Wenn mir die Christliche Wissenschaft nicht geholfen hätte, so wäre ich heute nicht mehr hier. Vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren war ich zum Skelett abgemagert und verlor dabei immer noch rapide an Gewicht. Bei einer Körpergröße von über 1,85 m wog ich damals mit Kleidern und einem schweren Überzieher nicht einmal mehr einen Zentner. Ein Arzt, zu dem mich mein Arbeitgeber schickte, untersuchte mich gründlich und ließ meinen Brustkorb durchleuchten. Dann sagte er, daß ich Tuberkulose habe und bestenfalls noch drei Monate am Leben bleiben könne. In jener Nacht tat ich etwas, was ich schon sehr lange nicht mehr getan hatte: Ich betete zu Gott, Er möge mich erkennen lassen, was ich nun tun sollte.
Am folgenden Tage fragte mich eine Bekannte, ob ich christlich-wissenschaftliche Behandlung haben wolle. Ich glaubte nicht, daß mir dies helfen könnte, doch wollte ich andrerseits die Freundin, die sich meinen kummervollen Bericht sehr teilnahmsvoll angehört hatte, nicht kränken. Als sie mir anbot, mich einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft vorzustellen, willigte ich zögernd ein, wobei ich dachte: „Na, wenn die Frau erst einmal dein ausgemergeltes Gesicht und dürres Gerippe sieht, dann wird sie schon merken, daß du viel zu sehr herunter bist, als daß sie dir noch helfen könnte. Sie wird ihren guten Ruf nicht aufs Spiel setzen wollen in einem Falle, der so geringe Aussicht auf Erfolg hat wie der deine.“
Zu meiner großer Überraschung verhielt sich die Ausüberin gerade umgekehrt. Die Hoffnungslosigkeit meines Falles schien sie nicht zu beeindrucken, und sie stand seiner angeblichen Unheilbarkeit furchtlos gegenüber. Sie zeigte mir ein Bild ihrer Tochter, die durch die Christliche Wissenschaft von einer Komplikation von Krankheiten — darunter auch Rückgratsverkrümmung — geheilt worden war, und versicherte mir, daß auch ich geheilt werden könne. Ich erklärte mich bereit, es mit der Christlichen Wissenschaft zu versuchen, worauf mich die Ausüberin ersuchte, das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen.
Da der Arzt sagte, daß es notwendig sei, mich von anderen Personen abzusondern, beschloß mein Arbeitgeber, mir ein ihm gehörendes kleines Sommerhaus zur Verfügung zu stellen. Als ich mich dorthin begab, nahm ich ein Exemplar von „Wissenschaft und Gesundheit“ mit. Anderthalb Monate widmete ich mich nun fast ausschließlich dem Studium dieses Werks. Die Ausüberin schrieb mir auch, sandte mir Aufsätze aus den Zeitschriften und erteilte mir Fernbehandlung.
Nach anderthalb Monaten bat mich mein Arbeitgeber, zu einer neuen Untersuchung in die Stadt zurückzukehren. Der Arzt wog mich und war erstaunt, als er feststellen konnte, daß ich sechzehn Pfund zugenommen hatte. Er sagte: „Sie haben aber eine ungeheure Widerstandskraft!“
Ich wurde nun nochmals auf anderthalb Monate in das Sommerhaus eingeladen. Dann teilte mir mein Arbeitgeber mit, daß er keine Arbeit mehr für mich habe. Durch die Gebete der Ausüberin erhielt ich Aussicht auf eine andere Anstellung. Ich sprach mit meinem voraussichtlichen Arbeitgeber offen über die Tuberkulose, sagte ihm aber auch, daß ich das Gefühl hätte, geheilt zu sein. Er verlangte, daß ich mich von Ärzten, die er selbst bestimmte, untersuchen ließe.
Diese Ärzte machten Röntgenaufnahmen von meiner Lunge und untersuchten mich mehrere Wochen lang sehr gründlich. Am Ende dieser Zeit wurden sie sehr ungehalten darüber, daß ich behauptet hätte, Tuberkulose gehabt zu haben; denn sie konnten nicht die geringste Spur dieser Krankheit an mir entdecken, und die Röntgenaufnahmen zeigten keine Anzeichen von den Narben, die sie gewöhnlich hinterläßt. Seit jener Zeit — vor ungefähr 25 Jahren — hat sich die Krankheit nie wieder gezeigt. Ich wiege jetzt 172 Pfund und habe ein volles, faltenloses Gesicht.
Seitdem habe ich viele andere freudige Erfahrungen in bezug auf Heilung und Wiedergeburt machen dürfen. Durch Fernbehandlung, die mir eine Ausüberin erteilte, wurde ich augenblicklich von Trunksucht geheilt. Ich wurde auch von der Gewohnheit des Zigarettenrauchens, die mir über dreißig Jahre lang hartnäckig angehaftet hatte, geheilt. Diese beiden Heilungen wurden sehr dadurch gefördert, daß meine Frau, die Zeugin meiner Heilung von Tuberkulose gewesen war, mit mir zusammen das Studium der Christlichen Wissenschaft ernsthaft aufgenommen hatte und sie täglich anwandte. Mit ihrer Hilfe wurde ich von einer Geschwulst am Nacken, hinter dem Ohr, geheilt. Obwohl diese Geschwulst sich über zehn Jahre lang entwickelt hatte, ging sie nun plötzlich auf, entleerte sich und verschwand. Diese Heilung bewies uns wieder einmal, daß es keinen unharmonischen körperlichen oder gedanklichen Zustand gibt, der der Allgewalt der göttlichen Liebe Widerstand leisten könnte.
Es gibt in der menschlichen Sprache keine Worte, die ausreichen könnten, meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für die Christliche Wissenschaft, den göttlichen Tröster, den Christus Jesus verhieß, und den Mrs. Eddy uns offenbart hat. Ich bin besonders dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, und für das unschätzbare Vorrecht, am Klassenunterricht teilzunehmen. — Chikago, Illinois, U.S.A.
