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Feature-Serie: Gerechtigkeit

Spicken und Gefängnis in Kamerun “Ich war unschuldig”

Aus der Februar 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was machst du, wenn du fälschlicherweise des Betrugs bei einem Examen beschuldigt wirst? Franck Essougou, 15, aus Douala in Kamerun erzählt, wie er sich an seinem Glauben wandte, um Trost und wahre Gerechtigkeit zu erfahren.

Zu Beginn der 8. Klasse hatte ich ein gutes Gefühl dabei, mich vorzeitig auf meinen Schulabschluss vorzubereiten, der am Ende des Schuljahres im Juni 2000, stattfinden sollte. Normalerweise wird dieser Abschluss erst in der 9. Klasse gemacht.

In meiner Nachbarschaft gab es eine Gruppe von Schülern aus der 9. Klassenstufe, die sich zu einer Lerngruppe zusammengetan hatten. Ich fragte, ob ich mitmachen könne, um mich besser auf die Prüfung vorbereiten zu können. Ich war zu der Zeit zwölf Jahre alt und der Jüngste in der Gruppe. In dieser Gruppe war ein Junge, dessen Mutter in Betrügereien verwickelt war, was wir erst später erfuhren. Sie kaufte für ihren Sohn Prüfungskopien von der Prüfungskommission, der offiziellen Organisation, die das Erziehungsministerium in jedem Bundesland vertritt. Der Rest aus der Lerngruppe hatte keine Ahnung davon.

Bevor ich mich am ersten Tag der dreitägigen Prüfung auf den Weg machte, lasen meine Mutter und ich Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit. Während ich las, versuchte ich besser zu verstehen, was die Worte mir sagten.

Aus irgendeinem Grund sagte mir meine Mutter beim Verabschieden an jenem Morgen: „Du bist sicher. Gott wird dich ganz und gar beschützen.” Und: „Er wird dir die Weisheit geben, die du brauchst.”

Ich wohne 25 Minuten Fußweg von der Prüfungsstelle entfernt. Auf dem Weg sang ich ein Lied, das wie ein Gebet beginnt: „Hirte, über Berge steil / Zeig den Weg mir klar,” (Christian Science Liederbuch, Nr. 307). Und bevor ich den ersten Prüfungsabschnitt begann, dachte ich an die Wissenschaftliche Erklärung des Seins (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), die besagt, dass Gott meine Intelligenz ist. Das gab mir den Mut eines Löwen. Der Tag endete mit der festen Überzeugung, dass ich die Prüfungen bestehen würde, weil mir alles leicht fiel.

Aber am zweiten Tag, als der Abschnitt über Geographie gerade zu Ende war, forderte mich der Prüfungsleiter plötzlich auf, den Examensraum zu verlassen. Er führte mich zum Büro des Direktors, wo ich vernommen wurde. Ich wusste nicht, dass jemand von unserer Lerngruppe mit den Kopien der Prüfung in seinem Besitz festgenommen worden war und dass er die Namen der anderen Gruppenmitglieder genannt hatte.

Nach meiner Festnahme führten mich zwei Polizisten zu ihrem Streifenwagen. Drei andere Mitglieder der Gruppe saßen bereits darin und hatten ebenfalls keine Ahnung, was passiert war. Als ich gerade in den Streifenwagen einstieg, fragte mich Marie Grace, meine Nachbarin und beste Freundin aus der Schule: „Franck, was hast du gemacht?” „Ich habe keine Ahnung.” „Was wirst du tun?” fragte sie. „Gott allein weiß das. Er kümmert sich darum, dass ich gut aufgehoben bin”, antwortete ich. Aber ich fürchtete mich sehr.

Der Polizist brachte uns in den 7. Bezirk nach Douala. Als wir dort ankamen, konnte ich mich beruhigen und beten. Ich sagte mir, dass Gott sich um uns alle kümmert und dass Er mich nicht im Stich lässt — den Sohn, den Er liebt. Ich fing an, über die Bibelgeschichte von Daniel nachzudenken, der ungerechterweise den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde. Wie Daniel wurde ich ungerecht behandelt, aber ich betete, dass Gott mir helfen würde, wie Er auch ihm geholfen hatte.

In der Zwischenzeit rief Marie Grace meine Eltern an. Sie begannen sofort, nach mir zu suchen. Sie fanden mich jedoch erst zwei Tage später, denn die Polizei hatte unsere Familien nicht benachrichtigt. Erst am Tag nach der Festnahme fragten sie uns nach unseren Telefonnummern.

Meine Eltern konnten nichts tun, um mich noch am selben Tag frei zu bekommen, an dem sie mich zum ersten Mal besuchten. Aber sie beteten weiter und munterten mich auf. Mein Vater besuchte mich jeden Tag. Fünf Tage später konnten meine Freunde und ich nach Hause gehen.

Die Regierung leitete sofort rechtliche Schritte gegen die Betrüger ein. Während der Gerichtsverfahren, die eineinhalb Monate dauerten, war ich sicher, dass Gott uns davor bewahren würde, ungerecht bestraft zu werden, weil Er uns liebt.

Nach dem Gerichtsverfahren waren wir entlastet. Ich konnte zur High School wechseln, obwohl ich nicht die Abschlussprüfung beenden konnte. Aber der Junge, der uns beschuldigt hatte, bei dem Examen zu betrügen, verbrachte sechs Monate im Gefängnis. Die Leute von der Prüfungskommission wurden ebenfalls zu Gefängnisstrafen zwischen sechs Monaten und drei Jahren verurteilt.

Ich bin Gott, meinem Vater und meiner Mutter, ewig dankbar dafür, mich während dieser schwierigen Erfahrung beschützt und gerettet zu haben.

Francks Einstellung [bei seiner Festnahme] hat mich überrascht, und wir haben alle gestaunt, dass er unbehelligt davonkam. Seit der Zeit lese ich den Héraut.

Marie-Grâce Tchakouande

Wir [Franck und ich] waren in derselben Lerngruppe, und wir gerieten alle wegen der Lügen in Schwierigkeiten. Vor Beginn unserer Treffen hat Franck immer gebetet und wir haben darüber gelacht. Wir hatten ihn „Pastor” getauft ... Ich bin katholisch erzogen worden, aber Franck erzählt mir über Christian Science und ich lese die Herolde, die er mir gibt, und sie gefallen mir.

Alain Bilong

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