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Wie man den Wolf fernhält

Aus der November 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das englische Sprichwort, welches den Kampf mit Armut und Mangel als das Streben bezeichnet, den „Wolf“ von der Tür fernzuhalten, legt uns eine tiefere metaphysische Wahrheit nahe als in der Regel angenommen wird. Armut irgendwelcher Art, sei es Mangel an Mitteln, Mangel an Gesundheit oder Mangel an Glück, ist, wie alle materiellen Phänomene, die Kundwerdung einer falschen sterblichen Gedankenrichtung, die mental erzeugt wird. Solches läßt die Christliche Wissenschaft deutlich ersehen. Vom geistigen Gesichtspunkte aus umgibt das unendliche, göttliche Prinzip den Menschen, das Kind Gottes, mit dem Reichtum und der Fülle des reinen Gemüts. Die „Wölfe am Abend,“ von denen der Prophet spricht und die dem menschlichen Bewußtsein die Erkenntnis geistiger Wahrheiten zu rauben suchen, sind nichts weiter als die falschen Vorstellungen des sterblichen Gemüts. Diese Vorstellungen berauben sich selbst; sie verkörpern ihre Armut in dem Mangel an materiellen Dingen, wie er dem menschlichen Gemüt erscheint, oder aber umgekehrt in der Dürftigkeit, die oft dem ruhmlosen Besitz großer materieller Güter anhaftet.

Die Vorstellung, daß das Dasein physisch anstatt metaphysisch sei, erzeugt oft Nachsicht gegen das materielle Selbst und dessen Passionen und führt so manches Mal zu der weiteren Annahme, daß man irgendein Mittel gebrauchen dürfe, sei es auch bedrückend, verräterisch und hinterlistig, um selbstsüchtige Wünsche zur Ausführung zu bringen. Das materielle Phänomen des Überflusses beweist nicht notwendigerweise, daß man den Wolf von der Tür ferngehalten hat. Vielleicht ist genau das Gegenteil der Fall, indem der Wolf zeitweilig die geistige Idee verscheucht hat. Armut kann nichts anderes heißen als das Fehlen der geistigen Erkenntnis Gottes; und dieser Mangel bekundet sich ebenso gewiß durch Hingabe an die Materie, die man aufgehäuft hat, wie durch Hingabe an die Materie, die man fürchtet nicht aufhäufen zu können.

Unter den zwölf Stämmen Israels, durch welche die allen Sterblichen eigenen materiellen Annahmen versinnbildlicht werden, vertritt Benjamin die Kampflust, welche gerne Eroberungen macht. Jakob, Benjamins Vater, sagte von ihm: „Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen, und des Abends wird er Beute austeilen.“ Dieser Vergleich deutet offenbar nicht sowohl körperliche Bekundungen als vielmehr gewisse wolfähnliche mentale Zustände an. Der fleischliche Sinn, welchem selbstsüchtige, habsüchtige, stolze, neidische und grausame Annahmen entspringen, ist der Wolf, dessen Unwirklichkeit bewiesen werden muß, wodurch dann sein Einfluß aus der Erfahrung entfernt wird. Im Glossarium zu „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 582) beleuchtet Mrs. Eddy den Zustand des sterblichen Gemüts, welchen Jakob als Wolf bezeichnet, mit folgenden Worten: „Benjamin (Jakobs Sohn). Eine physische Annahme in bezug auf Leben, Substanz und Gemüt; menschliches Wissen oder sogenanntes sterbliches Gemüt, das der Materie ergeben ist; Stolz; Neid; Ruhm; Illusion; eine falsche Annahme; Irrtum, der die Maske eines Besitzers von Leben, Stärke, Lebendigkeit und von der Macht zu wirken trägt.“

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