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Mitfolgende Zeichen

Aus der Oktober 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel berichtet von Zeichen und Wundern, die durch die Macht Gottes von Menschen vollbracht wurden. Moses konnte den Kindern Israel auf ihrer Flucht aus Ägypten den göttlichen Schutz beweisen und sie in der Wüste und am Berge Horeb mit Nahrung und Wasser versorgen. Elia rief ein Kind ins Leben zurück; durch dieses Zeichen der Macht Gottes erkannte die Mutter des Kindes die Lehren Elias an; sie sagte (1. Kön. 17:24): „Nun erkenne ich, daß du ein Mann Gottes bist, und des Herrn Wort in deinem Munde ist Wahrheit.“ Diese Demonstrationen oder dies Zeichen der Macht Gottes brachten zwiefachen Segen: der menschlichen Not wurde durch das liebevolle und verstehende Gebet der Propheten abgeholfen, und dieser Machtbeweis der Wahrheit veranlaßte jene so Gesegneten, ihr Denken in gewissem Maße über den sterblichen, begrenzten Begriff des Daseins zu erheben.

Das Alte Testament berichtet über weitere Zeichen von der Macht des göttlichen Schutzes: die drei jungen Hebräer wurden im feurigen Ofen beschützt und Daniel wurde aus der Löwengrube befreit. Als Folge dieser Demonstrationen erkannten König Nebukadnezar und König Darius den wahren Gott und die Völker ihrer Königreiche wurden gesegnet.

Auch das Neue Testament enthält unzählige Beispiele, daß Gott die Macht hatte, zu segnen und zu heilen. Kurz bevor sich Jesus über alle Sterblichkeit erhob, sagte er zu seinen Jüngern (Mark. 16:17, 18): „Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben; und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden.“ Nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt hatten die Jünger ein umfassenderes Verständnis seiner Lehren, denn es heißt in demselben Kapitel (Vers 20): „Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.“

Es ist daher offensichtlich, daß die „mitfolgenden Zeichen“ die Allmacht, Allgegenwart und Alltätigkeit Gottes, des göttlichen Prinzips, in einer Art bekräftigen sollen, die dem menschlichen Bewußtsein verständlich ist. Es ist von außerordentlicher Bedeutung zu verstehen, daß die „Zeichen“ dann folgen, wenn die Wirklichkeit des Geistes und die Unwirklichkeit der Materie mit ihren Disharmonien klar erkannt werden. Gott und Sein Mensch — Seine vollkommene Schöpfung — muß immer in unserem Denken vorherrschen, wenn es uns gelingen soll, dem menschlichen Bewußtsein die Wahrheit der Christus-Wissenschaft zu beweisen: daß Gott Wahrheit ist.

Zuweilen erlauben wir körperlichen Beschwerden, unser Denken in solchem Maße zu beherrschen, daß die Heilung uns als das Wichtigste und Ersehnteste in unserem Leben erscheint. Wir übersehen dann die Tatsache, daß Heilungen nur „mitfolgende Zeichen“ sind; infolgedessen sind wir gezwungen, mit unserem Beten und Arbeiten fortzufahren, bis die geistigen Wahrheiten des Seins wieder ihren rechten Platz in unserem Bewußtsein einnehmen.

Wie wahr dies ist, wurde dem Verfasser vor einigen Jahren überzeugend bewiesen, als sich eine häßliche Warze auf seiner Stirn zeigte. Nur hin und wieder bemühte er sich zu erkennen, daß dieser unangenehme Zustand unwirklich war, und die Warze wurde immer auffälliger. Der Wunsch, sie los zu werden, war sehr stark. Jeden Tag wurden die von der Christlichen Wissenschaft gelehrten Wahrheiten durchgearbeitet und angewandt, doch ohne sichtbaren Erfolg. Jeden Morgen beim Rasieren wurde die Warze auf ihre Größe hin im Spiegel geprüft.

Eines Morgens wurde ihm klar, wie lächerlich diese körperliche Untersuchung war, und er erkannte, daß die Materie keinen Beweis der Existenz des Geistes erbringen kann. Als er wirklich verstand, daß Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat und daß Seinem Gleichnis unmöglich ein Makel anhaften konnte, schloß er die Warze so völlig aus seinen Gedanken aus, daß er sie tagelang nicht mehr bemerkte, nicht einmal beim Rasieren. Sie wurde nicht mehr bemerkt, weil sie abgefallen war; das „Zeichen“ war der Vergegenwärtigung der Wahrheit gefolgt.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ erklärt Mary Baker Eddy, welchen Platz „Zeichen und Wunder“ in der Demonstration der Christlichen Wissenschaft einnehmen. Sie schreibt (S. 150): „Jetzt, wie damals, werden durch das metaphysische Heilen physischer Krankheit Zeichen und Wunder gewirkt; aber diese Zeichen geschehen nur, um den göttlichen Ursprung dieses Heilens zu demonstrieren — um die Wirklichkeit der höheren Mission der Christuskraft, die Sünde der Welt wegzunehmen, zu bekunden.“

So sind unsere Gebete nur wirksam, wenn wir die Fülle und Vollkommenheit vom Reiche Gottes verstehen, von dem geistigen Universum, bevölkert von Ideen der Liebe und des Prinzips — gleichviel, ob wir für uns selbst, für einen andern, eine Menschengruppe, unser Land oder die Welt beten. Die Liebe, die wir verwirklichen müssen, ist kein abstraktes Ideal; sie ist das lebenswarme, geistige Empfinden von der Gegenwart des Christus, der alle Ideen Gottes in seine Sphäre der Sanftmut einschließt. Dann werden wir die „mitfolgenden Zeichen“ überall sehen. Das schlichte, geistig inspirierte Gebet kann die Angelegenheiten von Nationen lenken.

In „Christian Healing“ (Christliches Heilen) gibt Mrs. Eddy eine klare Übersicht, über das, was wir denken und tun müssen, um die „mitfolgenden Zeichen“ zu erleben. Sie schreibt (S. 19): „Das Siegel des Himmels ist Liebe. Wir brauchen es, um unsere Religionen zu prägen und um das Denken, Streben und die Beweggründe zu vergeistigen.“ Und dann spricht sie von den Gelegenheiten, die uns Liebe bietet, von den Zweifeln der Menschen oder ihrer Ungeduld mit den geistigen Forderungen der Wissenschaft und fährt fort: „Doch laßt uns eifriger in Seinem Weinberg arbeiten und, dem Vorbild auf dem Berge entsprechend, das Kreuz demütig den rauhen Pfad entlang tragen, in die Wüste, die steile Höhe hinan, himmelwärts; laßt unsere Worte goldene Strahlen im Sonnenlicht unserer Taten sein; und diese, Zeichen ... [werden] folgen denen, die da glauben ... auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden‘.“


Ihr sollt erfahren, daß ich mitten unter Israel sei und daß ich, der Herr, euer Gott sei und keiner mehr. ... Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen; eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. ... Und es soll geschehen, wer des Herrn Namen anrufen wird, der soll errettet werden.— Joel 2:27; 3:1–5.

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