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Welche Eigenschaften sollen wir wählen?

Aus der Oktober 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alles wird an seinen Eigenschaften erkannt. Sie bestimmen die Art einer Sache. Man spricht von geistigen und materiellen Eigenschaften. Geist und Materie sind Gegensätze. Die Physiker definieren die Materie als das, was Raum einnimmt und der Anziehung unterliegt. Diese beiden Einschränkungen in der Definition treffen jedoch auf Geist nicht zu. Die Eigenschaften des Geistes sind Gerechtigkeit, Weisheit, Intelligenz; sie können in der Materie und in materiellen Dingen nicht gefunden werden. Gewicht, Umfang, Begrenzung, Verfall sind Eigenschaften der Materie und nicht im Geist zu finden. Die Materie und ihre Eigenschaften sind zeitlich, veränderlich, zerstörbar; Geist und seine Eigenschaften sind unsterblich, gut und vollkommen.

Das sogenannte sterbliche Gemüt behauptet, daß jede gute Eigenschaft ihr Gegenteil hat. Zum Beispiel: Schwäche ist das Gegenteil von Stärke, Häßlichkeit von Schönheit, Krankheit von Gesundheit, Ungerechtigkeit von Gerechtigkeit, Verderbtheit von Reinheit und so weiter. Vom Standpunkt des Geistes sind diese negativen Eigenschaften keineswegs wirkliche Eigenschaften. Dennoch glaubt das sterbliche Gemüt an sie und behauptet, daß nicht nur sie, sondern auch geistige Eigenschaften, wie Glück, Leben, Harmonie, Gesundheit, der Materie angehören. Die fünf körperlichen Sinne, die für die Materie zeugen, sind selbst zeitlich und sterblich; daher ist ihr Zeugnis unzuverlässig. Das fleischliche oder sterbliche Gemüt ist eine Illusion, ein Traum, und seine Eigenschaften sind falsche Annahmen, keine Wirklichkeiten.

Ein Traum kann nur so lange wirklich scheinen, wie er andauert. Manchmal sogar möchte sich ein Traum behaupten und sich so dem Geist widersetzen. Mary Baker Eddy erwähnt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ die Erklärung des Apostels (2. Kor. 12:10): „Darum bin ich gutes Muts in Schwachheiten, in Mißhandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten, um Christi willen.“ Mrs. Eddy sagt hierzu (S. 201): „Die wissenschaftliche Darlegung des Paulus führt das fälschlicherweise Materie genannte Element auf urtümliche Sünde oder menschlichen Willen zurück, jenen Willen, der sich dagegen wehren möchte, die Eigenschaften des Geistes vom Geist abhängig zu machen.“ Geist, Gott, schuf den Menschen geistig. Daher sind alle Eigenschaften des Menschen geistig und für immer unter der Herrschaft des Geistes.

Der Irrtum und das Böse möchten sich dieser Wahrheit widersetzen und die Menschheit glauben machen, der Mensch sei ein elender Sünder, der Krankheit und dem Tode unterworfen. Es war Christi Jesu Aufgabe, die Menschen aus diesem Glauben zu erretten, indem er sie lehrte, daß der Mensch in Wirklichkeit das geliebte Kind Gottes, gesund und vollkommen ist; und durch sein Heilen von Sünde und Leiden bewies er diese Wahrheit. Als er in der Synagoge einen Mann mit einer verdorrten Hand sah, sagte er zu ihm (Matth. 12:13): „Strecke deine Hand aus!“ Und wir wissen, daß der Mann sie ausstreckte, „und sie ward ihm wieder gesund wie die andere.“ Der Christus erweckte das Bewußtsein aus seinem sterblichen Traum, er kehrte das Zeugnis der materiellen Sinne um und überwand es mit dem Beweis des Geistes, daß der Mensch vollkommen ist. So wurden die wahren Eigenschaften des Menschen als geistig offenbart.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß diese vollkommenen Eigenschaften noch immer die wahren Eigenschaften des Menschen sind und ewiglich sein werden, doch nicht als persönlicher Besitz, vielmehr als die Widerspiegelung des göttlichen Gemütes. Eines Abends spät arbeitete der Verfasser an der Zentralheizung seines Hauses Er legte die heiße Feuerzange auf den Boden, um ein anderes Werkzeug aufzunehmen. Dann packte er sie versehentlich an dem fast weißglühenden Ende. Der Schmerz war furchtbar; doch wie ein Blitz kam ihm der Gedanke: nichts außer der göttlichen Liebe, dem göttlichen Geist, und ihren vollkommenen Ideen und Eigenschaften ist gegenwärtig. Er sah, daß die sterblichen Sinne, die eine zerstörerische Eigenschaft ausdrücken, falsch sind, nichts als ein Traum. Er erkannte, daß die göttliche Liebe und der Wille der Liebe das beherrschende Gesetz jeder Lage sind.

Der Verfasser erkannte an, daß die Materie oder der menschliche Wille sich den Kundwerdungen der harmonischen geistigen Eigenschaften nicht widersetzen kann, denn „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem“, wie Mrs. Eddy in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ sagt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 468). Der Schmerz hörte auf und am nächsten Morgen war alles vergessen. Er hatte sich die Hand nicht angesehen. Als sich später etwas Haut löste, war nicht die Spur einer Brandwunde zu sehen.

Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 475): „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus. Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes und schließt alle richtigen Ideen in sich; der Gattungsname für alles, was Gottes Bild und Gleichnis widerspiegelt.“ Wenige Zeilen darunter beschreibt sie den Menschen als „das, was keine einzige Eigenschaft besitzt, die nicht der Gottheit entlehnt ist.“ So laßt uns denn wachen und beten, auf daß wir die Eigenschaften, die wir und unser Nächster wahrhaft besitzen, unterscheiden können von jenen falschen Annahmen, die keineswegs zum Menschen gehören. Mit unserm ganzen Sein und Tun laßt uns frohlocken, daß wir die Widerspiegelung des göttlichen Geistes sind. Dann können wir uns der Verheißung des Paulus erfreuen (Röm. 8:1): „So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.“

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