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Das Säen des Samens

Aus der Juli 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wegen des Weltkrieges ist das Säen gegenwärtig von noch größerer Wichtigkeit als gewöhnlich. Wie wird die Ernte ausfallen? Offenbar gemäß der Art des Samens, der Beschaffenheit des Bodens und des Eifers beim Arbeiten. Gott muß das Pflanzen und Bewässern Seines Weinbergs überwachen, damit in demselben reiche Frucht und Freude die Fülle zur Reife komme. Die Menschen müssen den Boden ihres Bewußtseins mit Pflug und Egge bearbeiten, so daß er den Samen aufnehmen kann, und es müssen Arbeiter da sein. Jesus sagte einstmals, als er die verschmachtende Volksmenge überblickte: „Die Ernte ist groß, aber wenig sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Diese Klage, daß der Arbeiter wenige seien, hört man auch zur heutigen Stunde in den Ackerbau treibenden Gegenden, denn der Krieg hat viele vom Felde weggerufen. Es ist daher an der Zeit, daß man den Herrn der Ernte bitte, der Not abzuhelfen.

Die Christlichen Wissenschafter erkennen, daß Menschen und Völker geistig vorbereitet sein müssen, ehe der durch Haß und Furcht erzeugte künstliche Mangel beseitigt werden kann. Beim geistigen Pflanzen ist der Vorgang umgekehrt wie beim materiellen Ackerbau. Man muß erst sammeln, ehe man säen kann, von Gott empfangen, ehe man an andere auszuteilen vermag. Überträgt man das Problem des erfolgreichen Erntens ins Metaphysische, so erkennt man als erstes Erfordernis die Empfänglichkeit des menschlichen Bewußtseins für die ewigen, geistigen Tatsachen des Seins. Hinsichtlich des Ackerbaus kommt eine dieser Tatsachen in der Bibelstelle zum Ausdruck, wo es heißt, Gott habe „jede Pflanze im Felde“ geschaffen, „ehe sie noch in der Erde war“ (nach der englischen Bibelübersetzung). Mrs. Eddy legt diese Stelle in Wissenschaft und Gesundheit (S. 520) wie folgt aus: „Hier haben wir die nachdrückliche Erklärung, daß Gott alles durch Gemüt und nicht durch die Materie schafft — daß die Pflanze nicht infolge des Samens oder des Bodens wächst, sondern weil Wachstum das ewige Geheiß des Gemüts ist.“ Die wahre Pflanze hat Teil an dem Wesen ihres Schöpfers, Gottes, des göttlichen Gemüts und dessen Idee, nicht an dem Wesen der Materie. Ein weiter Ausblick auf eine Tätigkeit zum Wohle der Menschheit öffnet sich daher vor dem Landmann-Metaphysiker, der in Übereinstimmung mit dem Gesetz des göttlichen Gemüts mental sammeln, ernten und säen lernt, ehe er den Samen in die Erde sät. Auf diese Weise kann der Ackerbau von den falschen Annahmen des sterblichen Gemüts befreit werden, welche die Pflanze der Vernichtung durch Frost oder Trockenheit, durch Brand oder Meltau preisgeben.

Die Welt will nicht zugeben, daß beim Säen des Samens geistige Erkenntnis nötig ist, um diesen vor den Angriffen einer bösartigen Manipulation zu bewahren. Es ist dies eben etwas, was sie samt so vielem anderem während dieses Weltsturms lernen muß. Das ganze Problem ist auf die Frage zurückzuführen: Was ist Ursache? Ist Gott Gemüt, oder ist Er Materie? Diese Frage hat die Christliche Wissenschaft längst für alle klar denkenden Menschen beantwortet. Das Gemüt erschafft und lenkt das Weltall, und dieses schließt „jede Pflanze auf dem Felde“ ein. Es ist daher unmöglich, Gottes Pflanze zu schützen, während man Gott selber außer acht läßt. Indem die menschliche Vorstellung materielle Speise fordert, macht sie es allerdings nötig, daß der Same in die Erde gepflanzt werde. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 183): „Kann der Landmann — der Annahme nach — eine Ernte erzielen, ohne den Samen zu säen und dessen Keimen den Naturgesetzen entsprechend zu erwarten? Die Antwort ist nein; und doch belehrt uns die Schrift, daß Sünde oder Irrtum erst den Menschen dazu verdammt hat, das Feld zu bauen, und dann weist sie darauf hin, daß Gehorsam gegen Gott diese Notwendigkeit beseitigen wird.“

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