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Feature-Serie: Gerechtigkeit

„Was kann ich tun?"

Aus der Februar 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich wurde in der fünftgrößten Stadt der Welt geboren und wuchs dort auf. São Paulo ist voller Kontraste: enorm teure französische Markenprodukte brechen weltweite Verkaufsrekorde, während Millionen Einwohner hungern. In einigen Vierteln leben kleine Familien in Häusern oder Wohnungen von mehr als tausend Quadratmetern, während ihre Nachbarn, Familien mit fünf oder sechs Kindern, nur ein paar Häuserblöcke weiter versuchen, in einem einzigen Raum zu überleben, der üblicherweise aus Holz besteht mit einem Lehmboden.

Während meiner Kindheit waren diese Extreme nicht Teil meiner kleinen Welt, meines friedlichen Lebens. Ich lebte in einem großen Haus mit meiner Familie. Sie waren abends oft weg, aber ich hatte keine Angst allein zu sein. Ich fühlte mich sicher in meiner Stadt. Als ich elf war, fuhr ich mit dem Bus zum Konservatorium. Und als ich zwölf war, fuhr ich durch das ganze große São Paulo ohne einen Gedanken an Furcht. Ich fühlte mich sehr sicher.

Aber in den letzten 25 Jahren hat sich die Situation sehr verschlechtert. Heutzutage gehen meine Nichten nicht allein in die Stadt. Einmal musste ich beim Autofahren an einer roten Ampel warten. Mein Fenster war offen. Plötzlich kam ein Junge von vielleicht acht oder neun Jahren auf mich zu. Er hielt etwas in der Hand — eine Glasscherbe oder ein Stilett —, bedrohte mich damit und verlangte meine Handtasche. Als ich ihn ansah, dachte ich:„Du bist das geliebte Kind Gottes und Gott beschützt uns beide." Ich griff nach meiner Handtasche, versuchte aber mit ihm zu reden. Er bedrohte mich wieder. Ich dachte noch mal:„Gott ist hier mit uns und Gott ist Liebe." Dann hörten wir das ungeduldige Hupen eines Autos hinter uns. Der Junge zuckte erschreckt zusammen und lief weg.

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