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Propheten

Aus der November 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christliche Wissenschafter müssen Propheten sein. Sie müssen sich in solchem Muße deil Geist Christi aneignen, daß ihnen die Vergangenheit und die Zukunft sowie die Bedeutung der Gegenwart offenbar wird. Ihr geistiges Auge muß offen sein und ihr Ohr muß auf die leise Stimme der Wahrheit lauschen, damit Gott ihnen Seine tiefsten Geheimnisse anvertrauen könne.

Auf Seite 98 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Der Prophet von heute erblickt am mentalen Horizont die Zeichen dieser Zeit, das Wiedererscheinen des Christentums, das die Kranken heilt und Irrtum zerstört, und es wird kein andres Zeichen gegeben werden.” Und auf Seite 33 lesen wir: „Abraham, Jakob, Moses und die Propheten hatten herrliche Lichtblicke von dem Messias oder Christus, was diese Seher in die göttliche Natur, in das Wesen der Liebe, taufte.” Diese Gottesmänner eigneten sich die Erkenntnis des wahren Wesens Gottes in solch natürlicher Weise an, daß sie mit Gott wandelten und redeten, wie ein Mensch mit einem Menschen redet. Das Dasein eines vollkommenen Menschen stellte sich ihnen als eine geistige Tatsache dar. Sie sahen das Kommen des göttlichen Ideals ins menschliche Bewußtsein voraus und erkannten, daß dieses Ideal das menschliche Denken und die Vorstellung des Fleisches vernichten und dadurch Erlösung bringen wird.

Die Christliche Wissenschaft eröffnet uns eine Zukunft voll guter Dinge, reich an göttlichen Segnungen. Sie kann nur himmlischen Reichtum, Gesundheit, Heiligkeit, Harmonie und Glück in Aussicht stellen. Der wahre Prophet sieht das Gute und erkennt Gott und vernichtet dadurch Furcht, dunkle Ahnungen und die Scheu vor der Zukunft. Er erwartet mit Recht, daß jedes ehrliche geistige Streben belohnt werde. Lautet doch die Verheißung: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.” Einige der Propheten konnten in Stunden geistiger Erleuchtung so genau im menschlichen Gemüt lesen, daß sie bestimmt wußten, welche Schritte die Menschheit tun und wann sie sie tun mußte, um sich aus der Materie in den Geist zu erheben. Jesaja ahnte wenigstens, daß die männliche Idee von einem Weib empfangen werden müßte, die Gott als den Vater des Menschen erkannte. Daher erklärte er: „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel.”

Die Bewegung der Christlichen Wissenschaft hat Metaphysiker nötig. Das Werk all ihrer Mitglieder und Beamten ist an der Quelle mental. Ihre verschiedenen Tätigkeiten sind nur in dem Maße wirksam, wie ihr geistiges Wesen verstanden wird. Ihre Kirchen sind von Dingen erbaut, die unsichtbar sind, und sie sind mit unsichtbaren Eigenschaften ausgerüstet. Der Ersolg ihrer Gottesdienste und Versammlungen hängt von dem Erfolg ihrer Mitglieder im Heilen der Kranken und Bekümmerten ab. Diese Mitglieder sind mit dem Gebet geistiger Erkenntnis gekrönt. Sogenannte Geschäftsmethoden genügen nicht zur Verbreitung dieser Bewegung über die ganze Erde. Machthaber handeln leicht willkürlich anstatt prophetischen Eingebungen zu folgen, wodurch dann Regierungen zur Tyrannenherrschaft herabsinken und unerträglich werden, wo sie doch weiter bestehen und sich Achtung und Liebe erwerben könnten. Geistige Triebkraft, die Macht der Erkenntnis, unermüdliches Demonstrieren ist nötig, wobei auch ein gewisser Grad prophetischer Voraussicht nicht fehlen darf. Der Praktiker, der die Kranken befreit, prophezeit und beweist die Wahrheit über den Menschen; das Vorstandsmitglied, das Mitglied des Verwaltungsrates, der Ordner in unsern Kirchen, der Leser, der Bibliothekar, der Lehrer, der Redakteur—ein jeder von ihnen prophezeit an dem ihm angewiesenen Platz, wie die Gottesmänner des Altertums; ein jeder verkündet das Wort, das bei Gott war, das Wort, das Gott war.

Diese Auffassung von der Christlichen Wissenschaft macht ihre Anhänger zu Königen und Fürsten. Sie befähigt sie, Menschen und Völkern das Siegel der Wahrheit aufzudrücken, Einöden in fruchtbare Gegenden zu verwandeln, Wahn gebilde zu verscheuchen, die Opfer des tierischen Magnetismus zu retten, die Getäuschten zu unterweisen, die geistig Begrabenen ans Tageslicht zu bringen und die Toten zu erwecken. Als einer, der Gewalt hat, rüttelt der Christliche Wissenschafter diejenigen auf, die nichts so sehr wünschen, als daß man sie in ihrem Zustand der Untätigkeit, der Tod bedeutet, verharren lasse, und die den Gesetzen der Krankheit und der Beschränkung den ersten Platz einräumen. Der Irrtum will nicht gestört sein, damit er sich wie eine Schlange um sein hilfloses Opfer winden könne. Geistige Gnadengaben, die von Gott kommen, erretten den Menschen von den erdrückenden Umarmungen des Bösen und befreien ihn von geheimen mentalen Einflüssen. Die Welt hat nie zuvor eine solche Freiheit gesehen, wie die Christliche Wissenschaft sie uns bietet.

Während die Welt den physischen Kräften Wert beizumessen sucht, entlarvt die Christliche Wissenschaft die Materie als ein Unding und das Böse als selbst- vernichtend; somit wird das sterbliche Gemüt gerade durch das vernichtet, was es gerne aufbauen möchte. Die Geschichte berichtet nicht nur äußerlich hervortretende Ereignisse, sondern auch die unauffällige Tätigkeit der Propheten, die der Welt Erlösung bringen. In unsern Tagen erfüllt die Christliche Wissenschaft das Gesetz und die Propheten; sie demonstriert die Macht Gottes. Die Seher unsrer Tage durchschauen die Schulgelehrsamkeit, die sich hinter dem Vorwand zu verstecken sucht, daß sie für das Gute eintrete, und sie beweisen durch ihr Heilungswerk, daß die Gesetze des sterblichen Gemüts und die drohenden Ansichten der Welt nicht imstande sind, die geistigen Scharen Gottes zurückzuhalten.

Die erwachte Welt kämpft für ihre Ideale, und der Abstand zwischen den Kämpfern, d. h. zwischen den Streitern Christi und den Knechten des Antichristen, zeigt sich immer deutlicher. Das, worum es sich handelt, wird in der Metaphysik genau bestimmt, und es zeigt sich selbst in physischen Resultaten. Ehe die Entscheidung stattgefunden hat, werden in der öffentlichen Meinung noch große Veränderungen vorkommen. Fragen, die ausgeworfen wurden seit sich die Menschen als denkende Wesen erkannt haben, werden zur endgültigen Entscheidung kommen, und die Antwort auf andre Fragen wird weit näher gerückt sein. Man wird erkennen, daß die Prophezeiungen im Alten und Neuen Testament in unsern Tagen in Erfüllung gehen. Das Neue ersetzt das Alte, das Wahre tritt an Stelle des Falschen, und Freiheit verdrängt die Sklaverei der Sinne.

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