Es gibt ein altes Sprichwort: „Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten.“ Es ist mir möglich gewesen, die Wahrheit dieses Sprichworts vor einigen Jahren zu beweisen, als mein Mann und ich in Deutschland lebten. Wir hatten geplant, unsere Ferien in Paris zu verbringen, und da wir im Auto reisten, luden wir Freunde ein, uns zu begleiten. Diese wußten, daß ich eine Christliche Wissenschafterin war, und sie waren selbst Zeugen von einer Heilung von Scharlach durch die Wissenschaft gewesen. Während der Fahrt, die etwa zwei Tage dauerte, stellten unsere Freunde viele Fragen über die Christliche Wissenschaft. Ich beantwortete diese gern und versicherte ihnen, daß die Wissenschaft, wenn sie richtig angewandt wird, jede Art von Disharmonie überwindet.
Nach unserer Ankunft in Paris erwachte ich eines Morgens um etwa vier Uhr mit großen Schmerzen. Ich stand sofort auf und nahm meine geistige Arbeit auf; doch die Schmerzen wurden so heftig, daß ich kaum noch sprechen konnte. Mein Mann, der kein Christlicher Wissenschafter ist, war sehr besorgt über meinen Zustand und drang sehr darauf, um ärztliche Hilfe zu bitten, aber ich nahm einen festen Standpunkt dagegen ein.
Wir hatten geplant, uns an dem Tage mit unseren Freunden im Speisesaal des Hotels für die Mittagsmahlzeit zu treffen; doch zu der Zeit hatte ich die Beschwerde noch nicht überwunden. Furcht erfüllte meine Gedanken, und mir kamen die folgenden Suggestionen: „Was wirst du nun deinen Freunden sagen? Du hast so viel Zeit darauf verwendet, ihnen von der Heilkraft der Christlichen Wissenschaft zu erzählen — wie willst du jetzt aber diesen Zustand erklären?“ Ich bat meinen Mann in den Speisesaal zu gehen, um die Freunde zu treffen und ihnen zu erklären, daß ich eine Weile allein gelassen werden müsse. Doch er weigerte sich, allein zu gehen, und sagte, wenn ich nicht hinuntergehen könnte, dann würde er auch nicht gehen. Also machte ich eine große Anstrengung und ging mit ihm hinunter.
Wir kamen vor unseren Freunden an, und um den Tisch zu belegen, bestellten wir. Als wir damit fertig waren, wurden meine Schmerzen heftiger denn je, so daß ich mich in mein Zimmer zurückziehen mußte. Mein Mann wollte mich begleiten, doch ich bestand darauf, allein zu gehen, und versicherte ihm, daß ich, sobald ich könnte, zurückkommen würde.
Als ich allein in meinem Zimmer war, betete ich zu Gott um Führung. Mir kam der Gedanke, einen Ausüber am Platze anzurufen. Ich hatte dies vorher nicht getan, weil ich auf die Suggestion gelauscht hatte, daß ein solcher Ausüber wahrscheinlich nur französisch sprechen würde und nicht verstehen könnte, was ich ihm zu sagen hatte. Ich nahm das Christian Science Journal zur Hand, das während unseres Aufenthaltes in Europa mein beständiger Begleiter war, und wurde dazu geführt, eine der in der Liste angegebenen Ausüberinen auszuwählen. Ich rief sie an, und als sie hörte, daß ich englisch sprach, antwortete sie mir in derselben Sprache. Ich erzählte ihr von meinen Beschwerden und bat sie, mir zu helfen. Während unserer kurzen Unterhaltung wurde es mir klar, daß Gott überall ist, und daß ich niemals allein war. In dem Augenblick war ich vollkommen geheilt.
Ich ging zurück in den Speisesaal und fühlte mich so frei und so wohl wie nur je in meinem Leben. Die Speisen waren gerade aufgetragen worden, und unsere Freunde waren gerade angekommen. Sie hörten niemals etwas davon, daß ich ein Problem gehabt hatte. Nach dem Essen machten wir eine Tour durch die Stadt, um Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, die viel gehen und steigen mit sich brachte, was ich nun alles mit der größten Leichtigkeit leisten konnte.
Das ist nur einer der vielen Beweise von Gottes Güte, die ich erlebt habe. Für Schutz während unserer Reisen von Tausenden von Meilen per Luft, Wasser und Land bin ich tief dankbar. Auch bin ich unserer Führerin Mrs. Eddy dankbar, daß sie uns die Christliche Wissenschaft gegeben hat, diese wunderbare Wahrheit, die uns in allen Nöten beisteht, wenn sie richtig angewandt wird. — Denver, Kolorado, U. S. A.