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Ich wandte mich nicht wegen physischer Heilung der Christlichen Wissenschaft...

Aus der Juli 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich wandte mich nicht wegen physischer Heilung der Christlichen Wissenschaft zu, sondern weil ich ein tiefes Verlangen hatte, Gott zu erkennen; und als ich durch die Lehren der. Christlichen Wissenschaft Sein Reich gefunden hatte und in dasselbe eingegangen war, fiel mir das von Christus Jesus verheißene „solches alles“ in dem Verhältnis zu, wie mein Bewußtsein bereit war, den Segen zu empfangen. In den zehn Jahren vor dieser Zeit ließ meine Gesundheit sehr zu wünschen übrig, und ich hatte, um ein Schriftwort zu gebrauchen, „viel erlitten von vielen Ärzten,“ ohne daß mir dauernd geholfen wurde. Eine Nervenzerrüttung, an der ich drei Monate lang litt, hinterließ ein solch akutes Herzleiden, daß ich oft das Bewußtsein verlor. Auch litt ich heftig an Krampfadern, Neuralgie und einem gefährlichen organischen Übel. Für eine junge Frau, auf der die Verantwortung eines Heims und kleiner Kinder lastete, war der Ausblick nichts weniger als ermutigend.

Der Sitte gemäß hatte ich mich in meinen Mädchenjahren einer Kirche angeschlossen, aber was mich anzog, waren allein die gesellschaftlichen Beziehungen. Später, als mein Mann an den Tätigkeiten der Kirche regen Anteil nahm, fing ich an, über die tiefere Bedeutung von Kirchenmitgliedschaft nachzudenken. Es verlangte mich nach einem Christentum, das so praktisch war, wie meine Hausarbeit; es verlangte mich nach Frieden und Harmonie und Gerechtigkeit in meinen menschlichen Angelegenheiten; aber als ich um Brot bat, wurde mir ein Stein gegeben. Es wurde mir gesagt, Gott sende Krankheit und Elend, um den Charakter zu stärken und zu bilden. Als ich als Mutter für die tägliche Erziehung und den täglichen Schutz meiner Kinder Hilfe und Führung suchte, wurde mir gesagt, daß „der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied“ heimgesucht werde. Enttäuscht und mit Aufruhr und Groll im Herzen trat ich aus der Kirche aus und ließ mein Boot auf dem Meer des Zufalls dahintreiben. Materielle Hilfsmittel, Willenskraft, blinder Glaube ließen mich ebenfalls im Stich, und ein Jahr lang war mein Glaube wie ein „Pendel, der unbeständig zwischen nichts und etwas hin und her schwingt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 23). Mein körperlicher Zustand war nichts im Vergleich zu dem mentalen Aufruhr — der Furcht, der Entmutigung und dem Zweifel, die mich Tag und Nacht verfolgten. Ich hatte das Gefühl, daß es hinter all dieser Disharmonie eine Wirklichkeit gebe; aber daß sie diesseits des Grabes zu erreichen sei, kam mir nie in den Sinn.

Als auch die letzte materielle Stütze versagt hatte, fand ich eines Tages einen Christian Science Sentinel, und an diesem Tag begann meine Wiedergeburt. Von der Christlichen Wissenschaft kannte ich nichts als den Namen, doch war ich gegen dieselbe nicht voreingenommen. Es verlangte mich nach Gott, und auf welche Weise ich Ihn fand, war mir gleich. Die körperlichen Heilungen, von denen die Zeugnisse handelten, sprachen mich weniger an als die Freude und der Friede, der durch sie zum Ausdruck kam. Wenn diese Leute eine Religion gefunden haben, die ihre Notdurft stillt, dachte ich, so kann auch ich sie finden. Ich hatte das Gefühl, daß, wenn ich Gott finden und Ihn erkennen könnte, ich meinen kranken Körper gerne mit mir herumtragen würde; aber die Wahrheit verrichtet nicht halbe Arbeit. Des Meisters Verheißung: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so ... werdet [ihr] die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen,“ ist auf alle Zeit wirksam. Am selben Tage suchte ich eine Christliche Wissenschafterin auf, um mir Auskunft erteilen zu lassen über das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy. Sie lieh mir das Buch, mit der Bemerkung, es würde mich über Gott, welcher Liebe ist, und über des Menschen Beziehung zu Ihm aufklären.

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