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„Dein Reich komme“

Aus der Juli 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft hatte einst eine Patientin, deren Leben durch einen Fehler, den jemand begangen zu haben schien, mehrere Jahre lang verbittert wurde. Nachdem er längere Zeit versucht hatte, das Gefühl der Bitterkeit und des Grolls auszurotten, schaute er der Patientin in die Augen und fragte ruhig: „Sind diese schrecklichen Dinge, die Sie mir da erzählen, je im Reich Gottes, im Reich der Liebe vorgekommen?“ Diese Frage erwies sich als ein Meisterzug der Wahrheit, sie bewirkte die fast augenblickliche Heilung der Patientin, nachdem sie sich jahrelang mit diesem Problem abgemüht hatte. Ja noch mehr: die neue Gedankenrichtung belebte ihr Bewußtsein von neuem und reinigte es in mancherlei Weise von mentaler Stumpfheit und Teilnahmlosigkeit.

Wie leicht hangen wir doch an gewissen Erfahrungen der Vergangenheit, und wie ungern geben wir ihre Unwirklichkeit zu, selbst wenn diese bewiesen ist. Falls wir glauben, daß wir immer noch an ihren Folgen leiden, müssen wir noch ein wenig weiter zurückgehen und uns fragen, ob diese Disharmonien je im Reich der Liebe vorgekommen sind. Wenn nicht, dürfen wir dann unseren Blick auch nur einen Moment zurückwenden und das betrachten, was in Wirklichkeit nie dagewesen ist? Ganz entschieden nicht. Sind wir über diesen Punkt im klaren, so müssen wir unsere ganze Aufmerksamkeit der durch die Christliche Wissenschaft erleuchteten Zukunft widmen.

Laßt uns des Vaters Hand ergreifen und anfangen, dieses neuentdeckte Gebiet, das so einladend aussieht, vertrauensvoll zu erforschen. Er hat uns hinsichtlich desselben viele Verheißungen gegeben, und jedesmal, wenn wir Ihn beim Wort nahmen, haben wir ihre Wahrheit bewiesen. Welch herrliches Vorrecht ist es doch, in diesem Reich der Liebe leben zu dürfen. Wir haben das gottverliehene Recht, einem jeden Eindringling die Tür zu verschließen. Durch das Studium von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy, lernen wir, wie wir die Betrüger, die falschen Gedanken sogleich entdecken können, und indem wir unserer Führerin Rat befolgen: „Liebe Christliche Wissenschafter, haltet euer Bewußtsein so mit Wahrheit und Liebe erfüllt, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht in dasselbe eindringen können“ (Miscellany, S. 210), nehmen wir unseren rechtmäßigen Platz ein in diesem neuen Reich. Wir handeln dadurch auch dem Rat des Paulus gemäß, zu vergessen, „was dahinten ist.“

Und wie verhält es sich mit denen, die erkannt haben, daß sie schon jetzt in diesem Reich sind? Es wurde uns früher gesagt, daß wir durch das Tor, genannt Tod, gehen müßten, um in den Besitz der unser harrenden Herrlichkeit gelangen zu können. Die Christlichen Wissenschafter jedoch wissen, daß dem nicht so ist. Auf der ganzen Welt haben viele von ihnen dieses herrliche Reich der Liebe bereits gefunden und sind in dasselbe eingegangen, ja sie wohnen da so glücklich und zufrieden, daß die Welt es mit Verwunderung beobachtet. Die Welt kann es nicht begreifen; aber sie spürt die warme Berührung der mitleidsvollen Christus-Liebe, die von aufrichtigen Christlichen Wissenschaftern täglich, ja stündlich wiedergespiegelt wird. Unsere Führerin schreibt auf Seite 312 von „Miscellaneous Writings“: „O möge die Liebe, die geredet wird, gefühlt werden.“ Wir wollen wachsam sein, damit wir uns nicht in Selbstgerechtigkeit hüllen und uns nicht einbilden, wir seien wissenschaftlich, während diejenigen um uns her aus Mangel an Liebe darben. Sollten wir ihnen nicht Liebe in einer Weise darbieten, die sie verstehen können, und uns dabei bewußt sein, daß es die reine, selbstlose Christus-Liebe ist, mit der wir ihr Leben bereichern? Wir sowohl wie sie werden alsdann erkennen lernen, was heißt, in diesem Reich der Liebe zu wohnen.

Was der Welt heute besonders Not tut, ist Liebe; nie zuvor war dieses Bedürfnis so groß. Widmen wir uns daher als Christliche Wissenschafter von neuem dem Dienste des Meisters; gehen wir mit neuem Eifer im Weinberg des Herrn an die Arbeit. Dadurch helfen wir den Tag herbeiführen, wo die Menschen aus allen Weltgegenden in Rechtschaffenheit und Frieden im Reich Gottes, im Reich der Liebe, beieinander wohnen werden.

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