So berühmt Salomo auch wegen seines großen Bauunternehmens war, sein Verlangen nach Weisheit war vielleicht noch charakteristischer für ihn. Zu Beginn seiner Regierungszeit gab ihm Gott Gelegenheit, diesen Wunsch noch stärker werden zu lassen. Er hatte für seine Liebe zum Herrn und seinen Gehorsam zu den von seinem Vater David verkündeten Satzungen bereits Beweise geliefert. In dem Heiligtum zu Gibeon erlebte er nun, wie der Herr ihm im Traum erschien und ihm verkündete: „Bitte, was ich dir geben soll!“ (1. Kön. 3:5).
Bevor Salomo seine Bitte aussprach, erwies er sich als demütig und der großen Gaben, die seiner warteten, als würdig. Er brachte seine tiefe Dankbarkeit für die göttliche Güte und den göttlichen Schutz zum Ausdruck, die ihm und seinem königlichen Vater gewährt worden waren. Was ihn betraf, so hatte er das Gefühl, nicht viel mehr als ein kleines Kind zu sein, wenn er daran dachte, das große ererbte Gebiet zu leiten.
„Ich aber bin noch jung“, rief er aus — wie Mose vor ihm (siehe 2. Mose 3:11) und wie Jeremia zu einem späteren Zeitpunkt (siehe Jer. 1:6) —, „weiß weder aus noch ein ... So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist“ (1. Kön. 3:7–9). Seine Bitte wurde ihm in überreichem Maße erfüllt. Er erhielt nicht nur ein weises und verständiges Herz, sondern auch Ehre und Reichtum, worum er nicht gebeten hatte.
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