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Bereitschaft

Aus der November 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 458 von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt unsre Führerin: „Die Gottheit ist immer bereit. Semper paratus ist das Motto der Wahrheit.” Tausende von Menschen beweisen diese Wahrheit jeden Tag, und jeder kann Segens die Fülle empfangen, denn die Gottheit ist bereit, uns selbst in den kleinsten Angelegenheiten des Lebens ihre Hilfe zuteil werden zu lassen.

Vor kurzem wandte sich ein junger Mann an einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Beistand, da er körperlich der Hilfe bedurfte und es ihm an Geld fehlte. Er war geweckt und hatte einen Kursus zur Vorbereitung für den Posten eines Sekretärs teilweise durchgemacht, weil er hoffte, dadurch lohnende Beschäftigung zu bekommen, konnte aber keine Arbeit dieser Art finden. Und so war er denn, um seinen augenblicklichen Bedürfnissen abzuhelfen, in der neuen Untergrundbahn als Anstreicher tätig. Diese Beschäftigung sagte ihm nicht recht zu, weil er den ganzen Tag im Dunkeln zubringen mußte. Er klagte jedoch nicht, sondern vertraute darauf, daß ihm die Wahrheit den Weg zu etwas Besserem öffnen werde.

Am zweiten Tage nachdem der christlich-wissenfchaftliche Beistand begonnen hatte, rief er den Praktiker an und teilte ihm mit, daß es ihm gesundheitlich viel besser gehe; aber er müsse berichten, daß er einen geringeren Posten mit weniger Bezahlung bekommen habe. Er sei jetzt nicht mehr Anstreicher, sondern Anstreicher-Gehilfe. Es kam ihm sonderbar vor, als der Vertreter erwiderte, er solle wegen des scheinbaren Rückschritts nicht mutlos werden, und ihn auf die Stelle in Wissenschaft und Gesundheit verwies: „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen” (S. 3). Statt sich zu bemitleiden, ging der junge Mann wieder freudig an die Arbeit.

Am dritten Tage danach teilte er dem Vertreter telephonisch mit, er habe seine Stelle als Anstreicher-Gehilfe verloren, worüber er sehr beunruhigt sei; doch habe er anderseits allen Grund zur Dankbarkeit, weil es jetzt mit seiner Gesundheit so gut stehe. Als ihn der Praktiker fragte, was er sonst tun könne, erklärte er, er habe sich immer einen Sekretärposten gewünscht, um dadurch mit geschäftlichen Dingen vertraut zu werden und sich allmählich zu einer leitenden Stellung emporzuarbeiten. Zur Zeit halte er sich aber nicht für fähig, eine Stellung anzunehmen, weil er mit der Stenographie und dem Maschinenschreiben außer Übung gekommen sei und nicht mehr recht im Bürodienst Bescheid wisse. Der Vertreter sagte ihm, die Stellung werde sich schon finden, wenn er erst für dieselbe bereit sei. Es wurde ihm so klar gemacht, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein, daß er sich an die Arbeit machte, um die nötigen Kenntnisse wieder aufzufrischen. innerhalb Zwei Wochen boten sich ihm Zwei Stellen als Stenographist und Sekretär, und obwohl er die nötige Fertigkeit noch nicht besaß, so teilte ihm doch sein voraussichtlicher Arbeitgeber mit, der Platz sei für ihn da, wenn er so weit sei. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß der junge Mann sich besonders anstrengte, den Pflichten der ihm in Aussicht stehenden Stellung gerecht zu werden. In kurzer Zeit fühlte er sich bei der neuen Arbeit froh und glücklich, nicht nur weil es ihm körperlich und geistig gut ging, sondern auch weil er sich bewußt war, daß die göttliche Liebe ihn aus Krankheit zur Gesundheit, aus Finsternis ans Licht geführt und ihm den Weg gezeigt hatte, auf dem seinen menschlichen Bedürfnissen abgeholfen wurde.

Das Gute, das dem jungen Mann und dem ausübenden Vertreter zuteil wurde, bestand nicht nur in der Demonstration körperlicher Heilung und finanzieller Versorgung, sondern diese Erfahrung bewies auch die in der Christlichen Wissenschaft gelehrte Wahrheit, daß Gott stets bereit ist, uns zu helfen, wenn wir bereit sind, Seine Hilfe anzunehmen. Im Getriebe des täglichen Lebens, im Geschäft und daheim wünschen und suchen die Sterblichen Segnungen zu erhalten in Form von Stellung, Kleidern, Häusern und vielen andern Dingen. Sie vergessen aber leicht, daß sie Gott bereits mit allem versorgt hat und daß ihre Aufgabe eigentlich nur darin besteht, „am ersten nach dem Reich Gottes” zu trachten (Matthäus 6: 33)—wahrhaft vorbereitet zu sein, wirklich bereit, zu empfangen. Wenn wir aufrichtig sind, uns ehrlich vorbereiten auf den erhofften Segen und in unsern Beziehungen zu den Menschen Treue halten, wird sich die Antwort auf unser Gebet bekunden. Mrs. Eddy sagt: „Die Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit, alles Gute zu vollbringen, und heißt die Sterblichen das entdecken, was Gott schon getan hat” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 260).

Alles Gute ist hier und jetzt vorhanden. Die göttliche Liebe gibt dem Menschen alles Gute und versieht ihn stets mit mehr, als er bereit ist zu empfangen. Wer für einen Segen bereit ist, ist dazu bestimmt, ihn zu empfangen. Er muß sich nur als fähig erweisen und dankbar sein.


Berechne jeden Tag, wie viel der Stunden du
Verwendest hast auf Mittagsruh,
Wie viel auf Schmauserei, wie viel
Auf Tanz und Spiel
Und auf Geschwätz, das nicht Gespräch gewesen ist,
Und dann, o Mensch, zieh ab und sieh, wie alt du bist.

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