Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Bibel notizen

Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten um die Bibel zu erforschen aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Aus der Februar 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


... Gott ist die Liebe. (1. Joh 4:8)

„ ‚Gott ist Liebe’ — das ist einzigartige Aussage des Evangeliums, die sich in keiner Philosophie und keiner Religion der Welt findet. Das aus Liebe erwählte Bundesvolk weiß schon etwas von dieser Liebe ... Hosea wie Jeremia erkennen, dass diese Liebe Leid tragen muss um die Treulosigkeit des Bundesvolkes und in verzehrenden Zorn geraten kann über seine ehebrecherische Art. Aber ,Gott ist Liebe’ hat kein Prophet zu sagen gewagt. Das sollen wir uns klarmachen, damit uns bewusst bleibt, was für eine Aussage das ist!

Es ist darum gar nicht nur zu bedauern, dass in der modernen Welt gerade ernste und redliche Menschen sich gegen diesen Satz des Evangeliums auflehnen und uns fragen: Nach all dem, was uns die Naturforschung von der Unheimlichkeit und der Grausamkeit der Natur zeigt, nach all dem, was wir an menschlicher Not und Angst und Qual, an Massenvernichtung, an namenlosem Leiden Unschuldiger erlebt haben, wagt ihr Christen noch zu behaupten: ,Gott ist Liebe’? Aber gerade der Apostel Johannes meint in keiner Weise, dass Gottes Liebe überall leicht zu sehen sei! Er weist mit allem Nachdruck darauf hin, dass erst in uns selber etwas geschehen sein müsse, ehe wir Gott als Liebe erfassen können. Noch einmal:, Wer nicht liebt, wer nicht aus Gott geboren ist, erkennt Gott nicht.’ ...

Wenn Gott Liebe, ist’, dann war er schon immer und von Ewigkeit Liebe.” (WStB)


Da entsetzte sich der König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer werfen lassen? ... Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter. (Dan 3:24, 25)

„Auch in Apg 12,7 befreit der Engel Petrus von seinen Ketten. Wer ist der Hinzugekommene? ... Da V.28 ganz eindeutig von einem, Engel’ redet, muss man auch für unseren Vers die ... Deutungsmöglichkeit wählen:, göttliches Wesen’ im Sinne von, Engel’. Eins ist außer Zweifel: dass die drei Verurteilten ,umhergehen, und keinerlei Schaden davongetragen haben’, geht auf das Eingreifen der überirdischen Welt zurück. Jes 43,2:, wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen’, hat sich im Falle der drei Freunde wörtlich erfüllt. Wir wollen allerdings nicht vergessen, dass die drei Freunde bereit gewesen wären, ihr Leben zu opfern und eben kein Wunder zu erfahren! ...

,Nebukadnezar ging’ selber [zur Tür des Ofens]! Er schickte keinen Boten, keinen Staatsrat. Die Anwesenheit eines himmlischen Wesens gilt ihm und fordert, dass der König selbst kommt. ... Dass er die drei Freunde mit Namen anredet, drückt im Orient Respekt aus und zeigt, dass Nebukadnezar eine neue Sicht der Dinge gewonnen hat. ...

Nun erschallt ein ähnlicher Ruf wie später bei Lazarus: ,Kommt heraus!’ Kein Mensch kann sie da herausholen. ... Die ,Tür’ des Ofens scheint sich geöffnet zu haben wie später die eiserne Tür am Gefängnis des Petrus. ... Aber wo ist der geheimnisvolle, vierte Mann’? Er hat seine Aufgabe erfüllt und, schied’ von ihnen, trat zurück in die unsichtbare Welt Gottes.” (WStB)


Da wurde ein Besessener zu Jesus gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah. Und alles Volk entsetzte sich und fragte: Ist dieser nicht Davids Sohn? (Mt 12:22, 23)

„Im Orient wurden nicht nur Geistes- und Gemütskrankheiten auf den Einfluss böser Geister und Dämonen zurückgeführt, sondern auch alle anderen Krankheiten wurden dem fluss böser Mächte zugeschrieben. Deshalb waren Beschwörungen allgemein üblich und häufig auch erfolgreich, was uns keineswegs zu überraschen braucht. Wer an die Dämonenbesessenheit glaubt, gerät nur zu leicht dahin, von dem Wahn beherrscht zu sein, auch er sei von ihnen besessen, und wird unschwer die entsprechenden Symptome bei sich feststellen. Auch wir können uns einbilden, wir litten unter Kopfschmerzen oder an den Symptomen irgendeiner Krankheit. Wurde jemand, der an einer derartigen Wahnvorstellung litt, mit einem Geistesbeschwörer konfrontiert, zu dem er Vertrauen hatte und an dessen Kräfte er glaubte, dann war es nicht selten, dass seine Wahnvorstellungen aufhörten und er geheilt wurde.

Hier nun heilt Jesus einen Stummen und Blinden, der zudem noch von Dämonen besessen war. Darüber wunderten die Menschen sich so sehr, dass sie sich zu fragen begannen, ob Jesus vielleicht der lange verheißene und erwartete Sohn Davids sei, der große Retter und Befreier, der da kommen sollte. Doch ... Jesus kam nicht als Fürst in aller Pracht und Herrlichkeit mit Schwertgeklirr und wehendem Banner daher, der die Menschen zum Kampf aufforderte, sondern Jesus war schlichter Zimmermann aus Galiläa, aus dessen Worten Weisheit und Milde, aus dessen Augen Mitleid und Erbarmen sprachen und dessen Hände wunderbare Kraft besaßen. Die Menschen verstanden Jesus nicht, weil er in seiner Güte und in seinem Mitleid so gar nicht dem Sohn Davids entsprach, wie sie ihn erhofft hatten.” (Barclay)


Sechzehn Jahre alt war Usija, als er König wurde; und er regierte zweiundfünfzig Jahre zu Jerusalem. (2. Chr 26:3)

„Usija, in der Bibel auch Asarja genannt, bestieg den Thron des Südreiches Juda im Alter von 16 Jahren und herrschte von etwa 787 bis 756 v. Chr. ... Während der letzten Regierungsjahre Usijas wurde Jotam, sein Sohn, zum Mitregenten ernannt. Usija war nämlich an Aussatz erkrankt und, musste in einem abgesonderten Haus wohnen und durfte den Tempel nicht mehr betreten’ (2 Chr 26,21). ...

Usija kam in einer besonders schwierigen Zeit an die Macht. Der von seinem Vater geführte Krieg hatte Juda geschwächt, die Stadtmauern Jerusalems waren zerstört und die Tempelschätze nach Samarien gebracht worden. Offenbar schloss Usija mit König Jerobeam II. von Israel Frieden, was den beiden Königreichen zu wirtschaftlicher Blüte und Wohlstand verhalf. Usija baute Verteidigungsanlagen in und um Jerusalem aus, reorganisierte die Armee Judas und errichtete eine Kette von Festungen und Türmen, um die Handelsrouten nach Süden zum Roten Meer zu sichern. ...

Auch in religiöser Hinsicht urteilt die Bibel über Usijas Herrschaft positiv ... Einschränkend wird aber gesagt:, Die Opferstätten rings im Land ließ er jedoch weiterbestehen, und das Volk brachte darauf seine Opfer dar’ ... Diese Duldung mag der Grund gewesen sein, weshalb Usija an Aussatz erkrankte. In den ersten Jahren seiner Regierung vertraute Usija einem Mann namens Secharja, der ihn dazu anhielt„ sich Gott stets vor Augen zu halten’ ... Aber dann machte der Stolz auf seine Leistungen ihn überheblich und stürzte ihn ins Verderben. Als er den Jerusalemer Tempel betrat und anstelle des Priesters ein Weihrauchopfer darbringen wollte, wurde er vom Hohenpriester Asarja und weiteren 80 Priestern für sein Verhalten gescholten. Gerade als er sie voller Zorn anfahren wollte„ brach auf seiner Stirn Aussatz hervor’ (2 Chr 26,19).” (MdB)

Und er fragte sie: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus! (Mk 8:29)

„Stärker als hier erweist sich die Kraft der Persönlichkeit Jesu wohl kaum an irgendeiner anderen Stelle.

Dieses Ereignis steht bewusst in der Mitte des Markusevangeliums; denn hier ist der Höhepunkt des Evangeliums erreicht. In gewisser Weise handelt es sich hier zumindest um einen Wendepunkt im Leben Jesu. Was seine Jünger auch denken mochten —, er wusste mit Bestimmtheit, dass vor ihm der Kreuzestod lag, dem er nicht entgehen konnte. ... Die Frage, die Jesus beschäftigte, lautete daher: hatte er das Entscheidende bewirkt und erreicht? ... Es gab nur eine Möglichkeit, den Menschen seine Botschaft zuverlässig zu hinterlassen: Er musste sie einigen Menschen ins Herz schreiben. Daher ließ Jesus es in diesem Augenblick auf eine Art Probe ankommen; er fragte die Jünger, für wen ihn die Menschen hielten ... Da kam Petrus plötzlich zum entscheidenden Bewusstsein, was er im tiefsten Herzen immer schon gewusst hatte: Jesus war der Messias, der Christus, der Gesalbte, der Sohn Gottes. Und mit dieser Antwort bestätigte er Jesus, dass er nicht umsonst gewirkt hatte.

... Kaum hatte Petrus seine Erkenntnis ausgesprochen, da hieß Jesus ihn und die anderen auch schon, niemandem etwas davon zu sagen. Weshalb tat Jesus das? Er tat es, weil er Petrus und die anderen Jünger zunächst einmal lehren musste, was es mit dem Messiasgedanken wirklich auf sich hatte.” (Barclay)

Abkürzungen:
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
MdB = Die Menschen der Bibel WStB = Wuppertaler Studienbibel

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 2004

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.