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Zerteilte Nebel

Aus der November 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus sagte: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hie! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.” Auf einer Reife, weit weg von zu Hause, wurde mir die Wahrheit dieser Worte mit besonderm Nachdruck zum Verständnis gebracht. Freunde von uns hatten uns auf die wunderbare Aussicht, die man vom Gipfel eines naheliegenden Berges genießt, aufmerksam gemacht, und es war uns daher sehr daran gelegen, den Aufstieg zu unternehmen.

Als wir zu diesem Zweck am Morgen die Stadt verließen, war alles in Nebel gehüllt; aber wir wußten, daß sich der Nebel in jener Gegend gewöhnlich gegen zehn Uhr hebt, und so machten wir uns nichts daraus. Je weiter wir jedoch gingen, desto trüber wurde es, und als das Steigen angefangen hatte, kam noch ein feiner Regen dazu. Auf unsre Frage hin erfuhren wir, daß, wenn sich der Nebel in dieser Jahreszeit nicht zur gewöhnlichen Stunde verziehe, es den ganzen Tag hindurch nicht hell werde; und als es immer schlimmer wurde, so daß wir zuletzt nur noch die naheliegenden Gegenstände unterscheiden konnten, schien gar keine Hoffnung vorhanden zu sein, daß wir vom Gipfel aus die geringste Aussicht haben würden.

Es war in der Tat eine große Enttäuschung. Anstatt mir nun die Sache aus dem Sinn zu schlagen, fing ich an, darüber nachzugrübeln. Ich sagte mir, der Fall sei umso schlimmer, als es unsre einzige Gelegenheit sei, denn am folgenden Morgen hatten wir unsre Rückreise anzutreten. Ich dachte an die geopferte Zeit, die gemachten Anstrengungen und das Geld, das wir ausgegeben hatten, um überhaupt dort zu sein. Ferner erinnerte ich mich des vorhergehenden prächtigen Tages und wie ich schon dann den Ausflug hatte machen wollen, jedoch durch einen geringfügigen Umstand davon abgehalten worden war. Auf diese Weise arbeitete ich mich in einen äußerst unharmonischen Gemütszustand hinein. Mein einziger Wunsch war, daß sich der Nebel heben möchte, und ich konnte mich mit dem Gedanken an eine Enttäuschung nicht versöhnen.

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