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Als ich im Jahre 1910 an den Niagara Fällen durch die „Höhle der Winde“...

Aus der November 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich im Jahre 1910 an den Niagara Fällen durch die „Höhle der Winde“ ging, zog ich mir eine leichte Verletzung am linken Auge zu. Meine Sehkraft war zeitlebens normal gewesen, und da das Auge ungefähr zwei Wochen nach dem Unfall wieder ganz in Ordnung zu sein schien, dachte ich nicht weiter über den Vorfall nach. Ungefähr ein Jahr später trat ich als Stenographistin in die Geschäftswelt ein und bemerkte zum erstenmal eine leichte Schwäche in dem Auge. Ich kehrte mich zuerst nicht daran, aber die Schwäche schien allmählich zuzunehmen und machte sich binnen einem Jahr deutlich bemerkbar. Gleichzeitig fing das Augenlid an zu jucken, und ich war sehr beunruhigt, da ich fürchtete, daß etwas unter dem Augenlide sei, was die ganze Störung verursachte. Daher ging ich zu einem Augenspezialisten, welcher dann erklärte, die Regenbogenhaut sei entzündet und es sei ärztliche Behandlung nötig. Statt dessen ging ich zu einem christlich-wissenschaftlichen Praktiker, tat aber selbst keine wissenschaftliche Arbeit und las nur das in unseren Zeitschriften, was man mir zu lesen auftrug.

Das Auge wurde allmählich schlimmer, und im Jahre 1913 konnte ich beim Lesen nichts mehr auf demselben sehen, außer wenn die Schrift besonders groß war. Ich hatte fortwährend Schmerzen und mußte mir schließlich Augengläser verschaffen, denn ich konnte meine Arbeit unter keinen Umständen aufgeben. Nach gründlicher Untersuchung erfuhr ich, daß der blinde Punkt durch eine vor Jahren erfolgte Verletzung verursacht worden sein mußte. Der Augenarzt sagte, der Punkt würde nicht wieder verschwinden und das Jucken werde von kernartigen Wärzchen an den Augenlidern verursacht. Ungefähr ein Jahr lang trug ich Augengläser und erhielt während der ganzen Zeit fast beständige Behandlung von dem Praktiker; aber anstatt bei der Heilungsarbeit zu helfen, tröstete ich mich damit, daß ich ja noch das andere Auge hätte, falls ich auf dem einen blind würde. Ich ließ mir von demselben Arzt noch schärfere Augengläser verschreiben, aber gegen Ende des Jahres 1914 war sozusagen alle Sehkraft verschwunden, und ich konnte nichts mehr außer Licht und Dunkelheit unterscheiden. Zu Anfang des Jahres 1915 merkte ich, daß sich die Krankheit auch auf das rechte Auge übertragen hatte.

Ich wurde vor Furcht beinahe wahnsinnig und versuchte die verlorene Zeit durch das Studium der Wissenschaft wieder einzuholen; aber das Lesen verursachte mir solche Schmerzen, daß ich nach meiner Tagesarbeit krank war und infolge der Schmerzen viele Tage zu Hause bleiben mußte. Die Sehkraft in dem rechten Auge schwand so schnell, daß ich die Hoffnung auf Heilung aufgab, alle Freude am Leben verlor und nahe daran war, eine völlige Nervenzerrüttung zu erleben und dem Wahnsinn zu verfallen. Im März des Jahres 1916 sagte einer der besten Augenspezialisten der Stadt, das linke Auge könne nicht mehr gerettet werden, aber er hoffe, das rechte durch besonders scharfe Gläser wiederherstellen zu können. Ich hatte seine Augengläser drei Tage lang getragen, als ich zusammenbrach.

Nun wurde ich nach Bloomington, Illinois, geschickt und zu einem christlich-wissenschaftlichen Praktiker daselbst in Pflege gegeben. Ich war sehr krank. Meine Mutter, die als junge Frau Krankenschwester gewesen war, sagte, allein die Christliche Wissenschaft habe mir das Leben gerettet. Als ich nach Hause geschickt wurde, erteilte mir der Praktiker noch Behandlungen aus der Ferne. Mein Gemütszustand besserte sich rasch, und bald erfolgte die physische Heilung. Während der Tage, die ich in einem dunkeln Zimmer verbringen mußte, wurde ich von Schlaflosigkeit geheilt, und mein allgemeines Befinden wurde besser, bis ich mich wie neugeboren fühlte. Bald konnte ich die Binden und dunklen Gläser ablegen, und die Behandlungen wurden eingestellt, da ich glaubte, nun meine eigene wissenschaftliche Arbeit tun zu können. Aber ich mußte doch noch einmal einen Praktiker hier in der Stadt um Beistand bitten.

Auf dem rechten Auge konnte ich bald wieder sehen, und im September war es wieder ganz normal, so daß ich an die Arbeit zurückkehren konnte, wiewohl ich Gläser tragen mußte. Das linke Auge wurde allmählich besser, und im Februar, als ich merkte, daß mir die Gläser lästig waren, ging ich noch einmal zu dem Spezialisten und fragte, ob ich sie noch nötig hätte. Er untersuchte mich wieder und erklärte meine Augen für geheilt. Der sogenannte blinde Punkt war verschwunden, und mein linkes Auge war ebenso normal wie das rechte. Er sagte, meine Heilung sei eine der außergewöhnlichsten, die ihm je vorgekommen seien, und er fragte mich nach dem Namen des mich behandelnden Arztes. Als er hörte, daß ich nur christlich-wissenschaftliche Behandlungen erhalten hätte, war er sprachlos. Ich habe seither nie wieder Augengläser getragen, und meine Sehkraft ist so gut, wie sie jemals war. Seitdem habe ich mich vollkommener Gesundheit erfreut. Ohne die Christliche Wissenschaft wäre ich heute entweder tod oder blind und von anderen abhängig.

Ist es ein Wunder, daß ich glücklich bin, in diesem Zeitalter zu leben, wo man die Wahrheit praktisch anwenden kann? Warum sollte ich nicht gleich tausend anderen Mrs. Eddy dankbar sein, die uns diese Wahrheit erklärt hat?

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