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Arbeit, Lohn, Glück

Aus der Oktober 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Leute geben bereitwillig zu, daß sie bei ihrer täglichen Arbeit wenig mehr im Sinn haben als den materiellen Lohn und daß sie den praktischen Nutzen irgendwelcher höherer Beweggründe in Frage stellen. Sie sind sich der Tatsache nicht bewußt, daß Glück mehr eine geistige Wirkung als ein materielles Ziel ist, und steuern geradewegs darauf zu statt auf die Dinge, die es einbringen können.

Wer nur dem Drang nach materiellem Lohn folgt, wird merken, daß ihm weder seine Arbeit noch ihr Lohn volle Befriedigung gewährt. Das Glück wird für ihn zur frohen Verheißung des Regenbogens werden, der immer gerade außerhalb seiner Reichweite liegt.

Was ist aber nun Geschäft, worin besteht sein wahrer Zweck, und was ist sein Lohn? Vor allem aber: sind wir in Wirklichkeit nichts weiter als materielle Sterbliche, die immer nur nach mehr und mehr Materie streben?

Die Christliche Wissenschaft hat die Wahrheit enthüllt, daß der Mensch der Ausdruck und daher das Gleichnis des einen unendlichen Bewußtseins ist, das Gott genannt wird, der das Leben oder Gemüt von allen ist. Der Mensch ist ein individuelles, geistiges Wesen, das durch Widerspiegelung alle Eigenschaften und Fähigkeiten Gottes besitzt. Diese Eigenschaften bringen für jeden einzelnen den von Gott bestimmten Zweck mit sich, für den er sie anwenden kann. Dieser Zweck ist geistig, niemals eigennützig, sondern er verleiht jedem, der damit in Berührung kommt, immer Gutes. Er steht niemals dem Zweck irgendeiner anderen Idee im Wege.

Welche Stellung wir auch innehaben mögen, welche rechtmäßige Aufgabe uns auch anvertraut sein mag, sei sie hoch oder niedrig auf der Leiter menschlicher Wertschätzung, die benötigten Ideen und Fähigkeiten stehen uns immer zur Verfügung, um sie bei der Erfüllung unseres gottgegebenen Zweckes anzuwenden. Unsere Pflicht und Freude bei jeder Tätigkeit besteht immer in erster Linie darin, unsere wahre Natur als die geliebten und liebevollen Kinder Gottes zum Ausdruck zu bringen und dadurch nützliche, unentbehrliche und geschätzte Glieder der menschlichen Gesellschaft und eines menschlichen Zusammenschlusses zu sein.

Welches ist unser geschäftliches Ziel? Der menschliche Sinn würde ohne zu zögern und mit nur wenigen Einschränkungen antworten, daß das Ziel im Geschäftsleben sei, Geld zu verdienen, und daß alles daran gesetzt werden müsse, dieses Ziel zu erreichen. Die Wahrheit über jedes Geschäft ist jedoch, daß es die menschliche Kundwerdung einer Phase der Tätigkeit des göttlichen Gemüts ist. Als solche besteht sein eigentlicher Zweck darin, zu helfen und zu dienen. Unsere Treue zu diesem Zweck gründet sich auf das wissenschaftliche Verständnis, das die Christliche Wissenschaft verleiht — daß es in Wirklichkeit Gott ist, dem wir dienen, und daß Er es ist, der für unseren Lohn sorgt. In dem Maße, wie unsere geistigen Beweggründe wirklich aufrichtig sind, ist uns dieser Lohn sicher.

Kein getreuer menschlicher Ausdruck von Gottes Gesetz des Guten bleibt jemals unbelohnt. Der Psalmist sagte von einem Menschen, der nach vielen Mühsalen den reichen Lohn für seinen Gehorsam gegen das Gesetz Gottes erntete: „Die Furcht des Herrn ist rein und bleibt ewiglich; die Rechte des Herrn sind Wahrheit, allesamt gerecht... Auch läßt dein Knecht sich durch sie warnen; und wer sie hält, der hat großen Lohn.“ Ps. 19:10–12;

Wenn jedoch jemand den Einflüsterungen des fleischlichen Gemüts nachgibt und versucht, nur dem Erwerbstrieb zu dienen, der danach strebt, soviel wie möglich zu bekommen, ohne dafür freudig ein volles Maß zu geben, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis er unter dem Druck dieses falschen Sinnes versucht ist, jedesmal ein wenig mehr von den geistigen Idealen wahrer Geschäftstätigkeit und allmählich sogar von dem allgemein anerkannten Standard schlichter Ehrlichkeit aufs Spiel zu setzen. Er kann leicht ein Sklave der Habgier werden, des gierigen Verlangens nach finanziellem Gewinn. In seinem Widerstand gegen den stillen Appell der göttlichen Liebe wird er möglicherweise seine Freude am Dienen, seinen Frieden, sein Vertrauen auf die Substanz des Guten, seine Selbstachtung und die Achtung anderer verlieren.

Eines Tages suchte ein Geschäftsmann, der an einem schweren körperlichen Problem litt, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft auf. Er berichtete, daß er sich weder glücklich noch gesund fühlte, obwohl er ein gutgehendes Geschäft hatte. Er war kein Christlicher Wissenschafter, hatte jedoch schließlich dem Drängen einiger Freunde nachgegeben und sich um Hilfe an die Christliche Wissenschaft gewandt.

Nach einer kurzen Unterredung erkannte der Ausüber die sterblich-mentale Ursache der Schwierigkeit. Er sprach mit seinem Besucher über das Wesen Gottes als allmächtige, allweise göttliche Liebe und über den Menschen als Seinen individuellen Ausdruck, der dem Gesetz der Liebe vom allumfassenden Guten freudig Gehorsam leistet. Dieses Gesetz sieht vor, daß wir für uns selbst nur dann ein größeres Maß an Gutem erlangen können, wenn wir der Not unseres Bruders freudig abhelfen. Versuchen wir aber, ihn seines gerechten Anteils zu berauben, so berauben wir uns selbst.

Er gab dem Besucher den Rat, zu versuchen, seine Gedanken und seinen Ehrgeiz weniger auf den Gewinn zu konzentrieren, den er durch sein hartes, erbarmungsloses Hetzen und seine scharfen Geschäftspraktiken erzielte, und sie mehr auf die großen Möglichkeiten zu richten, denjenigen wahrhaft intelligente und liebevolle Dienste zu erweisen, mit denen er zu tun hatte. Er versicherte seinem Besucher, daß ihm durch einen solchen Wechsel seiner Ziele vom rein Materiellen und Eigennützigen zum Geistigen reicher Nutzen und Glück zufließen würden.

Der Mann blickte finster drein und sagte: „Das kann ich nicht tun; ich muß einen Gewinn erzielen! Ich betreibe mein Geschäft nicht um meiner Gesundheit willen.“

„Dann“, sagte der Ausüber, „sollten Sie lieber Ihr Geschäft umstellen. Sie betreiben ihr Geschäft Ihrer Gesundheit und Ihres Glückes wegen und um des Wohlergehens aller derer willen, mit denen Sie zu tun haben.“

Dann fragte er seinen Besucher, ob Christus Jesus um des Gewinns willen oder um eines höheren Zieles willen gearbeitet habe und ob sein Beispiel für uns zu hoch sei, um ihm heute zu folgen, wenn wir es verstehen und wenn wir erkennen, daß uns durch das Gute, das wir anderen bringen, unvermeidlich Segen erwächst. Lehrte nicht der Meister: „Fraget nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und machet euch keine Unruhe... Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch das alles zufallen“ Luk. 12:19–31;? War dies eine leere Verheißung?

Der Besucher wurde nachdenklich und sagte: „So habe ich das noch niemals betrachtet. Aber ich habe irgendwie Vertrauen zu Gott und werde es versuchen.“ Nach einiger Zeit erlebte er die Verwirklichung der biblischen Verheißung: „Der Herr vergelte dir deine Tat, und dein Lohn möge vollkommen sein bei dem Herrn, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, daß du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest.“ Ruth 2:12; Dieser volle Lohn brachte ihm außer Erfolg in seinem Geschäft auch Gesundheit, Freiheit und Freude, wie er sie nie vorher gekannt hatte.

Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „Glück ist geistig, aus Wahrheit und Liebe geboren. Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein bestehen, sondern verlangt, daß die ganze Menschheit es teile.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 57. Teilen bedeutet, von dem zu geben, was Gott uns zum Zwecke des Teilens geschenkt hat. Unser wahres Geschäft besteht immer in diesem Geben, mit Liebe und ohne Furcht und im vollen Vertrauen auf die Güte und Gewißheit, daß es belohnt wird.

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