In einer Welt voll widerstreitender mentaler Kräfte weisen die folgenden Worte Mary Baker Eddy auf Seite 104 ihres Werkes „Vermischte Schriften“ den Weg zu Schutz, Freiheit und Frieden: „Umfangen vom wahren Gemüt, ist die Individualität des Menschen vernünftig, sündlos, unsterblich, harmonisch, ewig.“ Das Verständnis von des Menschen gottverliehener Individualität stellt einen wirksamen Schutz dar gegen die aggressiven mentalen Einflüsse, die in der heutigen Welt so offensichtlich sind. Wie dankbar können wir für die Wissenschaft des Christentums sein, die allein der wachsenden Herausforderung dieser Einflüsse entgegenzutreten vermag!
Die Herausforderung richtet sich direkt an unser individuelles Bewußtsein. Die Presse und die Rundfunkwellen bringen eine Unzahl von beharrlichen Anregungen für den zügellosen Materialismus, Anregungen, die die Begehrlichkeit, die Eitelkeit, den Stolz, die Leidenschaften und die materiellen Empfindungen ansprechen.
Die ganze Menschheit ringt nach individueller Freiheit, sowohl im physischen wie im mentalen Bereich. Die Christliche Wissenschaft enthüllt die Unantastbarkeit von des Menschen gottverliehener Individualität, die immerdar unversehrt bleibt. Jeder von uns muß diese befreiende Wahrheit beweisen.
Die jungen Leute daheim und in unseren Sonntagsschulen müssen gründlich mit geistigem Schutz gegen die versklavenden Versuchungen des Materialismus ausgerüstet werden, die häufig unter dem Deckmantel der Popularität, der allgemeinen Gepflogenheit, des Ansehens, des materiellen Genusses oder der medizinischen Gesundheitstheorien zu uns kommen.
Die Christliche Wissenschaft gibt uns ein sicheres Schutzmittel gegen mentale Angriffe, da sie enthüllt, daß des Menschen wirkliche Individualität das Gleichnis Gottes, das Bild des Geistes, ist. Diese wahre Individualität wird ausschließlich vom göttlichen Gemüt regiert. Sie ist nur für dieses Gemüt empfänglich. Sie drückt immerdar das allmächtige Gesetz des göttlichen Prinzips aus. Sie ist keiner anderen Macht, keinem anderen Einfluß unterworfen. Diese Tatsachen sind wahr, da des Menschen wirkliches Bewußtsein und seine wirkliche Individualität Widerspiegelungen Gottes sind, und sie können in der menschlichen Erfahrung bewiesen werden.
Des Menschen wahre Individualität spiegelt all das wider, was Gott ist, und nichts anderes. Sie ist in die Herrlichkeit der göttlichen Kindschaft gekleidet. Die Intelligenz, die Wahrheit und Liebe, die Gott sind, werden in der Tätigkeit des Menschen als der Widerspiegelung Gottes bekundet. Eine Abweichung von dieser engen Beziehung kann es ebensowenig geben wie eine Abweichung von der absoluten Herrschaft des Gemüts über seine Ideen.
Die Innigkeit dieser Beziehung wurde von Christus Jesus erklärt als er sagte (Joh. 5:19): „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“
Wir befreien uns von aggressiver mentaler Suggestion durch die Erkenntnis der wahren und wissenschaftlichen Individualität des Menschen, die kein Element einschließt, das nicht von Gott stammt.
In der Wissenschaft lernen wir, von uns nicht mehr als von Sterblichen zu denken, die eine materielle Selbstheit und ein endliches, persönliches Gemüt haben. Wir lernen den Menschen als die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts erkennen, der immerdar von Gottes Liebe umschlossen ist, von Seinem Gesetz der Weisheit beschützt und von der göttlichen Intelligenz regiert wird, und der rechtschaffen, sündlos und gesund ist. Das Bewußtsein desjenigen, der versteht, daß seine Individualität in der Wissenschaft makellos ist, kann niemals vom Bösen in irgendeiner Form angegriffen, beeinflußt, befleckt, beherrscht oder regiert werden.
Die aggressive mentale Suggestion möchte stets beanspruchen, daß es in unserem eigenen Denken etwas gibt, was durch sie angesprochen werden kann. Auf diese Weise möchte sie versuchen, unter dem Deckmantel unserer eigenen Gedanken zu uns zu kommen. Aber des Menschen wirkliche Individualität enthält kein Element, das für eine böse Versuchung empfänglich sein kann, kein materielles Element, das angegriffen oder gereizt werden könnte. Alles, was ein sündiges Element in die Individualität des Menschen einführen möchte, ist eine Fabel.
Für den Christlichen Wissenschafter ist es von größter Wichtigkeit, die Annahme von der Erbsünde gewissenhaft zu überwinden, die Annahme, daß unserer Natur schon von der Empfängnis an sündige Elemente einschließt. Wir müssen verstehen, daß es in Wirklichkeit keine sündigen Neigungen gibt, die tief in unserer Individualität verankert sind. Eigenwille, Genußsucht, Eigenliebe, Materialität — sie haben keinen Teil an des Menschen wirklichem Charakter.
Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß der Ursprung des Menschen im Geist liegt, nicht in der Materie; daß des Menschen Gemüt und sein Leben niemals in die Materie eingetreten sind; daß das Gemüt des Menschen nicht beides ist, böse und gut, sondern ausschließlich göttlich gut; daß dieses Gumüt, und nicht die Materie, den Menschen beherrscht; daß der Mensch eine göttliche Idee und nicht eine menschliche Persönlichkeit ist; daß der Mensch wirklich in Gott lebt und webt und ist — und nicht in einer materiellen Umgebung.
Der Mensch hat keinen materiellen Ursprung. Hieraus folgt, daß er keine sündigen Vererbungen, keine bösen Neigungen, keine sterblichen Schwächen hat. Wir können dies beweisen, wenn wir zu des Menschen sündlosem Ursprung im Geist erwachen, zu seinem wahren Zustand als dem Kind Gottes, zu seinem Einssein mit dem unwandelbaren Prinzip. Dieses Verständnis löscht negative Charakterzüge aus.
Wenn unserem Wesen irgendeine Phase des „Fleischlich-gesinnet-Seins“ oder des Bösen zugrunde zu liegen scheint, dann haben wir nicht ernstlich genug über uns nachgedacht. Kein Charakterzug des sterblichen Gemüts, ganz gleich, wie tiefeingewurzelt oder hartnäckig er zu sein scheint, vermag der läuternden, heilenden Wirksamkeit des Christus, der Wahrheit, zu widerstehen. Die Wissenschaft bringt das reine göttliche Bewußtsein ans Licht, das die wahre Natur des Menschen ausmacht.
Es ist hilfreich für uns zu verstehen, daß unsere wahre Individualität eins ist mit Gottes Gesetzen und ihrer harmonischen Wirksamkeit, und daß jede Einzelheit unseres wirklichen Seins die harmonische Herrschaft dieser Gesetze bekundet. Der Mensch ist die Verkörperung der wirksamen Gesetze Gottes.
Mrs. Eddy schreibt (Nein und Ja, S. 11): „Der Mensch hat immerwährende Individualität; und Gottes Gesetze und ihr vernünftiges und harmonisches Wirken bilden seine Individualität in der Wissenschaft der Seele.“ Diese Gesetze drücken die göttliche Intelligenz aus. Infolgedessen kann der Mensch nicht durch die trügerischen Ansprüche des Bösen eingeschläfert werden. Er kann nicht betrogen oder irregeleitet werden.
Wenn das menschliche Denken in Übereinstimmung mit der Christlichen Wissenschaft steht, kann es nicht hinterlistig beeinflußt werden. Warum nicht? Weil die Wahrheiten dieser Wissenschaft nicht beeinflußt werden können. Sie bekunden das unwandelbare göttliche Prinzip.
Wir müssen erkennen, daß das Bewußtsein des Menschen als der Widerspiegelung Gottes mit rechten Ideen erfüllt ist und mit nichts anderem. Diese Ideen sind reine Gedanken von Gott, die Engel Seiner Gegenwart. Es ist das Wesen dieser rechten Ideen, den bösen Einflüsterungen unmittelbar entgegenzuwirken und sie auszuschließen. Die Wirksamkeit dieser rechten Ideen ist kraftvoll, weil sie das unendliche Leben und die unendliche Liebe ausdrücken. Unwiderstehlich und in natürlicher Weise entfernen sie Böses jeder Art.
Dies ist das Wirken des Christus, das im Bewußtsein vor sich geht. Es kann nicht aufgehalten werden. Diese harmonische Wirksamkeit erhält, beschützt und bewahrt uns. Sie hebt das menschliche Bewußtsein aus der Knechtschaft in die Freiheit. Wir lesen in den Psalmen (91:11, 12): „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“
Es ist unmöglich für uns, in eine Situation zu kommen, in der Gottes Engel nicht schon gegenwärtig sind. Christus Jesus bewies dies immer wieder. Er erklärte diese Wahrheit im Garten von Gethsemane, als er sich den mörderischen und hypnotischen Angriffen des Bösen gegenübergestellt sah. Er sagte zu einem seiner Jünger (Matth. 26:53): „Meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel?“
Wir müssen die Tür unseres Bewußtseins den Engeln von Gottes Gegenwart weit öffnen. Diese Engel zerstören die Trägheit und Schläfrigkeit, die Unwissenheit und Materialität, die uns falschen Suggestionen gegenüber anfällig machen können. Sie bewahren die Unversehrtheit unseres Bewußtseins und sind unsere sicheren Beschützer und Verteidiger gegen mentale Angriffe.
Des Menschen wirkliche Individualität, die Gott widerspiegelt, ist immerdar gefeit gegen das Böse, und wird immerdar von seinem Schöpfer beschützt und regiert. Unsere Führerin schreibt (Nein und Ja, S. 26): „Des Menschen individuelles Sein muß das höchste individuelle Wesen widerspiegeln, um Sein Bild und Gleichnis zu sein; und diese Individualität ging nie aus dem Molekül, dem Atom, der Materialität oder der Sterblichkeit hervor. Gott hält den Menschen in den ewigen Banden der Wissenschaft, — in der unveränderlichen Harmonie des göttlichen Gesetzes. Der Mensch ist ein Himmelsbürger; und im geistigen Weltall ist er immerdar individuell und immerdar harmonisch.“
