Das Studium der Christlichen Wissenschaft hat mir wenigstens einen Schimmer von des Menschen Einssein mit Gott gebracht. Ich wandte mich dieser Lehre nicht zwecks körperlicher Heilung zu, sondern weil ich täglich Zeuge dessen war, was diese Wahrheit in dem Leben anderer bewirkte. Schon als Kind fiel es mir schwer, dem Glauben der Väter beizupflichten, und wiewohl mich eine der älteren Kirchen als Mitglied aufgenommen hatte, interessierte ich mich doch nicht im geringsten für ihre Lehren. Im Mannesalter entfernte ich mich von jeder Kirchengemeinschaft und verspottete religiöse Bräuche und diejenigen, die sie befolgten. Mit Ausnahme de Stunden, die ich meiner Ausbildung widmete, benutzte ich jeden freien Augenblick zum Suchen nach weltlichen Freuden und Genüssen, aber vergebens. Ich probierte alle sogenannten materiellen Vergnügungen aus, mit dem Ergebnis, daß ich einige völlig reizlos, andere aber verlockend fand, und letztere wurden mir dann zu schlechten Gewohnheiten.
Nach meiner Heirat übte meine Frau, eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft, einen beruhigenden Einfluß auf mich aus, und ich fing an, obgleich ich mental Widerstand leistete, mich einer ganzen Reihe von Dingen, die ich tat und dachte, zu schämen. Dies veranlaßte mich, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ zu lesen, um mehr von der Religion meiner Frau kennen zu lernen. Da aber gerade zu jener Zeit unser erstes Kind starb, so stellte sich bei mir eine Reaktion ein, die sich darin äußerte, daß ich nichts mehr mit der Christlichen Wissenschaft zu tun haben wollte. So setzte ich einige Jahre mein altes Leben fort. Dann wurden uns noch zwei weitere Kinder unter dem Einfluß der Christlichen Wissenschaft geboren und in dieser Lehre erzogen, denn das Vertrauen meiner Frau auf Gottes Liebe war niemals erschüttert worden. Unser ältestes Kind ist jetzt sieben, das jüngere fünf Jahre alt, und keins hat je einen Tropfen Medizin eingenommen oder ist je von einem Arzte behandelt worden, mit Ausnahme der obligatorischen ärztlichen Untersuchungen in der Schule, einschließlich des Impfens.
Vor etwa fünf Jahren trat ein Ereignis ein, das sofortiges Handeln meinerseits nötig machte, da den mir Nahestehenden Verlust und Unheil drohte. Ich schien der einzige zu sein, an den sie sich in dieser Notlage wenden konnten. Nachdem ich den Sachverhalt sorgfältig geprüft hatte, kam ich zu der Erkenntnis, daß menschliche Hilfe, wie sie Philosophie und andere Theorien bieten, deren eifriger Schüler ich gewesen war, in solchen schweren Prüfungszeiten nicht helfen können. Und so wandte ich mich denn von neuem Gott zu. Im Innern aber fragte ich mich, ob es wohl einen Zweck hätte, Gottes Hilfe zu erflehen, nachdem ich solch ein Leben geführt hatte. Anstatt nur gleichgültig Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, nahm ich jetzt gewissenhaft das Studium der Bibel mit Hilfe des Quarterly und des Lehrbuches in Angriff, und ich brauch wohl kaum zu sagen, daß das scheinbare Problem zu völliger Zufriedenheit gelöst wurde. Seither ist die Christliche Wissenschaft mir alles in allem gewesen.
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