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Arbeite ohne Sorge

Aus der Oktober 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wirken des göttlichen Gemüts ist mühelos. Es ist die harmonische Entfaltung geistiger Ideen. Gott hat schon alles getan, und was Er gemacht hat, ist vollkommen. Er ist das wandellose Höchste Wesen, das die Angelegenheiten des Weltalls immerdar entfaltet. Wie wir im Johannes-Evangelium lesen (1:3): „Alle Dinge sind durch dasselbe [Gottes Wort] gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht was gemacht ist.“

Der geistige Mensch, die unkörperliche Idee Gottes, spiegelt das mühelose Wirken des göttlichen Gemüts wider. Die Ideen des Menschen fließen ihm vom Gemüt zu, und seine Fähigkeit stammt von Gott. Die Aufgabe des Menschen ist, Gott widerzuspiegeln, Sein Zeuge zu sein. Wenn wir das Gemüt widerspiegeln, das Gott ist, durch den Ausdruck solcher Eigenschaften, wie Intelligenz, Liebe, Gründlichkeit und Genauigkeit, so ist das Bewußtsein vollkommener Tätigkeit unser eigen.

Falsches Verantwortungsgefühl beruht auf der irrigen Voraussetzung, daß wir körperliche Wesen sind, die gewisse Resultate zustande bringen müssen, und zwar durch unsere eigene mentale oder körperliche Arbeit innerhalb der Grenzen von Zeit und Raum. Wahres Wirken findet in der zeitlosen Unendlichkeit des geistigen Seins statt und kann nicht materiell bemessen oder vorgeschrieben werden. Diese Wirksamkeit wird durch Gottes Gesetz der vollkommenen Ordnung und Zusammenarbeit regiert. In dem Maße, wie wir diese geistigen Tatsachen erfassen, sind wir imstande, nicht nur mehr im menschlichen Leben zu leisten, sondern auch unser geistiges Gleichgewicht und unsere Überlegenheit zu bewahren. Wenn wir die Intelligenz Gottes widerspiegeln, so handeln wir mit Entschiedenheit und gesundem Menschenverstand. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 515): „Alles, was Gott gibt, bewegt sich in Übereinstimmung mit Ihm und spiegelt Güte und Kraft wider.“

In dem Maße, wie wir erkennen, daß alle Menschen in Wirklichkeit das eine vollkommene Gemüt zum Ausdruck bringen, werden bessere Beziehungen das Ergebnis sein. Wenn wir an der Vollkommenheit Gottes festhalten, verstehen wir die wirkliche Natur des Menschen und lieben wir, was wir erschauen. Wir machen uns die von Gott verliehene Weisheit zunutze, um uns harmonisch zu leiten, und finden Zeit für Taten der Liebe. Wenn wir das göttliche Gemüt als unser Gemüt demonstrieren, so können wir jedweden Betrug des sterblichen Gemüts durchschauen und abwenden. Wenn wir bewußt mit der Wahrheit und Liebe verbunden sind, so bekunden wir spontan die Eigenschaften der Freundlichkeit und der Sorgfältigkeit.

Das göttliche Prinzip verlangt niemals von uns, daß wir mehr tun als wir mit Liebe, Freude und Dankbarkeit tun können. Wenn wir scheinbar mehr zu tun haben, als wir eigentlich leisten können, so sollten wir unsere von Gott verliehene Intelligenz auf das Problem anwenden. Wir können Wege finden, nach einem gewissen System zu arbeiten, so daß unsere Aufgaben mit größerer Geschwindigkeit erfüllt werden können. Wenn uns eine neue Aufgabe entgegentritt, so sollten wir uns klarmachen, daß das unendliche Gemüt uns Weisheit verleiht, und daß die Weisheit uns zeigen wird, wie wir unnötige Anstrengungen in der Ausführung dieses Unternehmens vermeiden können. Und wir sollten uns vergewissern, daß wir nicht unsere Nützlichkeit dadurch verringern lassen, daß wir Aufgaben übernehmen, die von jemand anderem getan werden sollten. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1900 sagt Mrs. Eddy (S. 8): „Nützlichkeit bedeutet, sowohl für euch selbst wie für andere das Rechte zu tun. Wir verlieren einen Prozentsatz dessen, was wir unserer eigenen Wirksamkeit schulden, wenn wir Aufgaben übernehmen, die anderen zustehen.“

Wir müssen uns dessen bewußt bleiben, daß wir dem Prinzip dienen, nicht menschlichen Wesen oder dem sterblichen Gemüt. Es muß uns möglich sein, mit Würde, Freiheit und Selbstachtung zu arbeiten. Wir dürfen uns nicht dazu hergeben, in Unternehmen mitzuwirken, die nicht von den höchsten Prinzipien regiert werden, und so Knechte des sterblichen Gemüts zu sein. Wir lesen im Römerbrief (6:16): „Des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid.“ Wie wichtig ist es also, nur dem göttlichen Prinzip gehorsam zu sein! Laßt uns niemals aus den Augen verlieren, daß unsere Hauptaufgabe darin besteht, in erleuchtetem Verständnis zu bleiben und die göttliche Liebe widerzuspiegeln.

Eine Anfängerin im Studium der Christlichen Wissenschaft fühlte sich belastet und beunruhigt wegen großer Schwierigkeiten, die sich in ihrem selbstgewählten Beruf darzubieten schienen. Sie fürchtete, daß sie nicht durchhalten könnte. Als sie einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft in allen Einzelheiten die Umstände schilderte, mit denen sie zu kämpfen hatte, fragte er: „Was macht das aus?“

Die junge Frau war zuerst erstaunt über diese Frage, doch dann verstand sie, daß der Ausüber nicht sagen wollte, daß es unwichtig sei, gute Leistungen in unserem Beruf zu erzielen, sondern, daß er nur ihre Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken wollte, daß kein solcher Aufruhr in der geistigen Wirklichkeit stattfand, wo alles vollkommene Harmonie ist. Als er ihr die Wahrheiten des Seins erläuterte, fiel die ganze Sorgenlast von ihr ab. Sie erkannte, daß, in Wahrheit, nur das eine Gemüt sie und ihre Mitarbeiter vollkommen regierte. Sie nahm ihre Arbeit mit neuem Eifer und neuer Freude wieder auf, und die Harmonie wurde wiederhergestellt. Kurz darauf wurde sie von ihren Vorgesetzten anerkennend erwähnt wegen der ausgezeichneten Erfüllung ihrer Aufgaben.

Wissenschaftliches Bewußtsein, wie wir es durch den Christus, die Wahrheit, erlangen, versteht Gott und bekundet Gott. Gottes Vorsatz wird von Seinem Ebenbild, dem Menschen, zum Ausdruck gebracht. Christus Jesus sagte (Jah. 14:10): „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke.“ In dem Maße, wie wir unseren Gesichtspunkt umwandeln, von der Vorstellung eines Sterblichen, der um seine Versorgung ringt, zur Erkenntnis, daß wahres Wirken in der Offenbarung der eigenen Natur des Gemüts besteht, hören wir auf, zu drängen und zu treiben. Wir sind bereit, das Gemüt durch uns selbst und unsere Angelegenheiten in Erscheinung treten zu lassen. Wir verstehen, daß unsere Pflichten gut getan werden müssen, denn alle rechtmäßige Arbeit ist Gottes Werk. Wir wissen, daß der unbegrenzte Plan der Entfaltung des Gemüts seine eigene Versorgung in sich trägt. Die Ideen des Gemüts werden von dem Gemüt versorgt. Wenn wir eins sind mit dem unendlichen Geist, so sind wir auch verbunden mit aller Substanz. Dieser richtige Standpunkt bewirkt die Heilung eines falschen Geschäftssinnes, und unsere Arbeit wird gleichzeitig erfreulich und in befriedigender Weise gewinnbringend.

Wir müssen uns selbst mit der Widerspiegelung des Geistes identifizieren, um unsere menschlichen Unternehmungen unter das Gesetz der harmonischen Regierung des göttlichen Gemüts zu bringen. Diese richtige Identifizierung ist unser wissenschaftlicher Schutz vor den Suggestionen der Furcht und der Unzulänglichkeit. Wenn wir keine endliche, persönliche Vorstellung von unserer Selbstheit haben, so fühlen wir keine falsche Verantwortlichkeit. Wir überlassen es dem Plan der göttlichen Liebe, sich durch seine eigene Triebkraft zu entfalten. Menschlich gesprochen können wir nichts tun, um die Wirksamkeit der Liebe zu beschleunigen oder zurückzuhalten.

In dem Maße, wie der menschliche Wille unterdrückt wird, und wir unser Leben von dem Willen Gottes regieren lassen, sind wir verbunden mit Gott, der Quelle aller Fähigkeit und allen Erfolges. Wenn es unser Zweck und Ziel ist, Gott zu verherrlichen, werden wir mit der Sicherheit des Erfolges arbeiten; und Seine Macht wird sich in uns auswirken, um Seinen Vorsatz in Erfüllung zu bringen.

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