“, sagt Mrs. Eddy auf Seite 223 in „Wissenschaft und Gesundheit“. Für einen Leser, der über diesen Satz tief nachdachte, enthielt er zwei weitere Fragen: Was ist Gott? und: Was ist der Mensch? Dies sind auch die grundlegenden Fragen, die wir in der Bibel gestellt und beantwortet finden. In diesem Buch der Bücher erkennen wir die Bemühungen der Menschen, Gott und den Menschen zu entdecken und so das Geheimnis des Seins zu lösen.

Gott offenbarte sich Mose als der große Ich bin. Später hatten die Propheten Lichtblicke von Gott und Seiner Beziehung zum Menschen, die göttliche Güte und Liebe entfalteten. So wurde das geistige Schauen der Einheit von Gott und Mensch klarer. In dem Buch des Propheten Jesaja finden wir so inspirierte Beschreibungen von Gottes Liebe zum Menschen wie die im 43. Kapitel: „Weil du so wert bist vor meinen Augen geachtet, mußt du auch herrlich sein, und ich habe dich lieb ... So fürchte dich nun nicht; denn ich bin bei dir.“ Jeremia ermutigte die Menschen, in ihrem Suchen nach Gott nicht nachzulassen, als er Gott sagen ließ (Jer.29:13): „Ihr werdet mich suchen und finden, ... so ihr werdet mich von ganzem Herzen suchen werdet.“

Diese Entfaltung der Auffassungen von Gott und Mensch ging weiter, bis Jesus sich selbst bewußt als den geliebten Sohn eines liebenden Vaters erkannte, während der Apostel Johannes die Lehren Jesu in seinem Ausspruch: „Gott ist Liebt“ (1. Joh. 4:8) zusammenfaßte. Indem Mrs. Eddy die Bezeichnung „Mutter“ der von „Vater“ hinzufügt, bringt sie Gott dem Menschen noch näher. Dieser höchste Begriff von Gott als Vater-Mutter Liebe ist der Höhepunkt menschlichen Verständnisses, und daraus folgt logischerweise die Erkenntnis, daß der Mensch der Sohn seines Vater-Mutter Gottes ist, eins mit Ihm, vollkommen und ewig.

Mrs. Eddy war sich voll bewußt, daß es ihr Verständnis des Christus war, das sie befähigte, Heilung und Erneuerung zu vollbringen. Jesus betonte, daß er nichts aus sich selbst tun könne, wobei er darauf hinwies, daß es der Vater sei, der die Werke tue. So weist auch Mrs. Eddy wiederholt auf Wahrheit und Liebe als auf die heilende Kraft hin.

Jeder Christliche Wissenschafter ist sich sehr wohl darüber klar, daß es seine Erkenntnis der Wahrheit ist, die ihm Herrschaft über den Irrtum gibt. Dieses Bewußtsein der Wahrheit ist wahre Demut. Sie hat nichts mit Selbstherabsetzung gemein. Ich erinnere mich lebhaft, daß ich zu Beginn meines Studiums der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] manchmal fürchtete, ich könnte nicht richtig unterscheiden zwischen Selbstherabsetzung und wahrer Demut, zwischen Anmaßung und dem Verständnis der herrlichen Sohnschaft des Kindes Gottes.

Ich war glücklich, als ich eines Tages die folgenden Worte Mrs. Eddys in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 242) fand: „Du kannst niemals Geistigkeit demonstrieren, ehe du erklärst, daß du selbst unsterblich bist, und verstehst, daß du es bist.“ Und auf derselben Seite sagt sie: „Es sei denn, du erkennst klar, daß du Gottes Kind und daher vollkommen bist, so hast du kein Prinzip, das du demonstrieren kannst, und keine Regel für seine Demonstration. Damit meine ich nicht, daß die Sterblichen Gottes Kinder sind — weit davon entfernt.“

Eine Erfahrung, die ich in jener Zeit hatte, half mir sehr. Ich war gerade dabei, Vorbereitungen zu treffen, um in einem anderen Lande Klassenunterricht zu erhalten, der einige Tage später beginnen sollte, als ich plötzlich alle Symptome einer starken Grippe fühlte. Als ich an dem Abend mit hohem Fieber im Bett lag und irgendeinen hilfreichen Gedanken zu finden suchte, wurde ich mir bewußt, daß ich in Gedanken fortwährend die Worte wiederholte: „Ich werde nicht fahren können. Ich bin sehr krank.“ Bald kam mir jedoch der Gedanke: „Was sagst du?, Ich‘ kann nicht krank sein. Es gibt nur ein, Ich‘, und das ist Gott.“

Zuerst erschreckte mich dieser Gedanke, als sei er frevelhaft. Aber nein, ich war sicher, daß er das nicht war. Ich rief mir ins Gedächtnis, daß Mrs. Eddy „Ich“, „Ego“ und „Ich bin“ mit Gott identifiziert. Ein Gefühl von Frieden und Freude kam über mich, und ich schlief ein, um am nächsten Morgen ohne eine Spur der Krankheit zu erwachen. Das Bewußtsein von der Gegenwart des einen Ego hatte mich geheilt.

Das eine Ego ist die göttliche Liebe, und wenn wir uns der göttlichen Lieble bewußt sind, sind wir uns unseres Einsseins mit Gott bewußt, denn der Mensch in seinem wahren Sein ist die Widerspiegelung der Lsiebe. Das Bewußtsein von Liebe ist das Bewußtsein, das heilt.

Jeder Mensch sowie jedes Volk muß Gott auf seine Weise entdecken. Einige der hervorragendsten Naturwissenschaftler sind zu dem Schluß gekommen, daß im Weltall eine Kraft oder eine Macht vorhanden sein muß, die alle menschlichen Begriffe von Macht überragt.

Somit können wir sicher sein, daß schließlich die Wahrheit über Gott und den Menschen auf Gottes Weise in jedes Land eindringen muß und jedes Herz „Immanuel“, oder „Gott mit uns“, erkennen wird, die Gegenwart des einzigen Gottes, den es gibt. Die Bemühungen der Menschen in ihrer Suche nach einer Antwort auf die alte Frage: „Was ist Wahrheit?“ werden mit Erfolg gekrönt werden, denn wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt, wenn sie von dem niedrigeren Gottesbegriff schreibt (S. 576): „Dieser menschliche Begriff von der Gottheit gibt dem göttlichen Begriff Raum, wie der materielle Persönlichkeitsbegriff dem unkörperlichen Begriff von Gott und Mensch als dem unendlichen Prinzip und der unendlichen Idee Raum gibt — als dem einen Vater mit Seiner weltweiten Familie, vom Evangelium der Liebe getragen.“

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