„Die Zeit für Denker ist gekommen. Unabhängig von Glaubenslehren und altehrwürdigen Systemen pocht die Wahrheit an die Pforte der Menschheit“ (Wissenschaft und Gesundheit, Vorw. S. vii). Diese inspirierten Worte Mary Baker Eddys waren wie ein Weckruf für mich, als ich sie vor einigen Jahren zum ersten Mal las. Ich hatte gerade mein Söhnchen verloren und war sehr kummervoll und entmutigt. Zu meinem Troste bedurfte es mehr als der altehrwürdigen Systeme.
Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft lieh mir in sehr liebreicher Weise eine Bibel und ein Exemplar von „Wissenschaft und Gesundheit“, die ich studieren sollte. Das Lesen dieser Lehrbücher bewirkte einen großen Wandel in meinem Denken, und ich begann zu verstehen, daß die Liebe, die wir geben, mehr zu unserer geistigen Entfaltung beiträgt, als die Liebe, die wir empfangen.
Die Bibel, die ich vorher nicht verstanden hatte, wurde im Lichte von „Wissenschaft und Gesundheit“ erleuchtet, und ich begann, eine christlich-wissenschaftliche Kirche zu besuchen, wo ich mehrere Heilungen erlebte. Durch die Gottesdienste und die Hilfe eines Ausübers wurde ich von Luftröhrenkatarrh, chronischer Ohrenentzündung, inneren Schmerzen, die Anfälle von Atemnot verursachten, und Kopfschmerzen geheilt. Eines Nachts wurde ich von heftigen Schmerzen im ganzen Körper ergriffen. Ich rang damit allein bis zum Morgen, indem ich mir die Bedeutung der folgenden inspirierten Worte klarmachte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 14): „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie — und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist.“ Am Morgen konnte ich mich nicht gerade aufrichten, aber ich weigerte mich, diesen Zustand anzuerkennen. Gegen Mittag fühlte ich mich jedoch ganz frei von der Beschwerde und war imstande, zu Fuß einen wichtigen Ausgang zu machen, leichten Herzens und dankbar.
Meine Angehörigen und ich wurden während des Krieges gar manches Mal beschirmt. Eine Bombe explodierte auf der Straße, ganz in meiner Nähe, ohne mich im geringsten zu erschrecken. Der 91. Psalm war mir zu der Zeit eine große Hilfe.
Ich möchte hier noch eine Heilung von Taubheit erwähnen. Da ich wußte, daß auf Gottes Stimme zu lauschen, die Beschwerde heilen würde, studierte ich die geistige Bedeutung von Ohren, die unsere Führerin Mrs. Eddy uns auf Seite 585 im Glossarium des Lehrbuchs gegeben hat. Einige Tage später hörten wir über den Sender Luxemburg eine christlich-wissenschaftliche Radioübertragung, und ich saß ganz dicht am Radioapparat, indem ich mich bemühte, mir der geistigen Verbundenheit mit den Christlichen Wissenschaftern in Der Mutterkirche und überall bewußt zu sein. Als das Programm zu Ende war, entdeckte ich, daß ich das Gehör wiedererlangt hatte. Meine Angehörigen freuten sich mit mir, und vereint priesen wir Gott.
Ich bin dankbar für den Beistand, der mir zuteil wurde, als ein geliebtes Wesen von uns schied, doch noch dankbarer bin ich für das geistige Wachstum, das ich durch das Studieren der Werke Mrs. Eddys und das Betätigen der Wahrheit, die sie offenbaren und die die Welt aus ihrer Knechtschaft erlöst, erlebt habe. Ich bin unserer Führerin tief dankbar, die mit unübertroffenem Mut einer feindlichen Welt gegenübertrat, um die Wahrheit zu verkünden, und für alle Schriften, die sie uns hinterlassen hat, einschließlich des Handbuchs Der Mutterkirche, das uns wie ein Leuchtturm auf unserer Wanderung zum Geistigen hin leitet. Auch bin ich all den Mitarbeitern in unserer Bewegung sehr dankbar, und ich freue mich, ein Mitglied Der Mutterkirche und einer christlich-wissenschaftlichen Vereinigung zu sein und Klassenunterricht gehabt zu haben. — Straßburg (Niederrhein), Frankreich.
