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Der individuelle Mensch und sein Körper

Aus der November 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Durchschnittsmensch verwendet viel Zeit auf das Nachdenken über seinen Körper — sein Gewicht, sein Begehren, seine Schmerzen und Freuden, seine Schönheit und Erscheinung. Wenn man ein ernsthafter Anhänger der Christlichen Wissenschaft wird, tritt der Gedanke an den Körper zurück, denn man sieht im Lichte dieser Wissenschaft, daß der materielle Körper eine Illusion ist, die von den materiellen Sinnen gebildet wird und keinesfalls einen Teil des Menschen darstellt.

Gott ist Geist, und der Mensch, Sein Bild und Gleichnis, ist geistig. Die Materie besitzt keine Wirklichkeit. Für den sterblichen Sinn ist der Körper das, was den Menschen für andere erkennbar macht; aber man lernt in der Christlichen Wissenschaft, daß der materielle Körper nicht des Menschen wahre Selbstheit ist. Des Menschen wirklicher Körper oder wirkliche Selbstheit ist geistig.

Mary Baker Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 477): „Identität ist die Widerspiegelung des Geistes, die Widerspiegelung in mannigfaltigen Formen des lebendigen Prinzips, Liebe.“ Der Mensch wird durch die Eigenschaften Gottes, die er widerspiegelt, identifiziert. Indem er die Eigenschaften Gottes, Reinheit und Weisheit, widerspiegelt, wird er durch sie identifiziert. Diese Eigenschaften sind geistig, unendlich und unzerstörbar. Der Mensch wird sie immerdar widerspiegeln und wird immer durch sie identifiziert werden.

Jede Idee Gottes spiegelt alle Eigenschaften Gottes wider, aber sie drückt diese Eigenschaften in individueller Weise aus. Die Art, wie eine individuelle Idee Liebe ausdrückt, mag völlig verschieden sein von der, in der eine andere sie zur Geltung bringt; aber beide sind vollkommene Widerspiegelungen derselben Liebe. Die Verschiedenheit dieser Ausdrucksformen ist es, die durch alle Ewigkeit jede Idee individuell identifizierbar macht.

Selbst in diesem gegenwärtigen, relativen Zustand der Existenz bestimmen die Eigenschaften, die man ausdrückt, mehr die Selbstheit als ein physischer Körper. Um das zu beweisen, kann man sich selbst die folgende Frage stellen: „Wenn du an einen Freund denkst, der abwesend ist, denkst du an ihn als klein oder groß, schlank oder beleibt, oder denkst du an die Liebe, die er ausdrückt, die Freude oder den Humor, die er bekundet, die Intelligenz, die er beweist?“ Gewöhnlich stellt man fest, daß es die Eigenschaften des betreffenden Menschen sind, die man in Gedanken mit ihm verbindet, und nicht der physische Körper.

Wenn wir in unserm Verständnis von Gott, Geist, wachsen, werden uns die Eigenschaften des Geistes klarer und klarer. Wir stellen fest, daß wir diesen geistigen Eigenschaften — von denen wir gelernt haben, daß sie uns durch Widerspiegelung angehören — mehr Beachtung schenken. Dem materiellen Körper, von dem wir zu erkennen beginnen, daß er in Wirklichkeit kein Teil von unserm Selbst ist, wenden wir immer weniger Aufmerksamkeit zu. In dem Maße, in dem man den Gedanken über den materiellen Körper aus seinem Bewußtsein verbannt, hat der Körper seine scheinbare Fähigkeit verloren, einen zu beeinflussen oder zu beherrschen.

Der materielle Körper kann einem Menschen nicht sagen, daß er krank oder wohlauf sei, daß er Schmerz erleide oder glücklich sei. Man kann nur das wahrnehmen oder unter dem leiden, was im Bewußtsein ist. Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261): „Schau vom Körper hinweg und in Wahrheit und Liebe hinein, das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit. Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“

Es sollte das Ziel jedes aufrichtigen Anhängers der Christlichen Wissenschaft sein, sich zu dem Zustand zu erheben, in dem er sich nur seines wahren Seins bewußt ist und sich selbst befreit hat von allem Denken des sterblichen Gemüts, einschließlich der Annahme, daß er in einem materiellen Körper lebt.

Zu den vielen Annahmen, die unausgesetzt gehandhabt werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen, gehört auch die starke universelle Annahme, daß man eine ewige Seele besitzt, die im Körper wohnt. Tatsächlich ist diese sogenannte Seele der materielle Sinn, die Annahme, daß Leben in der Materie sei.

Leben ist Gott, Geist, und füllt allen Raum aus. Es ist dem Leben nicht möglich, sich von seiner unendlichen Natur zu entfernen und in einem endlichen Körper zu existieren. Daher ist die Theorie von einer Seele im Körper lediglich eine sterbliche Annahme, so zeitlich und unwirklich wie der sterbliche Körper. Wenn diese Annahme eindeutig geleugnet wird, dann kann man klarer erkennen, daß ein sterblicher Körper tatsächlich gar nicht existiert, während des Menschen wahre Selbstheit heit ewig ist. Wenn man in seinem geistigen Verständnis von Gott und dem Menschen den Punkt erreicht hat, wo man zu einem gewissen Grade die Unwirklichkeit des sterblichen Körpers bewiesen hat, wird man im gleichen Maße Erhebung über die Annahmen eines materiellen Universums gewonnen haben. Christus Jesus erreichte diese Höhe, wie seine vollständige Erhebung über die Materie — Himmelfahrt genannt — bewies.

Durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft ist es uns möglich, Schritt für Schritt der Erfüllung von Jesu krönender Vollendung entgegenzugehen. Jeder irrige Gedanke, der zerstört wird, jede neue Wahrheit, die wir über unsre Beziehung zu Gott und unser wahres Sein verstehen lernen, ist ein Schritt in der Richtung auf diese triumphierende Herrlichkeit hin.

Dieser Vorgang wird von Paulus in seinem Ersten Brief an die Korinther wunderbar beschrieben (15:53, 54): „Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg.“

Unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy beschreibt diese Erfüllung auf Seite 261 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „Wenn du dich von dem Wechsel von Zeit und Sinn losmachst, wirst du weder die festen Zwecke und Ziele des Lebens noch deine Identität verlieren. Wenn du deinen Blick auf die höheren Wirklichkeiten heftest, wirst du dich zu dem geistigen Bewußtsein des Seins erheben, wie der Vogel, der aus dem Ei gekrochen ist und sich die Flügel putzt zu seinem Fluge himmelwärts.“ Durch solche Erhebung werden wir sehen, daß unsere wahre Individualität allezeit die Verkörperung von göttlichen Eigenschaften gewesen ist.

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