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[Urtext in deutscher Sprache]

„Stecke dein Schwert in die Scheide“

Aus der Oktober 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschen versuchen oft, Situationen mit menschlichem Willen zu lösen, so wie es damals Petrus bei der Gefangennahme Jesu tat. Petrus zog sein Schwert und hieb dem Knecht des Hohenpriesters ein Ohr ab. Doch Jesus wies Petrus zurecht und sagte: „Stecke dein Schwert in die Scheide!“ Joh. 18:11;

Schädliche, despotische Entscheidungen und Maßnahmen führen zu keinen guten und dauerhaften Lösungen. Um ihre Probleme zu lösen, sollte die Menschheit den Rat der Heiligen Schrift befolgen: „Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.“ Spr. 16:32;

Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß wir, anstatt zu versuchen, durch ungeduldiges Drängen irgendwelche Ziele zu erreichen, das göttliche Wesen durch Vergeistigung unseres Bewußtseins besser widerspiegeln sollten. Statt Unduldsamkeit müssen wir Sanftmut und Liebe üben, die aus dem geistigen Verständnis kommen, daß wir alle Kinder eines Vaters sind, daß jeder von uns eine Widerspiegelung Gottes, der göttlichen Liebe, ist.

Wir sollten unerbittlich jeden Irrtum, der Herrschaft über unser Denken gewinnen möchte, zurückweisen. Der einzige Kampfplatz ist unser eigenes Bewußtsein. Der Kampf geht darum, daß wir willig sind zuzugeben, daß falsche menschliche Methoden die Folge irriger Gedanken sind, und dann diese Gedanken aufzudecken und zurückzuweisen.

In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit weist Mrs. Eddy klar auf die einzig richtige Methode hin, unsere Gedanken zu sondieren: „Wie kann man wahrhaftige Ideen von Illusionen unterscheiden? Dadurch, daß man den Ursprung beider ergründet. Ideen sind der Ausfluß des göttlichen Gemüts. Gedanken, die dem Gehirn oder der Materie entspringen, sind Schößlinge des sterblichen Gemüts; sie sind sterbliche, materielle Annahmen. Ideen sind geistig, harmonisch und ewig.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 88;

Wir mögen fragen: „Wie kann ich wissen, ob es sich um eine geistige, harmonische Idee handelt?“ Das ist leicht zu beantworten. Will jemand nur seinen Willen aufgrund persönlichen Ehrgeizes durchsetzen, dann ist es eindeutig, daß er sich keine Idee des göttlichen Gemüts zunutze macht. Wenn andererseits jemand bestrebt ist, nach seinem derzeitig höchsten Begriff vom Rechten zu handeln, und beständig dieses Ziel verfolgt, indem er die Christliche Wissenschaft demütig erforscht und studiert, dann kann er mit Recht sagen, daß er sich geistige, harmonische Ideen zunutze macht.

Um in diesem Kampf erfolgreich zu sein, müssen wir unbedingt ehrlich gegen uns selbst sein. Unsere Probleme werden gelöst werden, wenn wir aufhören, das materielle Schwert zu ziehen — oft veranlaßt durch geheime Furcht —, das Schwert der menschlichen Willenskraft, der Selbstsucht, des Neides, des Zorns und des Stolzes, um andere damit zu verletzen. Statt dessen müssen wir das Schwert des Geistes, das lebendige Wort Gottes, benutzen, um unser Denken zu berichtigen. Diese Berichtigung schließt ein, daß wir eine falsche materielle Auffassung über unsere Umwelt aufgeben.

Wenn wir Gewalt anwenden, verraten wir den Christus; das heißt, wir verlieren unsere Gotteskindschaft aus den Augen. Die Handlung, die der menschlichen Willenskraft des Petrus entsprang und die ihn das Schwert ziehen ließ, mag die Folge eines schwachen Glaubens oder mangelnden Verständnisses gewesen sein. Daß aber Petrus später ein würdiger und kraftvoller Verkünder des Evangeliums der Liebe und des ursprünglichen Christentums werden konnte, beweist, daß aufrichtige Reue Umwandlung und geistiges Wachstum zur Folge hat und daß das Schwert der Wahrheit, das Wort Gottes, allein wahrhaft allmächtig ist.

Wenn jemand, wie Petrus, versucht sein sollte, bei der Lösung von Problemen materielle Mittel anzuwenden, so muß er zu der Tatsache erwachen, daß er sich auf dem falschen Weg befindet und sein Problem auf diese Weise nicht gelöst werden wird. Er kann in der Christlichen Wissenschaft lernen, wie er zu einer richtigen Lösung gelangt.

Mrs. Eddy sagt: „Der erste Schritt zur Zerstörung des Irrtums ist die schnelle Entscheidung darüber, welches die richtige Behandlung des Irrtums ist — ganz gleich, ob der Irrtum sich in Form von Krankheit, Sünde oder Tod offenbart. Unser Meister behandelte Irrtum durch Gemüt. Er machte den Gehorsam gegen die Naturgesetze, wenn mit diesen Gesetze der Materie gemeint sind, niemals zur Pflicht, auch wandte er keine Medikamente an. Es gibt ein Gesetz Gottes, das auf das Heilen anwendbar ist; es ist ein geistiges Gesetz anstatt eines materiellen.“ S. 463;

Die göttliche Liebe widerzuspiegeln, indem wir die Attribute der Liebe in unserem täglichen Leben betätigen, heißt anfangen diesem geistigen Gesetz zu gehorchen. Wir sehen dann uns selbst und unsere Umgebung in der Liebe geborgen und entdecken, daß das geistige Gesetz unsere Nöte zu stillen vermag.

Solange wir auf scheinbare Ungerechtigkeiten von außen zornig, mißmutig oder beleidigt reagieren, glauben wir noch an die Wirklichkeit und Macht des Bösen, an eine Macht neben Gott. Wie können wir aber diesen Ungerechtigkeiten abhelfen? Auf keinen Fall dadurch, daß wir das sogenannte Böse oder Unrecht untersuchen, diagnostizieren oder auf menschliche Weise klären. Die Vergegenwärtigung der Allheit Gottes, des Guten, die Berichtigung unseres Denkens und die Betätigung der Eigenschaften der göttlichen Liebe in unserem Leben wird jede Lage berichtigen.

Dann fangen wir an, Gott, als das zu verstehen, was Er wirklich ist — unendliches Gemüt, unendlicher Geist, unendliche Liebe. Das geistige Universum und der geistige Mensch sind mit ihrem Schöpfer, Gott, untrennbar verbunden. Wenn wir über diese geistigen Tatsachen nachdenken, wird unser Verhalten in Einklang mit Gottes Gesetz stehen. Dann werden wir erkennen, daß Furcht, Unduldsamkeit und falsche Erziehung keine Macht haben, uns zu falschen Entschlüssen und falschem Verhalten zu verleiten. Wir werden auch erkennen, daß es in Gottes Reich überhaupt nichts gibt, was berichtigt werden muß, denn es heißt im ersten Kapitel des 1. Buches Mose: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31.


Schaffet, daß ihr selig werdet ...
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides,
das Wollen und das Vollbringen,
zu seinem Wohlgefallen.
Tut alles
ohne Murren und ohne Zweifel,
auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter,
Gottes Kinder.

Philipper 2:12–15

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