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Die Führerschaft des göttlichen Gemüts

Aus der November 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Widerspruch zwischen einem vollkommenen Gott und einer scheinbar unvollkommenen Schöpfung ist den Theologen von jeher ein Stein des Anstoßes gewesen. Diesen gordischen Knoten zerhieb Mrs. Eddy, indem sie bewies, daß Unvollkommenheit, Irrtum, alles Böse, nur als ein falscher Anspruch, als eine scheinbare Lüge oder Verneinung der Wahrheit besteht und daher in keiner Weise zur Schöpfung Gottes gehört.

Von dieser Lüge erzeugt und unterstützt, geht das Drama des sterblichen Daseins der Annahme nach weiter. Es macht verschiedene Stadien des Selbstbetrugs durch, in denen die Täuschung so vollkommen und überzeugend ist, daß aller Verdacht beschwichtigt wird, bis der mesmerische Bann durch die Offenbarung der geistigen Wirklichkeit gebrochen wird. Im dritten Kapitel des ersten Buchs Mose tritt Satan, der angebliche Widersacher, bei seinem ersten Erscheinen auf der Szene in der Verkleidung einer Schlange auf und handelt nach einem schlau ersonnenen Plan, der den Zweck hat, durch Folgerungen, die von einer falschen Voraussetzung ausgehen, das Denken zu vergiften und eine falsche Entscheidung herbeizuführen. Die Darlegungen in dieser Allegorie veranschaulichen die Art und Weise, wie das Böse, das die Eigenschaften des Guten beansprucht, sich als wahr und wirklich Anerkennung zu verschaffen sucht. Die Tatsache, daß der Widersacher ein mutmaßlicher Charakter und keineswegs eine wirkliche Person oder ein wirkliches Werkzeug ist, beeinflußt durchaus nicht die vorliegende Frage in ihren praktischen Beziehungen. Es ist die gleiche Behandlung nötig, ob nun ein falsches Argument durch eine Person zum Ausdruck zu kommen scheint, oder ob es sich in unartikulierter Weise geltend macht.

Der schlimmste Feind ist nicht einer, der offen und ehrlich kämpft, sondern einer, dessen Absichten unter Vorwänden und Ausreden versteckt sind. Der Wolf in Schafskleidern hat die größere Macht, den Sterblichen zu schaden. Da das sterbliche Denken im besten Falle in ein Gewebe der Unwissenheit und des Selbstbetrugs verwickelt ist, so ist mehr nötig als eine allgemeine Bekräftigung der Wahrheit des Seins, wenn die Täuschung des Irrtums aufgedeckt werden soll. Die vielerlei Arten der Vorstellung müssen bei ihrem Erscheinen an der Oberfläche eine nach der anderen vorgenommen und vor dem Richterstuhl der geistigen Erkenntnis verhört werden.

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