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Damit die Menschen sehen mögen

Aus der November 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die heutigen Tage sind nicht nur für Nationen und Völker, sondern auch für Kirchen und Religionen eine schwere Prüfungszeit. Wie nun erfreulicherweise zu ersehen ist, besteht die Kirche der Christlichen Wissenschaft die Probe derart, daß durch sie sicherlich der Tag schneller herbeigeführt wird, an dem alle Menschen die Verkörperung und den Sinn der wahren Kirche erkennen und anerkennen werden, die Mrs. Eddy auf Seite 583 von Wissenschaft und Gesundheit als den „Bau der Wahrheit und Liebe“ bezeichnet.

Daß die offiziellen Schriften der christlich-wissenschaftlichen Kirche mit zu den ersten gehörten, die ankündigten, daß es sich in dem großen Weltkriege im Grunde genommen nicht um einen Kampf zwischen Völkern, sondern um einen Kampf zwischen richtigen und falschen Ideen handele, ist eine Tatsache von besonderer Bedeutung und Wichtigkeit. Ein solcher Kampf läßt keine vernunftgemäße Neutralität zu. Die Christlichen Wissenschafter kennen die unwiderstehliche Neigung richtiger Gedanken, sich „nach ihrer Art“ zu vermehren, sowie auch die Neigung unrichtiger Gedanken, die reproduktive Tätigkeit des Guten nachzuahmen, weshalb sie auch imstande sind, weit über die Entwicklung materieller Zustände hinauszublicken und so an jedem Erwachen der Menschheit zur Erkenntnis der wahren Streitfragen, um die es sich handelt, teilzunehmen. Sie werden natürlich so weiterfahren und dadurch sowie auf manch andere Weise ihr Recht begründen, für die Kirche einzutreten, die „den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt, und die das Menschengeschlecht hebt,“ wie wir auf der bereits erwähnten Seite lesen.

Denen, die erwartet hatten, daß sich die Christlichen Wissenschafter angesichts einer großen menschlichen Krise sozusagen in einem Irrgarten der Hypermetaphysik verlieren würden, hat der Krieg manche nützliche Überraschungen gebracht. Sie mögen z. B. beobachtet haben, wie prompt der Vorstand der Christlichen Wissenschaft die Suggestion des Feindes aufdeckte und öffentlich brandmarkte, daß die Lehren der Christlichen Wissenschaft als Basis benützt werden könnten, um Befreiung vom Militärdienst zu beanspruchen. Von anderen wichtigen Entwicklungen brauchen nur einige angeführt zu werden. Die Gelegenheit, die sich der Kirche der Christlichen Wissenschaft bot, in der Armee und der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika durch christlich-wissenschaftliche Kapläne offizielle Vertretung zu erlangen, wurde sofort ergriffen. Seit Ausbruch des Krieges in Europa hat der Kriegsunterstützungsfonds Der Mutter-Kirche eine ungeheure Menge nützlicher materieller Gegenstände zur Verteilung an leidende und mittellose Opfer des Krieges in vielen Ländern gelangen lassen. Fleißige Arbeiterinnen des Fürsorgeversandtkomitees fertigen Tausende von gestrickten und genähten Kleidungsstücken an und versenden sie als Boten der Liebe und des Wohlwollens an diejenigen, die in Schützengräben, in Hospitälern und in schwerbetroffenen Heimstätten ihr großes Opfer für die Freiheit der Menschheit bringen. Das Wohlfahrtskomitee für Soldatenlager, das von Der Mutter-Kirche und den Zweig-Kirchen unterstützt wird und das in den Lagern oder anderen militärischen Einrichtungen von tätigen Menschenfreunden vertreten wird, hilft in jeder erdenklichen richtigen Weise den Männern in der Armee, die für eine gerechte Regierung eintreten.

Es sollte nicht überraschen, daß die Christlichen Wissenschafter die Suggestion zurückwiesen, daß ein materieller menschlicher Körper eher als ein materielles Kirchengebäude beanspruchen könne, dem rechtmäßigen menschlichen Dienst entbunden zu werden. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft macht es vollkommen klar, daß man kein Recht hat, sich einen Christlichen Wissenschafter zu nennen, wenn man nicht die Früchte des Christentums aufweisen kann, die von den Menschen als gute anerkannt werden. Alles, was menschliche Not unbeachtet läßt, geht des Rechtes verlustig, sich „christlich“ zu nennen. Auf Seite 25 von Wissenschaft und Gesundheit finden wir die Versicherung: „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar.“ Ist es somit unbillig, zu erwarten, daß sich die Göttlichkeit der Christlichen Wissenschaft in der Menschenliebe der Christlichen Wissenschafter offenbare?

Eine Kirche, zu deren autorisierten Schriften eine große tägliche Zeitung gehört, die die Ereignisse der ganzen Welt berichtet, würde schwerlich ihre Anhänger darin bestärken wollen, es an tätigem und liebevollem Interesse an menschlichen Angelegenheiten fehlen zu lassen. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die den Christian Science Monitor ins Leben rief, sagte (Miscellany, S. 352): „Es ist mein Wunsch, daß jeder Christliche Wissenschafter und so viele andere Menschen wie möglich auf unsere tägliche Zeitung abonnieren und sie lesen.“ Jede Ausgabe dieser Zeitung bringt die Menschen und die Christliche Wissenschaft in nähere Berührung mit einander und ruft gegenseitiges Interesse hervor, das oft auf die überraschendste Weise Einigkeit im Denken und Handeln zur Folge hat. Voller Erstaunen findet der Christliche Wissenschafter, der den Monitor liest, wie sehr sich die Bestrebungen der Welt dem Rechten nähern, und der sogenannte Außenstehende, der den Monitor liest, ist ebenso oft überrascht, wenn er sieht, wie viele Gesichtspunkte er mit dem Christlichen Wissenschafter gemein hat.

Die erwähnten Kriegsunterstützungstätigkeiten sind insofern wichtig, als sie beweisen, daß die Christliche Wissenschaft das Christentum nicht herzlos gemacht, sondern es im Gegenteil mit größerer Liebe erfüllt hat. Sie beweisen, daß die Kirche der Christlichen Wissenschaft den Dank nicht vergessen hat, den sie den Regierungen und Völkern schuldet, die kein Opfer scheuten, wie groß es auch sein mochte, um eine Atmosphäre bürgerlicher und religiöser Freiheit zu schaffen, in der sich die Blüte der Christlichen Wissenschaft vor den Augen der Menschen entfalten konnte.

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