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Die Allmacht des Guten

Aus der November 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy schreibt im Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit (S. xi): „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht, und Sünde der Umwandlung Raum gibt. Heute wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich.” Der weitverbreitete Glaube, daß alles, was in der menschlichen Erfahrung nicht durch materielle Mittel herbeigeführt wird, notwendigerweise übernatürlich sein müsse, hat in vergangenen Zeiten mehr als alles andre dazu beigetragen, die Menschheit in Banden zu halten. Indem die Christliche Wissenschaft diese Vorstellung durch ihre Erklärung der Wahrheit des Seins vernichtet, bewirkt sie unendlich viel Gutes. Sie hat die alte Redensart: „Es ist zu gut, um wahr zu sein,” durch die Erkenntnis ersetzt, daß nichts zu gut ist, um wahr zu sein, und daß nur das Gute wahr ist.

Einem jeden, der die Schrift im Lichte der Christlichen Wissenschaft aufmerksam liest, muß es offenbar werden, daß in der Wirksamkeit Christi Jesu das Heilen der Kranken und die Bekehrung der Sünder Hand in Hand gingen. Die Werke, die der Meister tat und die er von allen seinen Nachfolgern fordert, umfassen die Vernichtung beider dieser Erscheinungsformen des Bösen. Wäre die Fähigkeit, Kranke durch geistige Mittel zu heilen, mit dem Abschluß der Wirksamkeit Jesu zu Ende gewesen, so würde das heißen, daß das Evangelium, welches er seinen Nachfolgern hinterließ, heute weniger wirksam ist als während seiner irdischen Laufbahn.

Wie dankbar sollten wir dafür sein, daß Mrs. Eddy im Jahre 1866 zu der Einsicht kam und es überzeugungskräftig darlegte, daß in unsern Tagen, wie zur Zeit der Propheten, „des Herrn Hand ... nicht zu kurz [ist], daß er nicht helfen könne.” und daß „seine Ohren ... nicht hart worden [sind], daß er nicht höre.” Wenn auch die Kirche den Auftrag befolgt hat, das Evangelium zu predigen „aller Kreatur,” so hat sie doch sonderbarerweise die Tatsache aus dem Auge verloren, daß die Wahrheit solcher Predigten werktätig bewiesen werden kann. Als Mrs. Eddy ihre Entdeckung veröffentlichte, nur von dem Wunsch beseelt, daß das kostbare Gut, das langersehnte Christus-Heilen der Welt wiederum zugänglich gemacht werde, war sie sehr enttäuscht, als gerade diejenigen, von denen man füglich erwarten durfte, daß sie für dieses Heilen einstehen würden, es anfangs geringschätzig beurteilen und späterhin bitter bekämpften. Es drang sich ihr die Überzeugung auf, daß sie allein mit Gott „den guten Kampf” kämpfen und die befreiende Wahrheit im menschlichen Bewußtsein aufrichten müsse. Dies ist ihr mittels ihrer Bücher, ihrer Kirche, ihrer Zeitschriften und verschiedener andrer Einrichtungen zur Verbreitung der unverfälschten Wahrheit in solch hohem Maße gelungen, daß die Christliche Wissenschaft nicht länger als etwas Verdächtiges oder etwas Belustigendes angesehen wird. In weniger als einem halben Jahrhundert hat diese Lehre ihre Stellung als das werktätige Christentum eingenommen, und die Heiltätigkeit ihrer Anhänger ist in allen Weltteilen bekannt und wird von der Allgemeinheit immer mehr gewürdigt.

Vor Mrs. Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft wußte man nicht, daß die Kranken als folgerichtiges und unausbleibliches Ergebnis der wahren Ausübung des Christentums geheilt werden können. Wenn da und dort einer durch Gebet geheilt wurde, so sah man das als einen besonderen Eingriff der göttlichen Vorsehung an. Mit andern Worten, man glaubte, Gott habe die Person angesehen, was der Schrift zuwider wäre; Er habe Sein eignes Gesetz zeitweilig aufgehoben. Ist es da ein Wunder, daß so viele Kranke, die keine Erleichterung durch materielle Mittel erlangt hatten und daher des scheinbar fruchtlosen Betens müde waren — daß solche mit Hiob ausriefen: „Ach, daß ich wüßte, wie ich ihn finden und zu seinem Stuhl kommen möchte”? Das wirksame Gebet wird in folgenden Worten aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 1) sehr treffend gekennzeichnet: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.” Ungezählte Tausende können von der Befreiung zeugen, welche ihnen durch das verständnisvolle Erfassen dieser erleuchtenden Worte zuteil geworden ist.

Die Christlichen Wissenschafter haben ein unerschütterliches Vertrauen auf die Allmacht Gottes. Deshalb stehen sie so fest auf der Grundlage, daß nur das Gute wirklich ist. Krankheit und Sünde sind für sie gleich trügerisch und werden von ihnen nach ein und derselben Verfahrungsart vernichtet. Wenn die Menschen Gott nicht mehr für das Böse verantwortlich machen, wird es ihnen klar sein, daß das Böse nichts Wirkliches ist — daß, wenn das Denken „von dem falschen Reiz und der Rückwirkung der Willenskraft befreit und mit den göttlichen Energien der Wahrheit erfüllt wird” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 186), sie frei sein werden von der Vorstellung, daß das Böse natürlicher oder mächtiger sei oder sein könne denn das Gute.

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