Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Kein materielles Element

Aus der Oktober 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


An der Wurzel jedes menschlichen Übels liegt die Annahme, daß der Mensch aus einem materiellen Körper mit einem innewohnenden Geist besteht, welche beide unzähligen Krankheiten und anderen bösen Erfahrungen ausgesetzt sind. Was würden Tausende nicht darum geben, einen Beweis von etwas Besserem im Leben zu erlangen!

Seit beinahe einem Jahrhundert hat die Christliche Wissenschaft diesen Beweis erbracht, und zwar durch die Lehre, daß der Mensch nicht materiell ist, sondern geistig; und daß der materielle Sterbliche, obwohl er wirklich zu sein scheint, tatsächlich nichts anderes als das Ergebnis der allgemeinen sterblichen Annahme ist. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin dieser Wissenschaft, erregte Aufsehen in der Welt mit ihrer sogenannten revolutionären Lehre. Doch Mrs. Eddy wanderte ruhig weiter auf ihrem Heilswege; denn sie wußte und demonstrierte, daß das, was sie lehrte, keineswegs eine neue Theorie oder Lehrmeinung war, sondern eine Darlegung der Wahrheiten, mittels derer Christus Jesus selbst geheilt hatte. In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ erklärt Mrs. Eddy in mannigfacher Weise die Natur des wahren Menschen. Von diesem von Gott erschaffenen Wesen sagt sie (S. 332): „In den wirklichen und idealen Menschen kann das fleischliche Element nicht eindringen.“

Die Christliche Wissenschaft empfiehlt nicht, daß wir den menschlichen Körper vernachlässigen. Mrs. Eddy war keine visionäre Träumerin. Sie glaubte daran, daß den gegenwärtigen Lebensnotwendigkeiten Rechnung getragen werden muß, während wir nach weiterem geistigem Verständnis streben. „Ich behaupte nicht, daß irgend jemand im Fleisch ohne Nahrung und Kleidung existieren kann;“ schreibt sie in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 461), „aber ich glaube, daß der wirkliche Mensch unsterblich ist, daß er im Geist lebt und nicht in der Materie.“

Christus Jesus, in dessen Fußtapfen Mrs. Eddy trat, war der praktischte aller Menschen. Er speiste die Volksmengen, wenn diese hungrig waren; er heilte ihre Krankheiten; er rief die Toten zurück zum Leben und zu nutzbringender Tätigkeit. Und trotzdem sagte er ganz klar zu seinen Jüngern (Joh. 6:63): „Das Fleisch ist nichts nütze.“ Hier mag jemand fragen, warum er wohl die Menschen heilte, wenn doch das Fleisch nichts nütze ist, und warum wohl die Christliche Wissenschaft solches Gewicht auf körperliche Heilung legt, wenn doch der sterbliche Daseinsbegriff des Menschen unwirklich ist. Die Antwort hierauf ist, daß ein Decken des menschlichen Bedarfs, was dieser auch sein mag, einen Beweis in der gegenwärtigen Erfahrung von einem Verständnis der geistigen Vollkommenheit bedeutet. In Sieg um Sieg ersteigen wir die Himmelsleiter zur Vollkommenheit durch das Verstehen, daß der Mensch nicht ein materieller Sterblicher ist, von anderen Sterblichen geboren, daß er nicht den sogenannten physischen Gesetzen unterworfen ist, und daß die Materie keine Macht hat, auf ihn einzuwirken.

Die Bibel erklärt, daß Gott den Menschen zu seinem Ebenbild schuf. Daher kann das fleischliche oder materielle Element ebensowenig in den wahren Menschen eindringen wie in das göttliche Höchste Wesen. Wenn wir jedoch den Ansprüchen des Fleisches nachgeben, so unterwerfen wir uns seinen angeblichen Gesetzen. Die Annahmen der Unterernährung, des Übergewichtes, der erkrankten Materie, der gelähmten Materie, der entstellten Materie können sich nur dann in die menschliche Erfahrung einschleichen, wenn Türen für sie offengelassen werden. Wer von solchen Irrtümern geplagt wird, kann Hilfe in den folgenden Worten aus „Wissenschaft und Gesundheit“ finden (S. 155): „In dem Verhältnis wie das menschliche Gemüt weniger Gewicht in die materielle oder fleischliche Wagschale und mehr Gewicht in die geistige Wagschale legt, arbeitet es mächtiger an der Aufhebung der Disharmonien der Materie und der Übel des Fleisches.“

Wahrlich ist das Fleisch nichts nütze! Es kann uns nicht freundlicher, intelligenter, vergeistigter machen noch uns eine einzige göttliche Eigenschaft einflößen. Immerwährendes Denken an den Körper, beständiges Sprechen von ihm und Beobachten seines Zustandes schließt den geistigen Fortschritt aus. Wenn der Materialismus im Bewußtsein durch ein Verständnis der geistigen Vollkommenheit ersetzt worden ist, so verschwinden die körperlichen Disharmonien, denn sie sind aus der einzigen Stätte ausgetrieben worden, in der sie zu existieren vorgaben — nämlich aus dem eigenen Denken. Es ist nicht das Fleisch, was der Heilung bedarf — das Denken bedarf der Berichtigung.

Im Reich Gottes gibt es kein Fleisch, keine Materie, die einen Unfall erleiden kann, die krank oder an einem gefährlichen Ort sein kann, oder in hoffnungsloser Gefahr, oder in einer schmählichen Lage. Die Unendlichkeit des göttlich Guten, die nur darauf wartet, daß wir sie wahrnehmen und die Dinge erkennen, die „Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“, umfängt uns jetzt schon; denn Gott hat sie uns „offenbart durch seinen Geist“. (Siehe 1. Kor. 2:9, 10.) Wie weise ist es also, uns abzuwenden von der Materie und unsere ganze Aufmerksamkeit dem Geiste zuzuwenden, da das der Urquell ist, aus dem uns jetzt schon alle Harmonie zufließen kann.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1957

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.